Der König ist tot, lang lebe der König. Oder andersherum: Man nimmt die Erkenntnisse der letzten Monate endlich ernst und modifiziert den Steckverbinder, arbeitet an einer neuen Normierung und testet bis zum Erbrechen. Das Produkt bekommt einen neuen Namen, obwohl es am Ende ja nur eine Weiterentwicklung ist, die man so eigentlich von Anfang an hätte erwarten dürfen. Mit Strom spielt man nicht, sonst verbrennt man sich nicht nur die Finger, sondern auch die Stecker. Und so kommt statt des verbrannten Namens und verschmorter Karten nun einfach eine neue Bezeichnung für einen alten Bekannten.
Ich bin einfach mal so frei und zeige Euch heute, was gerade unter der Bezeichnung PCIe Base 6 so geplant ist und mit großer Wahrscheinlichkeit so auch kommen wird. Und wenn wir uns die neu eingebrachten Umsetzungshinweise so anschauen, dann sehen wir auch, dass ich mit meinen ganzen Artikeln und Videos zu den Kabelbiegungen, dem Crimpen und Löten sowie den seitlichen Belastungen goldrichtig lag. Die Problematik mit dem 12VHPWR nur pauschal mit mit der Unfähigkeit der Anwender abzutun, mag NVIDIA zwar einen Tag vor der Bekanntgabe der Quartalsergebnisse sehr gelegen gekommen sein, aber es wird der komplexen Materie einfach nicht gerecht. Was zu beweisen war. Ich weiß auch, dass NVIDIA gerade eben bei Astron lange Testreihen laufen lässt.
Der heutige Auszug ist aus der kommenden CEM 5.1 Spezifikation der PCI SIG als Basis für ATX 3.1 und auch aus einem sogenannten Draft, aber es wäre wohl das erste Mal, dass sich die Hersteller hier nicht durchsetzen würden. Kommen wir also nun zu den Details…
Der 12VHPWR Connector geht und der 12V-2×6 Connector kommt
Die neue CEM 5.1 Spezifikation ersetzt den 12VHPWR-Stecker durch einen neuen 12V-2×6-Stecker und wird als Basisspezifikation weniger verwirrend sein, da sie die Messregeln für maximale und anhaltende Leistung in der gleichen Weise definiert wie allgemein verwendete Formfaktorspezifikationen. Dieses Steckerdesign wird eingeführt, um Karten mit bis zu 675 Watt zu unterstützen. Dabei entfallen auf den Stecker bis zu 600 Watt, auf den Mainboardslot (PEG) bis zu 75 Watt. Das ist neu, denn bisher setzt die CEM 5.0 auf eine Maximalleistung von 600 Watt für die Summe aus beiden Anschlüssen.
Dazu kommt auch die Aktualisierung der Standardmessmethode für maximale und anhaltende Leistung, um den bestehenden Formfaktorspezifikationen zu entsprechen und damit die nötige Konsistenz zwischen den Spezifikationen zu gewährleisten. Doch man hat auch auf die Kompatibilität geachtet. Man sieht keine Auswirkungen auf Hardware, die 12V-2×6 nicht unterstützt. Geringfügige Auswirkungen wird es hingegen auf Hardware geben, die die Basisspezifikation für die Implementierung der 150W- und 300W-Versionen der 12VHPWR-Sense-Pin-Erkennung befolgt hat. Mir ist aber diesbezüglich nichts Relevantes für den Endkunden im Grafikkartensektor bekannt.
Man sieht auch keine Auswirkungen auf Softwareimplikationen, es sei denn, die Software unterstützt den CEM-Formfaktor. Software, die das Power Budgeting Sense Detect Register verwendet, wird Updates benötigen, um die neuen definierten Codierungen widerzuspiegeln. Software, die das Feld “Steckertyp” verwendet, muss demnach aktualisiert werden, um die zusätzliche Steckertyp-Codierung zu unterstützen. Doch auch hier ist bei Grafikkarten und Netzteilen bisher nichts Relevantes bekannt. Man hatte es eh bisher nirgends implementiert. Konfigurationsspeicher-Tests müssen möglicherweise aktualisiert werden, um Erweiterungskarten, die die neuen Codierungen verwenden, nicht als fehlerhaft zu markieren.
Der neue 12V-2×6 Stromstecker liefert ebenfalls bis zu 55 A Dauerstrom, um die Erweiterungskarte mit maximal 600 W an einer 12 V Aux-Schiene zu versorgen. Die Leistungsanforderungen an den Stecker und die Kabelbaugruppe sind wie folgt:
- Stromstärkenbewertung der Strompins (Seitenbandkontakte ausgenommen): Mindestens 9,2 A pro Pin/Position mit einer Grenze von 30 °C T-Anstieg über den Umgebungstemperaturbedingungen bei +12 V Gleichspannung mit allen zwölf Kontakten aktiviert.
- Der Steckerkörper muss ein Etikett oder ein geprägtes H++ Zeichen aufweisen, um die Unterstützung von 9,2 A/Pin oder mehr anzuzeigen. Siehe Abbildung oben für die ungefähre Positionierung der Markierung auf dem 12V-2×6 Rechtwinkligen (R/A) Header.
- Aufgrund von Variationen im Kontaktwiderstand kann ein einzelner Pin mehr als 9,2A Strom sehen, abhängig vom ungleichmäßigen Kabelkontaktwiderstand, aber der Gesamtstrom für die Baugruppe darf 55A RMS in jede Richtung nicht überschreiten. Das betrifft auch Messungen und Anforderungen an die Variabilität des Kontaktwiderstands.
- Die Integratoren der Kabelbaugruppe müssen sicherstellen, dass die Baugruppe, einschließlich der 16 AWG Drähte und der Pins, die Mindeststromanforderung und den maximalen Temperaturanstieg erfüllt, wie oben für ihre Implementierung angegeben.
- Haltekraft des verriegelten Steckers: Mindestens 45,00 N, wenn der Stecker axial gezogen wird
Auf den nächsten Seiten sehen wir dann exklusiv, was sich im Detail ändern soll und worauf beim sicheren Betrieb geachtet werden muss.
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