Datenspeicher Speichermedien SSD/HDD Storage Testberichte

TeamGroup MP44 2TB PCIe 4.0 TLC NVMEe SSD im Test – Über Preise, Clone und Herstellerangaben

So, vergleichen wir die beiden Schäfchen MP44 von TeamGroup sowie die MP600 Elite von Corsair und starten wir mit dem ersten Teil der Benchmarks samt Wohlfühlmodus fürs Marketing. Die Synthetics sind nämlich eine gute Möglichkeit, die großen Zahlen einmal so richtig auszufahren. Wie gut das dann in der Realität bei den echten Anwendungsbenchmarks funktioniert, sehen wir dann später noch. Deshalb beginne ich mit dem CrystalDiskMark und vier verschiedenen Dateigrößen. Die SSDs war zum Testzeitpunkt nicht mehr neu und ich hatte vor dem mehrmaligen Löschen der Daten auch schon einmal Füllstände von reichlich 50%. Gut ist, dass man die Maximalwerte auch nach mehreren Tests noch sicher erreicht und durchaus beeindruckende Zahlen erreichen kann.

Man erkennt sehr gut, dass der dynamische pSLC genau das macht, was er soll (bis rund 51 GB), wohlgemerkt bei einer leeren (wenn auch nicht jungfräulichen) SSD. Das Schöne an der 2 TB SSD ist ja, dass jede Menge Platz bleibt und man sie deshalb besser nie mehr als 2/3 mit Daten füllen sollte. Dem Lesen tut eine höhere Auslastung keinen Abbruch, nur beim Schreiben gerät der dynamische SLC dann mit Sicherheit irgendwann an seine Grenzen. Und wenn man es immer und immer wieder tut, wird auch der Switch der Speichermodule zwischen beiden Methoden irgendwann nicht mehr möglich sein.

Im Vergleich habe ich die Version des Benchmarks wechseln müssen und der Nachtest ist aufgrund der Rücksendung an Corsair leider nicht möglich gewesen. Deshalb weicht die zweite Position im Benchmark jeweils etwas voneinander ab. Ansonsten sind beide SSDs im Rahmen der üblichen Toleranzen nämlich nicht nur beim beim sequentiellen Schreiben exakt gleich schnell. Es hätte mich auch stark gewundert, wenn das nicht der Fall gewesen wäre.

TeamGroup MP44 2TB (2024) Corsair MP600 Elite

Sehr interessant agiert diesmal ATTO, wobei ich hier mit nur zwei Größen arbeite, was am Ende aber aufs Gleiche rausläuft. Auch wenn die Zahlen jetzt bereits etwas kleiner ausfallen, obwohl der Cache noch mitspielt, sollte man synthetische Benchmarks dieser Art eher nicht so ernst nehmen, vor allem dann nicht, wenn vielleicht die Firmware auch für solche Benchmarks optimiert wurde. Aber ich wollte Euch auch dieses Ergebnis nicht vorenthalten, denn auch hier sind beide SSDs gleich schnell!

TeamGroup MP44 2TB (2024) Corsair MP600 Elite

Video Streams

Doch was passiert, wenn man ein größeres Video streamt? Dafür nutzt die Industrie den AJA Benchmark, der faktisch eine Schnittstelle zwischen synthetischen Benchmarks und praktischer Anwendung darstellt. Auch hier patzt die Corsair MP600 Elite leider durch den beschnittenen Cache brutal, zumal es bereits mit Cache schon etwas von der theoretischen Schreib- und Leserate abweicht. Wir sehen, dass die auf der vorigen Seite gemachten Anmerkungen zum dynamischen pSLC Cache und dem Verhalten bei den größeren Dateiblöcken vollends zutreffen. Bei knapp 51 GB (MP600 Elite bei 48 GB) bricht der Cache nämlich geradezu in sich zusammen.

TeamGroup MP44
Corsair MP600 Elite

Beim Lesen erreicht der kompakte Stream auch nicht die versprochene Leistung, sondern liegt fast noch unter der gecachten Schreib-Performance.

Das Messprotokoll zeigt ziemlich deutlich, dass sich diese SSD definitiv nicht zum Streamen größerer Datenmengen eignet:

BENCHMARK-TABLE

 

Das Gleiche noch einmal für die Corsair MP600 Elite:

BENCHMARK-TABLE

 

 

Kommentar

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e
eastcoast_pete

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1,547 Kommentare 877 Likes

Wenigstens hat TeamGroup die magische Verwandlung nicht abgeleugnet, sondern sich dazu bekannt - wär allerdings auch ziemlich dumm gewesen, das dann noch abzustreiten. Entschuldigt natürlich nicht daß dann in der Verpackung nicht das drin ist, was auf ihr beschrieben wird. Ansonsten kenne ich TeamGroup eben auch als einen Anbieter, der sich Bauteile zusammen würfelt, die es gerade günstig gibt. Solange sie das offen und ehrlich angeben würden und der Preis stimmt, wär es gar nicht so verwerflich. So eine Mogel(ver)packung ist allerdings nicht okay, und wirft kein gutes Licht auf die Firma.

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konkretor

Veteran

305 Kommentare 313 Likes

Es nervt wenn Änderungen vorgenommen werden und unter gleichen Namen verkauft werden.

Ist das nicht Betrug?
Das Produkt verhält sich jetzt doch anders

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komatös

Veteran

104 Kommentare 78 Likes

Wo man auch hinschaut, überall nur noch Beschiss damit der Profit stimmt.

Nun ergeben, für mich, die Charaktere der "Ferengi" in Star Trek einen Sinn. 😜🤣🤑

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a
alan

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18 Kommentare 3 Likes

Moin Igor, sag mal kannst du mir sagen was für Speicher das ist? Also TLC oder QLC? Eine einfache Netzsuche hat mir kein Ergebnis gezeigt.

Mir wurde er als TLC verkauft.

CA7BG84A0A
D2330N
S30NVTH

Oder jeweils ein O statt der Null.

Der dazugehörige Controller ist ein Phison 5015-E15 - PCIe 3.0x4

Danke und einen schönen 1ten Mai.

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L
LGTT

Mitglied

23 Kommentare 10 Likes

Auch wenn die Änderungen im Rahmen sind. Zumindest nicht auf einmal QLC statt TLC ist sowas immer ärgerlich. Das ist allerdings auch der Grund warum ich mich mit diesen "günstig" SSDs bis heute schwer tue man kauft eine baut einen PC für einen bekannten freut sich das alles so gut läuft macht das ganze ein halbes Jahr später und wundert sich was los ist. (Das war aber was Kingston) beim RAM verhält es sich ähnlich auch wenn AMD zum Glück seit Ryzen 3000 nicht mehr so empfindlich ist.

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Megaone

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1,760 Kommentare 1,659 Likes

Naja, die 40 Euro mehr sind halt der "Markenzuschlag". Viele zahlen den ja gern.

Bleibt die Frage, wieviel "Influencer" ausser Igor hätten diese Fakten wirklich veröffentlicht. Viele fallen mir da adhoc nicht ein.

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Igor Wallossek

1

10,285 Kommentare 19,052 Likes

@alan:
Komischer NAND, ist das von einer Phison Referenzplatine? Man merkt es eigentlich am Schreibverhalten. Was ist das für eine SSD?

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a
alan

Mitglied

18 Kommentare 3 Likes

Den AJA-Benchmark mache ich nachher wenn ich wieder an den betreffenden PC komme.

Ob es eine Referenzplatine ist weiß ich nicht.

512 GB - Version

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i
int3g3rw

Neuling

1 Kommentare 0 Likes

Hallo Igor

Also verstehe ich das richtig, ein pSLC Cache ist nichts schlechtes.
Dieser ist bei der MP44 nur zu klein bemessen?

Macht manuelles Over-Provisioning bei einer SSD mit pSLC Cache Sinn?
Wird dieser Speicher nachher für den pSLC Cache verwendet?

Ich bin gerade auf der Suche nach einer 2TB NVMe für einen Proxmox (Home) Server.
Ich hatte folgende NVMEs im Auge:

  • Teamgroup MP44
  • KIOXIA EXCERIA PRO
  • Kingston FURY Renegade
  • Bessere Kaufempfehlung ?

Hat jemand eine Kaufempfehlung für mich?
Die NVMe sollte eine Schreibrate von über 4000 MB/s haben oder mehr, zuverlässig bei einem guten Preis.
Ich werde da öfters die VMs Klonen daher die hohen Schreibraten.
Die MP44 kommt nun für mich nicht mehr in Frage.

Gruss Int3g3rw

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Ghoster52

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1,430 Kommentare 1,095 Likes

Danke für den Test! (y)

Für mich wieder ein Hersteller weniger auf dem Zettel, ich hasse Ü-Eier,
wo man nicht weiß, was drin steckt.

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M
Moeppel

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873 Kommentare 312 Likes

Hey, mit jeder siebten hast aber vielleicht Glück ;)

M.2 nvmes sind aktuell ein Spec-Albtraumjungle bei der Anschaffung.

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D
Denniss

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1,541 Kommentare 557 Likes

Ist doch nichts neues bei den OEM-SSD, wenn der Vertreiber nicht explizit eine bestimmte Variante ordert bekommt der alles was gerade an Controllern und NANDs verfügbar ist.
Bei den echten Herstellern ist die Situation deutlich stabiler aber man ist da auch nicht vor Überraschungen sicher.

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Roy82

Mitglied

31 Kommentare 6 Likes

Oh man...da weiß man echt nicht mehr auf was man noch vertrauen kann....schon finster...und der Kunde ist wieder der Dumme.

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Lagavulin

Veteran

232 Kommentare 188 Likes

Aus den Erwerbsregeln der Ferengi:

Nr. 010: „Gier ist unendlich.“

Nr. 239: „Hab' keine Angst davor, ein Produkt falsch zu etikettieren.“

Quelle: https://memory-alpha.fandom.com/de/wiki/Erwerbsregeln_der_Ferengi#Die_Regeln

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_roman_

Mitglied

87 Kommentare 21 Likes

Auf Hardwareluxx wurde öfters die KC3000 empfohlen. Ich habe mir auch eine KC3000 2TB gekauft und mein System darauf verschoben. Fällt bei Backups und im Alltag nicht negativ auf.

Corsair ist für mich raus nachdem mir ein Corsair Netzteil innerhalb eines Jahres gestorben ist und die Firmware von der CORSAIR MP 600 Pro zum kotzen ist. Das Corsair Windows Update Tool für diese NVME ist einfach nur ein Witz. Gnu Linux gibt es im Grunde gar nichts.

DRAM lose NVME oder SSDs zu kaufen, sollte man im Grunde nicht weiter diskutieren. 512MB DDR3 bzw. DDR4 Speicher kosten sehr wenig. Wenn zufällig einmal 1GiB DDR4 Speicher auf einer NVME verbaut ist, wird dies den Verkaufspreis auch nicht wirklich stark erhöhen.

Die extra Schreibzyklen über die PCIE Schnittstelle sind für mich ein versteckter Mangel aufgrund des fehlenden DRAM Speichers direkt auf dem Datenträger. Die Frage ist, wie viel mehr wird das ganze System durch diese Mehrbelastung des Busses und des Arbeitsspeichers ausgebremst im Vergleich zu einer NVME mit 1GiB DDR4 DRAM Cache?

--

Ich stimme dem Poster über mir zu. Teamgroup werde ich meiden. Ich habe keine Lust Hardware zu kaufen, die dann später verschlechtert oder verändert wird nach dem die Presse die Tests durchgeführt hat. Teamgroup sei empfohlen eine neue Marke zu entwickeln und dies gut zu verstecken, damit man noch mehr unwissende Käufer schön mangelfhafte Ware verkaufen kann, die nicht der Spezifikation entsprechen. Die einzige Entschulding wäre eine Kennzeichnung der Verschlechterung der Ware auf sämtlichen Verkaufslink und Einkaufsplattformen. Zusätzlich muss ein 50% der gesamten Oberfläche der Verpackung ein Label vorhanden mit sehr großen Buchstaben, die diese Verschlechterung auch kennzeichnen. Die Kennzeichnung muss klar, überdeutlich groß und einfach für den Endbenutzer vorhanden sein.

--

Teamgroup und anderen RAMSCH Herstellern sei empfohlen - wird die Hardware verändert - dass heist der innere Aufbau - so muss das Produkt einen neuen Produktnamen erhalten. RAMSCH ist für mich auch eine falsche Kennzeichnung des Produktes, wenn der interne Aufbau verändert wurde.
Man sollte etwas intelligenter sein als Corsair, die fast alle NVME, MP 600 XY taufen. Die NVME Markenbezeichnungen sollten sich deutlich voneinander unterscheiden und nicht immer z.B. MP 600 enthalten.
Irgendwo wird man schon einen LAbeldrucker haben, der bestehende Verpackungen mit einem neuen Etikett mit der neuen Produktbezeichnung versehen kann.

--

Ob Benchmarks Sinnhaft sind für NVME zweifle ich an. Sinnhafter wäre der Alltag.

Tests auf neuen Datenträgern die keine Schreibzyklen durch haben, die unverbraucht sind, sind eher sinnlos.

Bis zu 7000Mb/s Angaben sind sinnlos, da oft diese Schreib- und Leserate unter 50MB/s dann abfällt. Sinnlose Werbung und sinnlose Messmethoden (Benchmarks)

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Klicke zum Ausklappem
2Ms

Mitglied

77 Kommentare 18 Likes

Mich hatte schon immer gewundert, dass die Ferengis Raumschiffe hatten, die auch noch flogen und nicht gleich wieder auseinanderfielen.
Können aber keine Eigenbauten gewesen sein, denn bei all dem Lug und Trug, wären aus den erschwindelten Bauteilen eher Kinderwagen statt überlichtschnelle Kreuzer geworden.

Hardware kaufen macht schon wegen der hohen Inflation keinen Spaß mehr. Und überall wird man übervorteilt und nun sogar regelrecht beschissen.
Schade, denn TeamGroup hatte ich immer als einer der Guten im Gedächtnis.

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M
Moeppel

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873 Kommentare 312 Likes

Habe ich ebenfalls im HTPC, ist in Ordnung.

Aktuell sind jedoch die 4 TB M.2s auf dem Vormarsch und dort beginnt das Evaluationsdrama dann von vorne ;)

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c
carrera

Mitglied

76 Kommentare 43 Likes

„… there is no fixed solution for it …“

das erinnert mich irgendwie stark ganz alte Zeiten der Vobis und Escom PCs, bei deren Angaben zu RAM und HDD ausschließlich die Kapazität angegeben wurde und die tatsächlich verbauten Komponenten ständig wechselten und das Spektrum von „ganz lahm“ bis „immer noch lahm“ abdeckten oder 486er einfach ohne Cache Module auf dem Mainboard verbaut waren …

habe damals schon gelernt (und bewiesen), dass die Auswahl und Zusammenstellung der Komponenten entscheidend für spürbar bessere Performance und Zuverlässigkeit sind. Und wenn ich @Igor Wallossek ‘s Artikel lese, gilt das auch heute noch.
Als Unterschied zu damals nehme ich allerdings war, dass diese erfolgsausmachenden Unterschiede heute viel tiefer in der Technik eingebettet liegen und man sehr viel genauer und technisch versierter hinschauen muss.

mal wieder ein toller Artikel, der mir mal wieder ins Bewusstsein gerufen hat, wie wertvoll Igor‘s Schaffen ist - hier finden sich wenigstens belastbare Informationen für ein klares eigenes Urteil.

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G
GPUModder

Mitglied

30 Kommentare 8 Likes

Danke, Danke und nochmals Danke für solche Tests, wo er neben den einzelnen Specs auch mal tief unter die Haube schaut. Leider ist das immer öfter notwendig hab ich den Eindruck! Hat wahrscheinlich damit zu tun, dass alles ans Limit getrieben wird und gleichzeitig jeder Cent angeschaut wird, obwohl oftmals der Endkunde trotzdem tief in die Tasche greifen muss. Stichwort, "der Teufel steckt bekanntlich im Detail" ;)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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