Ich habe mittlerweile diverse Pads eingesammelt und jede Menge Feedback ausgewertet. So teste ich heute die gewünschten Thermal Pads in Form des GP-Extreme von Gelid und dazu das EC360 Silver von Jaden Technologies GmbH in der von mir vordefinierten Oberklasse mit 11 W/(m*K) , wenn man den Hersteller-Angaben wirklich trauen mag. Doch kann und darf man das? Nach dem heutigen Test bin ich nicht nur schlauer und Ihr am Ende natürlich auch, denn keines der beiden Produkte gehört wirklich dorthin und eines gehört sogar ausgelistet. Doch immer schön der Reihe nach…
Gelid GP-Extreme Thermal Pad mit 12 W/(m*K)
Mit 120 x 120 mm und 1 mm Dicke ist das Pad mit 0.28 Euro/ cm² deutlich günstiger als unser 11 W/(m*K)-Referenzpad mit 0,32 Euro / cm² aber auch deutlich teurer als das Referenzpad mit 7 W/(m*K), das 0,22 Euro / cm² kostet. Das Pad stammt aus dem gut sortierten Einzelhandel, war aber in dieser Familienpackung schwer zu bekommen. Die üblichen Packungen mit 80 x 40 cm reichen für eine GeForce RTX 3080 also nicht, so dass man zwei davon braucht. Dann liegt man bei ca. 18 Euro Straßenpreis. Das merken wir uns mal.
Die Pads kleben leider extrem und lassen sich auch schwer von der Folie trennen. Selbst beim bloßen Abziehen der Folie kann es zu Abrissen kommen, man muss also sehr vorsichtig zu Werke gehen. Da hilft ein sehr dünner Spatel oder aber die gute alte Rasierklinge. Der Rest ist kein Hexenwerk und die Pads bleiben auch sehr gut am Kühlerboden haften. Die Stärke stimmt in etwa, immerhin.
Man sollte davon ausgehen, dass ein Pad mit passender Stärke auch genügend Kontakt hat. Allerdings entscheiden hier auch Konsistenz und Oberflächenbeschaffenheit, denn das Pad ist ziemlich kompakt und dicht. Nach dem Test und der Demontage sieht man allerdings nur grobe Abdrücke, die sich nach 2-3 Minuten wieder fast vollständig ausgeglichen haben. Das Pad lag fest auf, aber es ist einfach etwas zu hart, um sich wirklich in die ganzen Ritzen zu schmiegen. Das ist schon einmal ein dicker Minuspunkt, denn es geht auch deutlich besser.
Ich hatte nun wirklich schon unzählige Pads in den Händen, aber das hier ist eher eines, das man möglichst schnell wieder von den Fingern haben möchte. Die Handhabung ist nicht ganz einfach, aber lösbar. Nur die Konsistenz wirft wirklich Fragen auf. Wie das dann kühlt, sehen wir gleich noch.
EC360 Silver von Jaden Technologies GmbH
Das ebenfalls anonym gekaufte EC360 ist deutlich kleiner und man benötigt ebenfalls zwei oder gleich eine noch größere Packung. Die kostet dann umgerechnet 0,24 Euro/ cm² und ist sogar billiger als das Pad von Gelid. Preislich liegt man etwas über dem 7er Referenzpad. Das liest sicherst einmal interessant, zumal mir das Pad vor allem auf YouTube ständig begegnete und für einen Test angefragt wurde, weil es angeblich so gut sei. Auch hier will ich es natürlich genau wissen, denn behaupten kann man viel. Hat der Importeur hier also einen Glücksgriff getan und zufällig oder bewusst das richtige Produkt aus den ganzen Offerten der günstigeren China-Supplier erwischt?
Da die Daten hinten stehen, habe ich die Rückseite auch fotografiert. Das Pad mit 50 x 50 mm reicht im Prinzip für die Speichermodule und den PWM-Controller. Die Spannungswandler brauchen aber deutlich mehr, weshalb ich von der größeren Packung schrieb. Rein haptisch macht das Pad einen deutlich besseren Eindruck als das von Gelid. Es klebt auch leicht, ist aber deutlich weicher und trotzdem reißfester. Die Konsistenz kommt also eher in die Richtung, die sich über die Jahre hin als brauchbar herausgestellt hat.
Man sieht es auch nach der Benutzung, dass sich ein komplett anderes Bild ergibt. Man erkennt sogar noch die RAM-Beschriftung und die ganzen Umrisse der Module. Das Pad ist etwas dicker als 1 mm und schmiegt sich sehr gut auch in die Ritzen und Lücken. Es besitzt laut Datenblatt auch eine etwas geringere Dichte. Trotzdem ist das Pad beim Abnehmen nicht gerissen. Dafür gibt es erst einmal einen dicken Pluspunkt.
Bevor wir zu den Tests und den Ergebnissen kommen, möchte ich Euch noch die Referenz-Pads und das Test-System samt Methodik vorstellen. Das ist wirklich wichtig, um auch die Ergebnisse und die Beurteilung später richtig einordnen zu können. Den wir haben schon einen gewissen Aufwand betrieben, der einen guten Kompromiss aus Reproduzierbarkeit und Praxisnähe ergibt.
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