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Neue Details zu den Ryzen 4000 „Renoir“ Desktop APUs und Ryzen „Vermeer“ CPUs aufgetaucht? Das Bild verdichtet sich

Beginnen wir zunächst mit den neuen „Renoir“ Desktop-APUs, über die ich ja im Artikel „Alle technische Daten von AMDs neuen “Renoir” Desktop-APU-Portfolio für AM4 im Überblick“ bereits ausführlich berichtet hatte. Hier verdichten sich die aus OEM-Kreisen immer wieder genannten Varianten und zum bereits bekannten Ryzen 7 4700G (Bild unten, videocardz.com) gesellen sich noch die Ryzen 5 (Pro) 4400G und Ryzen 3 4200G. Zu möglichen GE-Varianten wurde jedoch bisher noch nichts gesagt.

Quelle: videocardz.com

Diese Dreiteilung in Ryzen 7, 5 und 3 deckt sich allerdings mit den von mir unlängst veröffentlichen OPNs (siehe oben), bei denen es um Acht-, Sechs- und Vierkerner ging, sowie die dazu passenden Grafikeinheiten. Damit sollte sich das Portfolio dann auch einigermaßen herauskristallisiert haben, denn die Aufteilung ergibt so auch einen Sinn. Renoir soll zudem einen Infinity Fabric Clock Speed (FCLK) von 2000 MHz unterstützen, das wären 200 MHz mehr als z.B. noch bei Matisse und somit wäre dann sicher auch ein (theoretisch) deutlich höherer RAM-Takt beim Übertakten möglich. Und für alle BIOS-Frickler als Info: man wird wohl ohne Combo Pi ab 1.0.5.1 auch nicht in den Genuss der 200 MHz mehr Takt kommen.

Was gibt es Neues zu Vermeer?

Einiges davon hatte ich ja bereits im Artikel „AMDs Ryzen 4000 könnte als Desktop-CPU mit Zen3-Kernen bis zu 20% IPC-Steigerung bringen, interne Leistungs- und Effizienzzahlen sollen Intel-CPUs um ein Vielfaches übertreffen“ erwähnt und zusammengefasst. Doch auch zu Vermeer gibt es mittlerweile neue Informationen, die man natürlich wie immer auch mit dem nötigen Abstand interpretieren sollte und muss.

So sind laut verschiedener Quellen aktuell bereits erste A0-Steppings im Test, die aber vor allem beim Takt noch einmal zulegen dürften. Anhand so mancher BIOS-Einträge lassen sich jedoch auch hier noch interessante Details erfahren wie z.B. die Bestätigung der CPUIDs und des neuen Unified L3 Caches . Doch vor allem die jeweilige OPN (Ordering Part Number) sind vom Interesse der Betrachter, da sie auch Aufschluss über die aktuellen Taktraten zulassen

Name: Vermeer (VMR)
Family: 19h
Models: 20h-2Fh
CPUID: 0xa20f00

OPN 1: 100-000000063-07_46/40_N
OPN 2: 100-000000063-08_46/40_Y
OPN 3: 100-000000063-23_44/38_N
Revision: A0
Cores: 8
Threads: 16

OPN 1: 100-000000059-14_46/37_Y
OPN 2: 100-000000059-15_46/37_N
Revision: A0
Cores: 16
Threads: 32

So verstecken sich laut der Quellen beim Acht-Kerner hinter der Ziffernfolge 46/40 nicht anderes als 4,6 GHz Boost-Takt und 4,0 GHz Basistakt, während der 16-Kerner mit ebenfalls 4,6 Ghz Boost- und lediglich 3,7 Basis-Takt-gelistet sein soll. Diese Werte sind natürlich alles andere als final und man könnte späteststen für die A1-Revision noch einmal die prognostizierten Taktsteigerungen erwarten. Wie hoch diese dann ausfallen werden, ist allerdings noch nicht bekannt.

Was die 500er Chipsätze und die Abwärtskompatibiltät der Ryzen-4000-Serie betrifft, so argumentiert man bei einigen OEMs im Hinblick auf die Renior-APUs mit Details wie dem gestiegenen FCLK, die einen stabilen Betrieb auf bestimmten älteren Boards zumindest erschweren würde. Für die Ryzen 4000 „Vermeer“ CPUs mit der geänderten Architektur wäre angeblich weniger der Chipsatz selbst, sondern das aktuelle Motherbord-Layout der Grund, warum die kommenden CPUs so nicht mehr auf der alten Hardware laufen könnten. Ob sich an der Pin-Belegung, der generellen Außenbeschaltung oder den neuen Vorgaben für die Spannungsversorgung etwas gravierend geändert hat, konnte (oder wollte) noch niemand sagen.

Abschließend sei mir noch ein Wort in eigener Sache gestattet:

Ich weiß, dass z.B. die Chiphersteller nie glücklich sind, wenn Informationen vorab „durchsickern“ oder auf Neudeutsch standesgemäß „geleakt“ werden. Das musste ich bereits mehrmals erfahren, so z.B. auch seinerzeit mit meinen Turing-Leaks und dem dann folgenden „General-NDA“ seitens Nvidia, dem sich zwar manche mit medienwirksamen Volten entzogen haben (ohne die Gründe zu kennen und um später mehrheitlich dann doch einen Rückzieher zu machen), aber das von der breiten Masse überwiegend (wenn auch zähneknirschend) akzeptiert wurde.

Und: ist irgendetwas passiert oder wurde auch nur einer verklagt? Hier muss man einfach auch die Verhältnismäßigkeit mit einkalkulieren und nicht die Ursachen und die Wirkung verwechseln. Und man muss den Herstellern auch zugestehen, dass sie ihre eigenen Interessen natürlich auch schützen möchten. Nur ist es stets so, dass ich sehr wohl abwäge, was veröffentlicht werden kann, ohne das Geschäftsinteresse der jeweiligen Hersteller zu verletzen und was nicht. Bestimmte Unterlagen, die einem im Vertrauen überlassen wurden, gehören nicht in die Öffentlichkeit. Das gehört sich einfach nicht, Punkt.

Aber die Hersteller sollten einfach einmal ihre eigene Handlungsweise und stellenweise sogar erschreckende Gedankenlosigkeit überdenken, wenn es um den Ausschluss der Öffentlichkeit geht. Beispielsweise die Taktraten in den OPNs zu verstecken ist zwar reichlich bequem, aber so etwas macht es uns Außenstehenden dann umso einfacher, genauere Rückschlüsse auf ein Produkt zu ziehen, ohne überhaupt interne Dokumente dafür bemühen zu müssen. Vieles lässt sich sowieso nicht deckeln und hinter so manchem „Leak“ könnte man fast schon die jeweilige PR-Abteilung als sprudelnde (und steuernde) Quelle vermuten, die damit nur die Suppe geschickt am Köcheln hält, um ja auch immer schön im Gespräch zu bleiben. Denn auch dieser Häppchen-Aspekt ist nicht sonderlich abwegig, wie es die Vergangenheit schon mehrfach gezeigt hat. Salami-Scheiben werden immer gern genommen.

Und vielleicht bin ich ja gar nicht Manuel Neuer und sowieso nicht ich, wenn ich keinen Dingsbums-Riegel habe? Also liebe Hersteller, entspannt Euch mal etwas 🙂

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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