Auch wenn es viele aktuell gar nicht lesen wollen, heute habe ich eine Boardpartnerkarte von AMD in Form der Powercolor Radeon RX 6700XT für Euch im Einzeltest. Was die Karte so besonders macht, ist ihr weißes PCB und die komplett weiße Abdeckung einschließlich weißer LED-Beleuchtung. Da das Ganze sich doch etwas deutlicher von der Masse abhebt, habe ich mir dieses Sample einfach einmal besorgt. Die einzige Einschränkung: Da es nur ein rotierendes Muster gibt und ich auch den anderen Kollegen die Originalkarte überlassen möchte, muss der Teardown leider entfallen. Das ist sicher schade, aber eben auch Bestandteil des Deals.
Diese Grafikkarte kommt, wie alle RX 6000 Modelle, mit dem neuen Videocodec AV1 zurecht, sie unterstützen erstmals auch DirectX 12 Ultimate und damit eben auch DirectX Raytracing (DXR). Mit AMD FidelityFX bieten sie zudem ein Feature, das Entwicklern zudem mehr Spielraum bei der Auswahl der Effekte ermöglichen soll. Ebenfalls dabei ist Variable Rate Shading (VRS), was immens Rechenleistung sparen kann, wenn Bildbereiche, die ohnehin nicht im Auge des Spielers liegen, in der Darstellungsqualität smart reduziert werden. Soviel zum Feature-Set aller neuen Radeon-Karten.
Mit einem aktuellen Straßenpreis von ca. 850 Euro für die schwarze Variante hat der deutsche Handel einen fetten Aufschlag generiert, an den man sich später bei besserer Verfügbarkeit durchaus erinnern sollte. Besonders forsche Shops sollte man wohl in Zukunft besser meiden. Die UVP liegt gar nicht so weit über der UVP der Referenzkarten, wie es manch anderer Mitbewerber angekündigt hat, ist aber in Anbetracht der aktuellen Scalper-Preise fast schon günstig. Denn wo früher die Straßenpreise als Balsam für die UVP-geplagte Käuferseele galten, muss man sich mittlerweile geradezu vor ihnen (und den Händlern) fürchten.
Optik und Haptik
Die Powercolor RX 6700XT Hellhound 12 GB wiegt 1179 Gramm und ist damit nicht viel schwerer als die Referenzkarte. Sie ist mit ihren satten 31 cm auch länger, stattliche 12,5 cm hoch (Einbauhöhe ab PEG) und dazu 5.4 cm dick (2.5-Slot-Design), wobei noch eine Backplate und das PCB mit insgesamt fünf weiteren Millimetern dazukommen. Der Korpus ist aus weißem Kunststoff, die Lüfterringe sind LED-beleuchtet, allerdings nur in exklusivem Weiß. Das, was wie ein kleiner Switch für ein Dual-BIOS aussieht, ist lediglich der Ein-/Aus-Schalter für die LED-Beleuchtung, die sich nicht per Software regeln lässt.
Versorgt wird der grafische Ziegelstein samt Illumination über zwei standesübliche 8-Pin-Buchsen, also alles wie bekannt und gehabt. Wir sehen hier auch die vertikale Ausrichtung der Kühllamellen und die Platinenverstärkung in Form einer Backplate und eines zur Hälfte reichenden Rahmens. Zwei außen liegende 10-cm-Lüfter und ein mittiger 8,5 cm-Lüfter sorgen für den nötigen frischen Wind bei der Kühlung.
Die Slot-Blende ist geschlossen, trägt 1x HDMI 2.1 und drei aktuelle DP-1.4-Anschlüsse. Die USB Type C Buchse fehlt hingegen. Mehr zum Aufbau, dem Kühler und der Bestückung muss ich Euch diesmal leider schuldig bleiben, denn das Auseinandernehmen war ja leider tabu.
Technik
Mit den 64 Compute Units (CU) besitzt die Karte insgesamt 2560 Shader. Während der Basistakt mit 1547 MHz angegeben wird, liegt der Boost-Takt bei 2594 MHz, der jedoch nicht erreicht wird. Die Karte setzt auf 12 GB GDDR6 mit 16 Gbps, die sich aus jeweils 8 Modulen mit 2 GB Größe ergeben. Dazu gehört auch das 192-Bit Speicherinterface und der 96 MB große Infinity Cache, der das Bandbreitenproblem lösen soll. Die Karte verfügt über kein umschaltbares Dual-BIOS, was eigentlich schade ist.
Doch Stopp! Wer sich erinnert, der wird feststellen, dass der Takt hier etwas niedriger liegt, also noch bei der AMD-Referenzkarte. Deshalb habe ich das BIOS extrahiert und beide Karten einmal mit Hilfe des MorePowerTools verglichen. Links sehen wir immer die Referenzkarte von AMD, rechts die Hellhound von Powercolor. Man achte auf den Takt und auch die Spannungen / Stromstärken für den SoC. Warum Powercolor diesen Weg gegangen ist, sehen wir später noch bei der Leistungsaufnahme und Effizienz.
- 1 - Einführung und technische Details
- 2 - Testsystem und Methodik
- 3 - Gaming Performance
- 4 - Effizienz und Leistungsaufnahme beim Gaming
- 5 - Leistungsaufnahme, Spannungen und Normeinhaltung
- 6 - Lastspitzen und Netzteil-Empfehlung
- 7 - Taktraten und Temperaturen
- 8 - Lüfter und Geräuschemission ('Lautstärke')
- 9 - Übersicht, Zusammenfassung und Fazit
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