Grafikkarten Hardware Testberichte

MSI GeForce RTX 2080 Gaming X Trio im Test – Leise, schnell, bunt, kühl und schwer | igorsLAB

Ich habe mir die MSI GeForce RTX 2080 Gaming X Trio etwas genauer angeschaut und festgestellt, dass sie sich bei der Platine und auch beim Kühler schon etwas von der größeren Karte unterscheidet. Das muss performance- und kühltechnisch noch nicht einmal von Nachteil sein, wenn man es nur geschickt genug anstellt. Doch dafür haben ich ja den Test und bunt genug ist die Karte allemal...

Leistungsaufnahme und Lasten

Die Leistungsaufnahme dieser Karte liegt mit 15.9 Watt im Idle deutlich über der der Founders-Edition. Beim Gaming und im Torture-Loop liegt die Karte mit ca. 277 Watt bzw. 279 Watt sogar weit über dem im BIOS vorgegebenen Default Power Limit. Wenn ich die Karte bis an ihr physikalisches Limit übertakte, dann sind es bereits reichlich 293 Watt, mehr geht so erst einmal nicht, trotz 110% Power Target. Aber laut BIOS liegt das Limit ja eh bei 285 Watt. Es ist am Ende auch eine der wenigen Karten, die über dem im BIOS festgeschriebenen Max. Power Limit liegen, warum und wie auch immer.

Hier auch noch einmal ein kurzer Auszug aus dem, was MSI dieser Karte in der Firmware an Limits eigentlich mit auf den Weg gegeben hat:

Die Spannungen liegen im zu erwartenden Bereich, wobei am Ende beim OC die zulässige Board-Power der limitierende Faktor war, nicht die Spannung. Man merkt somit sehr deutlich, dass Nvidia hier bewusst limitiert, bevor ein mögliches Maximum erreicht ist.

Die Lastverteilung auf die Rails fällt gut aus, denn niemals werden die maximalen 5.5 Ampere des Mainboard-Slots überschritten. Auch bei den externen Spannungsversorgungsanschlüssen bleibt man deutlich unter 300 Watt.

Netzteilbemessung und Spitzenlasten/-ströme

Wie ich in meinem Grundlagenartikel „Der Kampf von Grafikkarte gegen Netzteil – Leistungsaufnahme und Lastspitzen entmystifiziert“ bereits ausführlich nachgewiesen habe, existieren durchaus auch kurzzeitig höhere Lasten im Millisekundenbereich, die bei ungünstig entworfenen oder nicht zweckmäßig bestückten Netzteilen bereits zu unerklärlichen Abschaltungen führen können. Da hilft dann allein die vom Grafikkartenhersteller oder den Reviewern gemessene TBP (Typical Board Power) für eine stabile Auslegung des Systems nicht wirklich weiter.

Spitzen mit Intervallen zwischen 1 bis 10 ms können bei sehr schnell reagierenden Schutzschaltungen (OPP, OCP) vor allem bei Multi-Rail-Netzteilen zu Abschaltungen führen, obwohl die durchschnittliche Leistungsaufnahme noch in der Norm liegt. Für die MSI RTX 2080 Gaming X Trio würde ich deshalb mit 350 bis 400 Watt kalkulieren, um genügend Reserven für den Fall der Fälle zu besitzen. Einen kurzen Auszug mit höher Auflösung zeigen uns nun die 20-ms-Intervalle, wie ich sie automatisiert zur Wertermittlung laufen lasse:

 

Detailaufnahme der durchschnittlichen Leistungsaufnahme und fließenden Ströme

Wie üblich stelle ich den Balken nun auch noch die Leistungsaufnahme und die fließenden Ströme als Detailgrafiken meiner Oszillographen-Messungen zur Seite. Ein Service, den sonst kaum jemand bietet und der zeigt, wie die Karten im Detail so „ticken“:

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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