Audio/Peripherie Möbel Testberichte

Langzeit-Test: Mit dem Couchmaster Cycon 2 von Nerdytech zum Couch Potato? Wir zocken im Wohnzimmer…

Anschluss und Inbetriebnahme

Ein Hochschulstudium braucht man nun wirklich nicht, aber man sollte schon dem Drang widerstehen, alle Kabel planlos reinzustopfen (rechts), man kann es auch lose zusammenbinden (links). Und natürlich nicht vergessen, das lange 5-Meter-Kabel am kurzen 80-cm-Zwischenstück außen anzuschließen, damit man den riesigen Batzen von Kabel später auch einmal vom Panel abnehmen kann, wenn man es beiseitelegen möchte.

Alles dran, alles drin? Fein. dann kann man ja loslegen. Und achtet vorher beim Anschließen und Durchführen der Kabel auf die richtige Seite und Richtung, denn die Oberseite ist ja seitenverkehrt ausgerichtet.

Hat man das alles hinbekommen, steht einem Einsatz eigentlich nichts mehr im Wege – außer vielleicht man sich selbst. Die drei Teile sind nach dem Gebrauch genauso schnell wieder weggeräumt, wie zuvor aufgebaut und schön, dass man das sperrige Kabel so einfach abnehmen kann. Doch wie schlägt sich dieser Rentnerbank-Spezialaufbau dann in der Praxis?

Man sieht es an der ersten Testperson, trotz Bauch ist die Sitzposition eigentlich wie immer. Gesund ist das auf Dauer sicher nicht, aber dafür so richtig bequem. Platz für ein Kühlschrank-Getränk bleibt auch noch, wobei ich mir im linken Teil wirklich eine eingeprägte Vertiefung gewünscht hätte.

Cyberpunk im Stream auf der Monsterglotze mit ordentlichem Bassfundament hat was, deshalb ja auch der Controller. Was den eigentlichen Spielbetrieb mit Maus und Tastatur betrifft – als Low-Senser hat man hier schlechte Karten, da wird man umdenken müssen. Aber auch das geht noch recht schnell, so dass man am Ende beides beherrscht. Bequemlichkeit 10, Skills 7. Man wird wohl doch langsam älter.

Da haben es die Stifte deutlich einfacher. Man sieht es übrigens auch am Reißverschluss, dass die Taschen wohl besser an der anderen Seite befestigt worden wären. Die meisten User sind Rechtshänder und statistisch gesehen verstaut man auch in der rechten Hosentasche mehr als in der linken. Macht man das mit Zubehör und Seitentasche, sieht man leider den Reißverschluss.

Selbst die Kleinsten kommen noch mit der Positionierung klar. Minecraft am großen TV macht wirklich Spaß, da reichen dann auch die Skills für die etwas kleine Auslaufzone der Maus. Für den Einsatz im Wohnzimmer habe ich übrigens bewusst auf eine RGB-durchweichte Augenfolter-Tastatur verzichtet. Licht aus und gut ist es. Cherry MX-Red und es wird auch nicht allzu laut, dazu ein etwas raumsparender Korpus und es bleibt noch massig Platz für andere (vermeintlich) wichtige Dinge.

Zusammenfassung und Fazit

Ja, ich hätte es selbst nicht für möglich gehalten, aber das Teil steht noch NICHT wieder im Archiv. Da würde ich mir erstens den Zorn der Kinder zuziehen und zweitens lässt sich das Konstrukt auch als Knabbertisch missbrauchen. Noch eine Beugung weniger und der Chips- und Getränke-Engpass ist auch kein Thema mehr. Will man das eigentlich? Naja, irgendwie schon. Man wird ja am Ende leider auch nicht jünger. Die Umsetzung ist, bis auf die von mir angemerkten Punkte, wirklich gelungen, das habe ich nämlich auch schon deutlich schlechter gesehen.

Die vor Jahren mal angeschaffte Roccat Sova ist per se keine schlechte Sache, aber der Nerdytech Couchmaster Cycon 2 ist mindestens zwei Stufen stabiler und praxistauglicher. Beim Preis von ca. 160 Euro wird man natürlich erst einmal etwas schlucken müssen, aber mittlerweile kosten ja auch Tastaturen oft genug kaum weniger. Und etwas Lebensqualität (gehässig von manchen auch Bequemlichkeit genannt) wird man sich ja wohl mal noch gönnen dürfen, oder?  Bleibt mein Fazit, dass man das Zocken am TV mögen muss, sonst ergibt das Ganze natürlich keinen Sinn.

Entweder, man hat einen ordentlichen HTPC im Wohnzimmer stehen, oder man streamt sich das Ganze ins Zimmer und lässt die dicke Pixelschubse galant auswärts röcheln. Auch das geht richtig gut. Ultra-HD und 60 Hz sind jetzt zwar nichts für schnelle Ego-Shooter, aber die meisten Titel aus meiner Sammlung performen da schon recht ordentlich.  So gesehen ist also alles im grünen Bereich und ich kann es nur empfehlen, wenn sich jetzt jemand zur Zielgruppe zugehörig fühlt. Couch Potato? Ach kommt, das muss auch mal sein. 🙂

Die Testmuster werden selbst gekauft oder von den Herstellern unverbindlich zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf die Tests und Ergebnisse findet nicht statt. Eine Aufwandsentschädigung erfolgt nur in Ausnahmefällen, wird aber ausgewiesen und hat ebenfalls keinen Einfluss auf die Testergebnisse.

Kommentar

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FritzHunter01

Moderator

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Mal ein etwas anderer Test... Ich denke, das wird in erster Linie die Consolenspieler unter deinen Lesern beglücken!

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Blubbie

Urgestein

808 Kommentare 275 Likes

Wie ist das eigentlich mit schnell Mal aufstehen? ( Zb. Zur Tür zum Postboten, aufs Klo, etc. ) Das sieht auf den Bildern aus als ob man da erstmal drin steckt... Erst Recht wenn noch ein Getränkeglas und eine Dose Chips auf dem Teil steht.

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grimm

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Asahi Super Dry - da kommt man hier schlecht dran. Mein Favorit war immer Peniger - da kommt man aber noch schlechter dran.

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S
SanchoBanano

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Zum Couchmaster selbst kann ich nichts sagen.
Wir hatten uns Anfang der 2000er für die Couchplätze auf unseren kleinen LAN-Partys selbst "Couchmaster" gebaut.
Die Würfel aus ner Schaumstoffmatratze geschnitten, mit Stoff bezogen, dünne Lackierte MDF-Platten und nen USB Hub an die unterseite geschraubt. Couchmaster für <30€, das hat prima Funktioniert.

Schnell aufspringen Funktioniert damit natürlich nicht, lose Gegenstände sollte man schon herunterstellen, Maus+Tastatur kann man gut auf und mit der Platte neben/vor sich ablegen und aufstehen.

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grimm

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3,084 Kommentare 2,040 Likes

Bei dem Usernamen @SanchoBanano hätte mich alles andere auch überrascht ;)
Um 2000 rum hatten wir uns einen Racing-Chair aus meinem Schreibtischstuhl gebastelt. Dazu ein Logitech Wheel + Schaltung und Pedale. NFS Porsche Unleashed bis in die Morgenstunden... Solche "simlplen" Lösungen fehlen mir heute. Das Konzept des Couchmaster ist grundsätzlich gut (bestehende Möbel umfunktionieren), er ist mir aber zu teuer für das Gebotene und richtige Gaming-Möbel sind oft nur monofunktional.

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S
SanchoBanano

Mitglied

19 Kommentare 8 Likes

😃
Das muss es nicht. Das schöne an den simplen Lösungen ist, die funktionieren heute immer noch. Jetzt hat man wohl finanziell ganz andere Möglichkeiten als im Teenager alter, aber ich mag es immer noch gerne bastel Lösungen zu benutzen. Man kann es ja so gestalten, das es nicht nach "billig" aussieht. 😉

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geist4711

Veteran

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Mein 'Couchmaster', ca. 10 Jahre schon in gebrauch und ja, ich hab mal geraucht ;-) ..........

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S
Simondererste

Mitglied

55 Kommentare 8 Likes
M
Mick

Mitglied

10 Kommentare 5 Likes

Mein 'Couchmaster' ist ein Regalbrett (ca. 60x90cm) ausm alten Kleiderschrank. Das kommt im Schneidersitz auf die Beine oder links und rechts auf die großen CouchKissen... Darauf spielts sich bis jetzt mit Maus+Tastatur super. :)

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G
Guest

Sehr schöner Test. Ich bin komplett auf Sofa-Nutzung umgestiegen und habe meinen Schreibtisch entsorgt. OLED @ 4096x2160 bei 120 Hz mit G-Sync (Kalibriert mit einem X-Rite Colorimeter auf ca. 130 cd/m2). Das Bild ist besser als bei jedem überteuerten PC-Monitor. Keine Lichthöfe, kein Blacklightbleeding, kein Ghosting. Kosten 1000 Euro für den OLED-TV und 70 Euro für den Standfuß von Fitueyes. Den Standfuß gibt es auch mit Rollen, sodass man immer den perfekten Sitzabstand einstellen kann. Näher zum Betrachter für Desktop und Spiele, weiter weg für Filme/TV siehe hier http://phrogz.net/tmp/ScreenDensity...sizeUnit:in,axis:diag,distance:31,distUnit:in. Der ideale Blcikwinkel sollte zwischen 30° und 40° liegen.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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