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Aqua Computer LEAKSHIELD im Test – Risko-Lebensversicherung für Custom-Loop Wasserkühlungen

Angst vor auslaufendem Wasser und dem Tod der ganzen Elektronik im PC als ärgerliche Folge? Deutschland sieht man ja meist als das Land der Dichter und Denker. Letztere haben sich nun auch das smarte Dichten auf ihre Fahnen geschrieben. Allerdings ohne Lyrik, dafür aber mit umso mehr Unterdruck. Warum ich jetzt so weit aushole? Der LEAKSHIELD von Aqua Computer soll nämlich genau das schaffen: eine Auslauf- und Dichtheits-Versicherung gegen die täglichen Wasser-Unfälle Kühlkreislauf. Kostenpunkt? Mit 119,90 Euro sicher günstiger als gedacht. Wirkung? Unbezahlbar! Mit Unterdruck fürs Überleben also.

Zugegeben, die Idee eines Auslaufschutzes bei undichten Schlauch- oder Rohrverbindungen, defekten Gehäusen oder Abdichtungen, sich lösenden Komponenten im Wasserkreislauf oder durch sonstige Einflüsse wie Brüche, Schnitte usw. ist ja nicht wirklich neu. Nur scheiterte es bisher an einer wirklich praxistauglichen Lösung für den Custom-Loop einer PC-Wasserkühlung. In industriellen Rohr- und Schlauch-Systemen nutzt man natürlich schon seit Ewigkeiten auch die Drucküberwachung zum Erkennen von Notfällen, aber das ist bisher meist nur ein Reagieren (und Abschalten), jedoch kein aktives Agieren (und Aufsaugen).

Aqua Computer präsentiert mit LEAKSHIELD jetzt auch am Endkundenmarkt ein sehr innovatives Produkt, das vollwertige Wasserkühlungen fast vollständig sicher machen dürfte. LEAKSHIELD verhindert zuverlässig den Austritt von Flüssigkeit selbst unter maximalen Pumpendruck und erkennt ständig Leckagen im Hintergrund, solange nicht gerade alles gleichzeitig auseinanderfällt. Gegen eine mechanische Totalzerstörung ist natürlich auch dieses System machtlos. Wir haben heute zwei sehr abwegige Tests gemacht, um unsere Euphorie auch etwas zu begründen. Die PR kann ja eine Menge erzählen, aber wir schießt schon auf Schläuche oder macht den fiesen Messerstecher? Ok, wir. Aber dafür gibt es ja zwei Extra-Seiten und ein Video von Pascal (dem ihr auch gern mal ein Like und Abo dalassen könnt).

Vorab noch etwas Theorie zum besseren Verständnis

Nein, es ist sicher kein Hexenwerk und die physikalischen Gesetze dahinter sind altbekannt. Doch die praktische Umsetzung war genau das, warum es so ein Produkt noch nicht gab. Bisher, jedenfalls. Der LEAKSHIELD erzeugt einen Unterdruck von bis zu 450 mbar im geschlossenen Kühlsystem. Kommt dann es zu einem (ungewollten) Leck, so tritt keine Flüssigkeit mehr aus dem System aus. Das Gegenteil ist der Fall, denn es wird genügend Luft in das System gesogen, um den Austritt zu kompensieren und umzukehren!

Die im LEAKSHIELD integrierte Vakuum-Pumpe hält den Unterdruck aufrecht und das System kann dann auch bei kleineren Leckagen noch problemlos weiterbetrieben werden. Selbst größere Leckagen werden von LEAKSHIELD noch gemeistert (wie unsere Bilder und das Video gleich zweigen werden). Nur richtige Zerstörungen, wie komplett aufgetrennte Schläuche oder ganz herausgerutschte Hardtubes, kann dann auch LEAKSHIELD nicht mehr bewältigen.

Wobei es immer noch eine gewisse Chance gibt, wenn der Ausgleichsbehälter genügend Luftreserve besitzt, um das aufgesaugte Wasser noch komplett zu speichern. Hier sind 100 ml Reserve der Mindestwert und man fährt umso besser, je mehr Freiraum im Reservoir bleibt. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, legt den Behälter deshalb so groß wie möglich aus, um einen guten Kompromiss zwischen ausreichendem Füllstand und Aufnahme-Reserve zu besitzen.

Der LEAKSHIELD besitzt zudem eine integrierte Membran, die es vor dem Ansaugen von Kühlmittel schützt. Damit kann ein System mit LEAKSHIELD normal transportiert werden, ohne dass Feuchtigkeit austreten kann. Beim Transport des Rechners kann LEAKSHIELD über eine externe Powerbank weiter betrieben werden. Zu diesem Anschluss kommen wir gleich noch. Und apropos Kühlflüssigkeit: mit jeglichen Arten von Pastell-Flüssigkeiten geht hier überhaupt nichts mehr. Destilliertes Wasser und / oder gescheites Coolant bzw. säurefreie, nicht aggressive Zusätze sind allererste Pflicht.

 

Lieferumfang

Der LEAKSHIELD wurde für die hauseigene ULTITUBE-Serie optimiert und somit ist das gesamte System in den Bauraum eines normalen Verschlussdeckels des ULTITUBE-Systems integriert. Er wird dann über USB mit dem Motherboard verbunden und bezieht die gesamte Energie auf diese Weise. Das passende Kabel zum Motherboard für den internen USB-Anschluss liegt bei. Das USB-A-Kabel für den externen Anschluss an eine Powerbank, um das System auch bei Transporten aktiv zu halten wenn der PC abgeschaltet wurde, ist optional. Das Kabel eignet sich übrigens auch zum Betrieb an handelsüblichen 5-Volt-Steckernetzteilen mit mindestens 1 Ampere Stromstärke (>=5 Watt). 

 

Dazu gibt es noch ein Verbindungskabel zu den Pins des Power-Switches am Motherboards (samt Y-Stück) und eine Schnellstartanleitung/Handbuch (auch in digitaler Form). Die Lizenz für die aquasuite liegt auch bei, denn obwohl man das System auch so betreiben könnte, ist die volle Funktionalität nur in Verbindung mit der Software vollumfänglich möglich. Auf andere Behälter ließe sich der LEAKSHIELD dann mit dem optional erhältlichen Universal Adapter Kit schrauben. Dieses verfügt über ein normales G1/4“ Gewinde und kostet noch einmal 19.90 Euro. Zur Montage und den Einbauorten (auch am Radiator) komme ich dann noch.

Für die ganz Neugierigen habe ich später auch noch das Handbuch in Deutsch und Englisch angehängt. Hier gibt es jetzt erst einmal die technischen Daten, bevor wir uns auf der nächsten Seite mit der Funktionalität und den Einsatzgebieten des Systems vertraut machen.

Material: POM, Silikon, PMMA, ABS, PTFE, NBR
Abmessungen: Durchmesser 72 mm, Höhe 29 mm
Gewicht: 140 g
Versorgungsspannung: 5 V DC ±5 %, max. 0,5A
Umgebungstemperatur: 10 bis 40 °C (nicht kondensierend)
Unterdruck: Max. 450 mbar
Luft-Leckrate der Ventile: typ. < 2 ml/min bei 300 mbar Vakuum
Geräusch: Max. 60dB, typisch 50dB im Pumpbetrieb
Akustischer Alarm: Buzzer, ca. 85 dB
Beleuchtung: 6 digital angesteuerte RGB-LEDs
Display: OLED, 128x64px, dimm- und abschaltbar
Schnittstellen: USB 2.0, Signal für Power-Taster

Kommentar

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Tim Kutzner

Moderator

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Pascal TM-Custom

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hängt jetzt über meinem Kamin am Brett :ROFLMAO:

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ipat66

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1,353 Kommentare 1,353 Likes

Einfach nur der Hammer!!!

Lasst die Wasserspiele beginnen.
Meine nächste Kühlung wird nass und mit diesem Teil nur innerhalb des Kreislaufs...:)
Tolle Entwicklung und pures Nervenbalsam,auch für Anfänger wie mich...

Auf so ein Teil habe ich gewartet!

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B
BurnOut_Student

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223 Kommentare 61 Likes

Sehr schöner Bericht und klasse Teil. Endlich mal was neues was auch sehr nützlich ist.
Wird definitiv eingebaut bei Gelegenheit, hoffen wir nur das die Lieferzeiten gut sind. ;)

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Alexander Brose

Moderator

819 Kommentare 572 Likes

Echt beeindruckend!

Klasse Bericht und ein sehr interessantes Video, Pascal (y)

Grüße!

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Kurbalaganta

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35 Kommentare 14 Likes

Ein richtig innovatives und durchdachtes Teil. Wirklich toll. Ein Muss für jeden Custom Loop. Das Demonstrationsvideo auf der AQ-Webseite finde ich indes noch deutlich beeindruckender.
Wermutstropfen: Es steht im AQ-Shop schon bei 60 Tagen Lieferzeit :eek:

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P
Profian

Mitglied

18 Kommentare 2 Likes

Cooles Teil!
Wie schaut es da mit Verlust an Kühlflüssigkeit aus? Wenn im system die ganze Zeit ein Unterdruck erzeugt wird, sollte doch tendenziell das Wasser schneller verdampfen und dann über die Vakuumpumpe aus dem Kreislauf befördert werden, oder?

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Corro Dedd

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1,809 Kommentare 668 Likes

Schickes Ding. Hätte ich damals gebraucht, als die Stopfen an meiner Eisstation undicht wurden.

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Martin Gut

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7,756 Kommentare 3,561 Likes
Geräusch: Max. 60dB, typisch 50dB im Pumpbetrieb

Ist das Teil wirklich so laut wie das Datenblatt angibt? Pumpt die immer hörbar oder nur am Anfang?

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Stephan (AC)

Neuling

2 Kommentare 10 Likes

Die Pumpe läuft bei dichten Systemen alle paar Tage für wenige Sekunden....
Und dann kann man noch planen wann. Da sollte sich wohl kaum jemand drann stören.

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Pascal TM-Custom

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1,122 Kommentare 1,361 Likes

nur am Anfang und hält dann Druck kannst aber einstellen wann sie das machen soll ganz kurz für 5 Sec aber hört man echt nicht keine Ahnung wie die auf die Lautstärke kommen. Es ist wirklich nur kurz zu hören

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Pascal TM-Custom

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1,122 Kommentare 1,361 Likes
B
BurnOut_Student

Veteran

223 Kommentare 61 Likes

Ist eigentlich bekannt wie hoch der maximale Durchfluss ist ?
In der FAQ steht das maximal 450 mbar erlaubt sind und bei mehreren Pumpen diese runtergeregelt werden sollten ?

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Pascal TM-Custom

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1,122 Kommentare 1,361 Likes

Druchfluss spielt keine rolle Leakshield kann mit Distro und als Standalone verwendet werden. Der Max druck ist 550 mbar der misst dir alles durch und kann mit Flow Sensor gekoppelt werden jeh mehr Daten er hat desto besser funktioniert es. Wobei es auch so schon extrem gut funktioniert

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Pascal TM-Custom

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1,122 Kommentare 1,361 Likes

hab nichts festgestellt das etwas verdampft und es misst immer deinen Füllstand also da braucht man keine sorge haben.

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B
BurnOut_Student

Veteran

223 Kommentare 61 Likes

View image at the forums

Hmm dann verstehe ich hier irgendetwas falsch ?

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Pascal TM-Custom

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1,122 Kommentare 1,361 Likes

jain das Problem ist es gibt so viele Pumpen da draußen mit so vielen unterschiedlichen RPM das man das ausloten muss aber dazu hast du Aquasuite da kannst du alles so einstellen das es passt. Und auf Max RPM laufen brauchst ja net. Denke deswegen sind auch keine ganz genauen Angaben zum Flow.

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Igor Wallossek

1

10,178 Kommentare 18,761 Likes

Im Allgemeinen schaffen die normalen Pumpen die 450 mbar nicht mal annähernd und ich habe bewusst auch die FAQ mit verlinkt, wo auf kaskadierte Pumpen eingegangen wird. Der Flow des System selbst wird durch den Unterdruck nicht oder nur wenig beeinflusst.

Dass der Siepepunkt runtergehet ist auch so ein Ding, aber wer hat schon über 80°C im Wasserkreislauf? Dann braucht er den Leakshield zu 100 Prozent, weil alle Fittings abpfeifen und die Schläuche Polka tanzen :D

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ArthurUnaBrau

Veteran

319 Kommentare 161 Likes

Das ist wirklich eine interessante Technologie. Spiele schon länger mit dem Gedanken, mein nächstes System mit einer Custom-WaKü auszustatten und so ein Ding wäre natürlich ne gute Absicherung.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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