Zusammenfassung
Es ist müßig, AMDs Entscheidung für eine beschnitte, nur achtfache PCIe-Anbindung zu kommentieren. Im Normalfall reicht das natürlich aus, setzt aber beim Zugriff aufs Shared-Memory einen PCIe-Slot der vierten Generation voraus, wenn es keine größeren Einbußen geben soll. Normalerweise wird man selten in diese unschönen Situationen kommen, aber wirklich zukunftssicher ist das leider in dieser Form auch nicht mehr. Da kann jedoch Sapphire nichts extra machen, denn dies wurde von AMD so geplant und umgesetzt.
Der Chip selbst macht, was er soll und das noch nicht einmal schlecht. Man landet zwischen einer Radeon RX 590 und RX 580 mit einer wirklich akzeptablen Leistungsaufnahme, die jedoch immer noch 25 Watt über der GeForce GTX 1650 Super liegt. Aber es bleibt nun endlich deutlich kühler und damit auch leiser, was die Radeon RX 5500 XT generell zu einer interessanten Karte macht, wenn man die Begleitumstände, wie z.B. den aktuellen Preis, mal außen vor lässt.
Die Umsetzung von Sapphire ist gelungen, die Platine wurde solide bestückt und der Kühler reicht völlig aus. Nur die etwas hibbelige Lüfterkurve würde nerven, wenn die Drehzahlen nicht so schön niedrig wären, dass man die Karte eh kaum hört. Damit relativiert sich AMDs-Fuzzy-Gehopse bei der Lüfterkurve ein wenig, denn so etwas final an Tjunction festzumachen ist schon arg befremdlich. Aber wie bereits erwähnt – hier kann das MorePowerTool Abhilfe schaffen.
Fazit
Es ist eine solide Karte ohne großen Schnickschnack, die Sapphire mit der Pulse hier abgeliefert hat. Die 4-GB-Version würde ich allerdings komplett ignorieren, da diese erst recht unter der sehr knappen PCIe-Bandbreite leidet, wenn der auf der Karte verfügbare Speicher ausgeht. Die 8-GB-Version zeigt diese Symptome selten bis nie, damit kann man durchaus leben. Es ist nun mal eine Full-HD-Karte und die Zielgruppe wird sich mit Sicherheit arrangieren können.
Am Ende wird der Preis entscheiden, wie hoch die Akzeptanz für die RX 5500 XT im Allgemeinen und diese Sapphire Pulse im Besonderen liegen wird. Sapphire hat geliefert, jetzt muss der Markt bereinigen, was AMD beim Launch mit viel zu viel Optimismus bei der UVP ein wenig unnötig vergeigt hat. Schaun‘ wir mal, was demnächst noch geht, denn die Karten sind, im Vergleich zu Nvidia, für das Gebotene einfach zu teuer.
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