Heute mache ich den Selbstversuch: Stöbern und Kaufen bei Temu, natürlich mit einem gesetzten Limit und einem detaillierten Test aller Produkte im Hinterkopf, wenn sie denn alle ankommen. Ihr hab mich letztens getriggert und so war es denn endlich auch so weit. Bestellt am 15.10.2023 und geliefert am 24.10.2023, also eine Lieferdauer von 9 Tagen. Das kann man erst einmal lassen, auch wenn die Wurfpost von Hermes mal wieder grottig war. Freiflug ins Treppenhaus, aber ich hatte ja sehr bewusst Dinge bestellt, die schon von Haus aus einen stärkeren Überlebenswillen besitzen sollten. Und ganz unter uns: Ich mache das sicher nie wieder.
Auspacken und staunen
Geliefert wurden die 11 Artikel, auf die ich gleich noch in der Bestellübersicht und später einzeln in den Tests eingehen werde, in der üblichen, reißfesten Temu-Tüte. Das knautscht sich schöner zusammen als ein schimmliger Badeschwamm und lässt sich auch beim Versender mit Sicherheit einfacher befüllen. Sack auf, Krempel rein, glücklich sein. Die Spannung steigt natürlich und ich habe mir erst einmal einen schönen Beruhigungstee speziell fürs entspannte Auspacken gekocht.
Was für ein Aufriss! Wenn man das ganze Zeug aus der Tüte auf dem Tisch drapiert, sieht es gleich noch einmal nach viel mehr aus. Natürlich ist alles auch noch einmal einzeln mehr oder weniger aufwändig verpackt. Also nimmt man sich das altbewährte Cuttermesser…
…und befreit den Inhalt von allen Fesseln und Fusseln. Plötzlich wirkt das alles auch optisch schon wesentlich weniger und man fragt sich so langsam auch, wo denn das ganze Geld geblieben ist. Fast alles ist kleiner als es auf den Fotos bei Temu schien. Und wenn schon mal Maße dabei standen, dann nur in Inch. Aber das meiste davon war eh ohne Größenangabe. Dass sich das rächen kann, lest Ihr gleich in den Einzeltests.
Ich sage es mal so: Die Verpackungsreste sahen am Schluss nach mehr aus als der entpackte Inhalt. Und da ich ein mülltrennender Deutscher bin, habe ich den ganzen Kunststoff für die gelbe Tonne in die Temu-Tüte gestopft und das Papp-Zeug in die kleineren Kisten. Rausgeschafft habe ich das dann spätabends, weil es mir regelrecht peinlich war. Prekariats-Müll hat mein Nachbar heute früh gemeint und dazu richtig fies gegrinst. Ok, wo er Recht, da hat er Recht. Einkaufen wie Müllionäre, exakt das.
Die Einkaufsliste
Ich hatte mir ein Limit von maximal 80 Euro Warenwert gesetzt und mich erst einmal gefreut, dass es drei Artikel kostenlos gab. Ja, ich hätte noch irgendwelchen Klimbim aufstocken können, um das Limit erneut auszureizen, aber da war mir mein Geld am Ende dann doch zu schade. Und man muss da Zeug ja auch noch testen und das wiederum kostet wertvolle Zeit. Ok, ihr habt gleich Eure Freude und ich den Stress. Aber so läuft das Rollenspiel Redaktion nun mal. Einer arbeitet und der Rest stopft sich das Popcorn in den Schlund.
Nach der ersten Bestellung habe ich noch einmal angefangen und nachgefüllt. Immerhin hatte ich einen vermeintlichen 100 Euro Rabatt-Gutschein gewonnen. Allerdings muss man dann für 100 Euro Euro Crap bestellen, nur um einen größeren Teil des Gutscheins aufbrauchen zu können. Clever ausgedacht, aber ich habe mich natürlich eisern ans Limit geklammert und widerstanden. Resistance pur. So viel Gerümpel auf einmal ertrage noch nicht einmal ich.
Tests und Messungen
Ich habe, soweit es angebracht war, natürlich auch das Material analysiert und alles hochauflösend mikroskopiert sowie versucht, in der Praxis auch alles ausgiebig zu (be)nutzen. Mehrwert oder Müll? Ich bin jetzt schlauer und Ihr gleich auch.
Genau das kann ich Euch auf den nächsten Seiten sehr detailliert beantworten und ja, gleich zu Beginn floss sogar echtes Blut. Nämlich meins. Aber selber schuld und immer schön der Reihe nach…
Und ja, ich werden jeden Artikel bewerten in Top, Ok und Flop.
- 1 - Einführung und Bestellung
- 2 - Spiegeleier-Parodie mit Blut statt Ketchup
- 3 - Kopfhörerständer mit giftiger Auflage
- 4 - Lila Pfeil im Neon-Look? Kann man so lassen!
- 5 - Wattestäbchen mit Klaustrophobie
- 6 - Fällt ab wie Abfall: Transparentes Klebeband
- 7 - Die Kunst wird immer künstlicher
- 8 - Leuchtende Hosenträger für Zwerge
- 9 - Glaskugel mit Herz und Erleuchtung
- 10 - Veräppelt oder taugt die Bin-Laden-Station was?
- 11 - Staubsauger mit lauem Lüftchen
- 12 - Zeit abgelaufen und ein ernüchterndes Fazit
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