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Grafikkarten-BIOS für Dummies – Frank erklärt im Video den CHA341 und wie man EEPROMS ganz entspannt von Hand flasht | Retro

Da immer wieder danach gefragt wurde und sich auch das YouTube-Video immer noch großer Beliebtheit erfreut, habe ich den alten Artikel aus 2018 einfach noch einmal nach oben geholt. Und aufgrund der großen Resonanz auf unseren damaligen Artikel „Auf die harte BIOS-Tour: manueller EEPROM-Flash einer GeForce RTX zur Umgehung der Sperre mit der Hardware-ID bei NVflash„, in dem wir zusammen mit Frank Schmidt bereits klären konnten, was uns Nvidia diesmal alles nicht gönnt, legte unser Autor noch einmal nach und hat sich sogar selbst vor die Kamera gesetzt! Und es muss nicht immer alles aus meinem eigenen Labor kommen, was interessant und informativ ist. Denn wenn es hier um Wissen geht, ist die Community stets ganz vorn mit dabei! Deshalb also heute auch noch einmal eine kleine Reminiszenz and die Anfangszeiten von igor’sLAB.

Hat sich das tolle Flashtool aufgehängt oder ist der Rechner abgestürzt und die Grafikkarte oder das Motherboard gebrickt? Kein Problem mit diesem kleinen Werkzeug unser asiatischen Freunde! Für 2 bis 5 US Dollar (oder zwischen 10-20 Euro) auf dem hiesigen Markt bekommt man dieses kleine Universalwerkzeug, das schlicht CH341A getauft wurde.

Beim Design wurden diverse Fehler (oder simple Kompromisse) gemacht. Zum einen fehlt ein echter Pegelwandler der aus den (über den USB eingespeisten) 5V, die nötigen 3,3V oder 1,8V je nach EEPROM Typ einstellt. Ebenso wurde ein laut Datenblatt nötiger Kondensator mit  0,47µF zwischen RSTI (Pin 2) und VCC einfach mal eben so „vergessen“. Letzterer ist für eine bessere Stabilität der Signale zuständig.

Der CH341A selbst wird mit 5V betrieben und der 1117-33 Spannungsregler versorgt dann den kompletten ZIF-Sockel (Zero Insertion Force = Nullkraft Sockel) ausschließlich mit 3,3V! Da hätte sich ein Design mit Pegelwandler förmlich angeboten! Lange Rede kurzer Sinn, unsere Freunde des Minimalismus haben ganze Arbeit geleistet, aber das Teil funktioniert! Und nur darauf kommt es am Ende auch an.

Einzige Einschränkung: gewisse Speicherbereiche, wie evtl. vorhandener OTP-Speicher (One Time Programmable = Nur einmal programmierbarer Speicherbereich) oder die Security Fuses (sprich die Sicherheitsbits) lassen sich weder lesen, noch schreiben. Je nach Typ des EEPROMS werden diese „Bits“ beim Löschen zurückgesetzt oder aber bleiben so bestehen. Dies findet man, wenn nötig im Datenblatt.

Wer schon immer mal wissen wollte, wie einfach diese Technik eigentlich zu handhaben ist und dass man eigentlich außer einer guten Anleitung nichts weiter braucht, ist hier genau richtig. Und an alle Techniker und Fachkräfte: einfach schön locker und geschmeidig bleiben. Wir werden Eure Arbeitsplätze damit garantiert nicht vernichten. Nur ein wenig entmystifizieren. Man kann nichts falsch machen, außer man lässt es. Also auf geht’s – jetzt kommen Franks 15 Minuten:

Wie im Forum schon geschrieben: Besser man hat ihn und braucht ihn nicht als umgekehrt!

 

Wer nicht endlos spulen will: das Wichtigste noch einmal als Standbild

Frank hat sehr lange gesucht, bis er mal ein Schaltbild des CH341A gefunden habe. Ein paar eingezeichnete Widerstände fehlen allerdings auf der Platine dann trotzdem…

Hier die Anschlussbelegung der gängigsten EEPROM-Bauformen im Überblick:

Und last but not least: Das Schaubild zum Anschluss eines Arduino Nano. Gleichzeitig hat man so auch einen USB zu COM Umsetzer. In dieser Betriebsart kann der CH341A auch eine serielle Schnittstelle simulieren!

Unser großer Dank geht noch einmal an unseren Leser Frank Schmidt, der sich als Teil unserer wachsenden Community so engagiert mit einbringt. Wer noch Fragen, Anregungen oder vielleicht sogar eigene Ideen hat – das Forum hat rund um die Uhr für Euch geöffnet. 🙂

 

Kommentar

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K
Kistenklaus

Mitglied

13 Kommentare 8 Likes

Ein nüchtern gehaltenes Video. Sehr angenehm wie ich gestehen muss.
Das Thema CHA341 hat mich bereits vor einigen Jahren ungewollt beschäftigt.
Damals hielt ich es für eine gute Idee, einen Adapter an meinem ASUS N56VZ zu nutzen, der aus dem DVD-Laufwerk einen zusätzlichen HDD-Slot macht. Dieser zerschoss mir vermutlich das BIOS des Geräts.

Nach einigen Stunden im Internet habe ich den mir unbekannten Fehler des Laptops gefunden. Einem Leidensgenossen passierte nämlich dasselbe: der Fehler war, dass das Laptop beim Einschalten gar nichts mehr tat. Keine Reaktion. Ein mir unbekannter Fehler, auch nach einem Jahrzehnt des intensiven Auseinandersetzens mit der Materie.

Ich stieß also im Netz auf meinen italienischen Leidensgenossen und ließ mir sein Tutorial übersetzen und befolgte es nach Google-Translate Übersetzung. Den Programmierer habe ich hier noch immer herumfliegen und das ASUS tut, obwohl ausrangiert zugunsten des Work-Equipments, seinen Dienst (die ein oder andere Runde Factorio oder Europa Universalis).

Das oben gezeigte Video hätte mir vor einigen Jahren wohl ganz gut geholfen.

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Igor Wallossek

1

10,107 Kommentare 18,596 Likes

Genau deshalb habe ichs noch einmal reaktiviert. Frank hat das wirklich gut erklärt.

Antwort 1 Like

d
dman

Veteran

166 Kommentare 97 Likes

Absolutes Spitzen-Video und Artikel,hat mir schon das ein oder andere Mal den Arsch gerettet (y)

Hat er wirklich 1A erklärt,hut ab.

Gruß

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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