Ich bin von einigen Lesern gefragt worden, warum unsere Testergebnisse aus dem Launch-Review vor allem in WQHD bei den Karten der GeForce-3000-Serie besser waren, als auf so manch anderer Seite. Andere wiederum meinten, man müsse ja jetzt alles noch einmal nachbenchen, weil die neuen Treiber, die zeitgleich zur GeForce RTX 4090 veröffentlich wurden, die alten GeForce-Karten in einem besseren Licht dastehen lassen würden. Der Witz ist ja, dass ich mich bereits vor dem ersten Benchmark entschieden habe, wie üblich alles komplett neu zu testen und nur einen Treiber für alle GeForce-Karten zu nutzen. Das spart im Nachhinein nicht nur Arbeit, sondern zeigt auch, dass das Review aus den genannten Gründen zwar weniger Karten umfasst, dafür aber bereits vom ersten Tag an stimmig war. Denn ich wollte ja auch erst einmal die Leistungsfähigkeit der GeForce RTX 4090 abtesten, um die Benchmarks ggf. noch anzupassen oder sogar auszutauschen..
Denn bereits der von uns verwendete Presse-Treiber 512.90 enthält genau diese Features auch schon für die älteren Karten und es bestätigt auch den Hinweis einiger Quellen im Vorfeld, dass sich Daten-Recycling und Vorarbeit diesmal nicht lohnen würden. Genau deshalb habe ich den Spieß mal umgekehrt und zeige heute zur Abwechslung mal, was passiert wäre, hätte ich der Versuchung oder einem lockereren Zeitmanagement nachgegeben. Ich habe zumindest die GeForce RTX 3090 Ti als schnellste 3000er Karte noch einmal mit dem älteren WHQL-Treiber 517.48 alle Spiele durchlaufen lassen. Da die beiden neuen Treiber (521.90 Press und 522.25 WQHL) hingegen fast binärkompatibel sind, hat auch ein Plausibilitätstest nichts Gegenteiliges gezeigt: die Ergebnisse stimmen nämlich im Rahmen möglicher Messtoleranzen völlig überein.
Leistungsverluste der GeForce RTX 3090 Ti mit dem alten WQHL 517.48 in WQHD (2560 x 1440 Pixel)
Schauen wir uns zunächst die kumulierten FPS und P1-Werte der getesteten Karten im direkten Vergleich zu den beiden Messungen mit GeForce 3090 Ti, wo die unterschiedlichen Treiber zum Einsatz kamen. Die grünen Balken stehen für den neuen Treiber und die Benchmarkergebnisse aus meinem Launchtest, die roten Balken für den Fall, was gewesen wäre, hätte ich die alten Treiber genommen. Es profitieren jedoch nicht alle Spiele aus meiner Benchmark-Suite. Ginge es nach Far Cry 6 (hier wurde zudem noch ein Bug behoben) und Cyberpunk 2077, wären es wohl sogar bis zu 10 Prozentpunkte Verlust drin gewesen. Ich hab sowieso den Großteil der Spiele mit den jeweiligen RT-Optionen getestet, so dass ich hier auf eine Aufteilung in “mit” und “ohne” verzichte.
Im Mittel ergibt sich mit dem alten Treiber ein Nachteil von 5,2 Prozentpunkten, so dass auch der Unterschied zur GeForce RTX 4090 auf satte 146,3 Prozentpunkte steigen würde. Damit würde man den Ampere-Karten wirklich Unrecht tun. Der Leser wird also bei so manchem Review auch besser mal auf die Treiber schauen müssen, um nicht ganz so stark vom Hypetrain erfasst zu werden.
Auch beim P1 Low, also dem einen Prozent der schlechtesten Frames pro Sekunde, hat sich hier einiges geändert. Mit einem Nachteil von immerhin 5.4 Prozentpunkten täte man der GeForce RTX 3090 Ti wirklich arg Unrecht. Zumal auch der Vorsprung dieser Karte zur Radeon RX 6950XT verschwinden würde und beide Karten de facto gleich schnell rendern würden, hätte man die alten Treiber genutzt. Es zeigt zudem auch hier sehr schön, dass die CPU-Last signifikant gesunken ist. Das wiederum weist darauf hin, dass der Nachteil des CPU-Limits bei sehr schnellen Karten in kleinen Auflösungen mit den neuen Treibern deutlich keiner geworden ist!
Die Kehrseite von mehr Gaming-Performance ist natürlich auch die leicht gestiegene Leitungsaufnahme. Geschwindigkeit gibt es fast nie zum Nulltarif und Jensen ist auch nicht Herr Fielmann. Die Leistungsaufnahme bei den neuen Treibern liegt zwar im Mittelwert um 6,5 Watt, also um 1.6 Prozentpunkte, höher – was sich aber über die gesunkene Leistungsaufnahme der CPU von durchschnittlich 4 Watt fast schon wieder kompensiert. Man bekommt jedoch satte 5.4 Prozentpunkte mehr Performance…
…was sichdann auch bei der Effizienz zeigt. Hier muss der alte Treiber nämlich ordentlich Federn lassen. Das System mit den neuen Treibern ist zudem nicht nur bei den Grafikkarten, sondern auch in der Summe aus GPU und CPU deutlich effizienter. Auch hier hat man der GeForce RTX 3090 Ti mit den alten Treibern nichts Gutes getan.
Wir sehen vor allem in WQHD, dass NVIDIA ordentlich an der DX12-Performance gedreht hat und die Spiele immer dann profitieren, wenn auch die CPU-Last sinkt, weil sie vorher überdurchschnittlich hoch war. Doch was ist mit Ultra-HD? Einmal umblättern bitte!
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