Ich hatte Euch ja unlängst schon die Hardware-Broker vorgestellt und einige interne Preise des “grauen” Marktes veröffentlicht. Denn wir wissen nun auch, wo die Bestände herkommen, wenn z.B. selbst die offiziellen Distributoren der Grafikkartenhersteller abwinken und trocken liegen. Denn es gibt, das wissen wir ja nun auch, eine Art Paralleluniversum des normalen Großhandels, wo ganz legal Lücken gefüllt und Bestände den Eigentümer wechseln, ohne dass die herkömmlichen Vetriebs- und Handelswege genutzt werden. Und genau diese Preise kann ich ja ab und zu mal abgreifen und analysieren.
Dabei ist das Prinzip und Geschäftsfeld der sogenannten Hardware-Broker noch nicht einmal neu. Kannte man solche Dienstleister vor Jahren eigentlich nur im Zusammenhang mit der Auflösung größerer, gebrauchter Hardwarebestände weltweit agierender Unternehmen wie z.B. HP oder Dell, so nutzen diese Dienstleister mittlerweile die eigene Infrastruktur und den Kundenbestand vermehrt dazu, neue Hardware aufzuspüren, zu vermitteln und zu liefern.
Die in den ganzen Listen aufgeführten Preise sind alle DAP (Delivered At Place), also keine Kunden-Endpreise. Bei DAP trägt der Verkäufer alle Kosten und Gefahren bis zum vereinbarten Bestimmungsort, wo er die Ware auf dem ankommenden Beförderungsmittel unentladen, aber entladebereit zur Verfügung stellt. Die eigentlichen Entladekosten und die Gefahr der Entladung trägt dann später aber der Käufer. Bei kleineren Mengen, da lohnt sich z.B. auch Luftfracht, endet die Beförderung erst mit der Entladung. Dann aber trägt der Verkäufer die entsprechenden Kosten und Gefahren bis zu diesem Zeitpunkt ebenfalls. Sofern sich bei der Entladung oder der Einfuhrabfertigung Probleme oder Kosten ergeben, gehen sie ab dem vereinbarten Liefer-Zeitpunkt oder -Zeitraum zulasten des Käufers. Der Rest ist ja bekannt.
Grafikkarten-Preisliste
Bemerkenswert sind heute zwei Dinge: einerseits ist die GeForce RXT 3090 komplett aus den Listen verschwunden und andererseits tauchen die neuen GeForce RTX 3070 Ti und RTX 3080 Ti gar nicht erst in der Liste auf und sind noch nicht einmal bestellbar. Anfragen also sinnlos. Hier kann man davon ausgehen, dass Broker ja nur Dinge handeln, die wirklich einen Gewinn durch Verknappung und Zwischenhandel versprechen. Ob die Spannen bei den genannten Karten hoch genug sind, so dass es sich auch für diese Händler noch lohnt, darf zumindest mit einem Fragezeichen versehen werden. Das wiederum könnte auf eine gwisse Entspannnung bei der Verfügbarkeit hindeuten, zumal auch die Preise vieler karten leicht gefallen sind. So kostet die MSI RTX 3080 Suprim X immerhin bereits 150 Euro weniger als noch letzte Woche.
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