Der Fractal Prisma AL-12 PWM ARGB wird als 120 mm Gehäuselüfter ganz offensichtlich unterschätzt, denn wir bekamen mittlerweile mehrere Bitten aus der Community, auch dieses Modell einmal ausführlicher zu testen. Die meisten Reviews zum Kühler, die wir überhaupt finden konnten, waren reichlich nichtssagend und kamen eher aus der Kategorie “Handauflegen” und “Schönfinden”. Das war schon Grund genug, dem Ganzen einmal etwas genauer auf den Zahn zu fühlen.
Für aktuell reichlich 23 Euro ist dieser ARGB-Lüfter zwar bereits eine Offerte aus dem etwas höheren Preissegment, aber immer noch günstig, wenn man die Spitzenmodelle preislich richtig einsortiert und der Lüfter auch das leistet, was man ihm nachsagt. Der Lüfter liegt mit seinen 25 mm Dicke genau in der Norm, was ihn natürlich am Ende auch vergleichbarer macht, zumal auch der Rest des Designs eher den aktuellen Trends folgt und auf den ersten Blick auch keine waghalsigen Design-Stunts offenbart.
Mitgeliefert wird nur der Lüfter samt 4 Schrauben, aber das reicht auch, denn die RGB-Lüfter lassen sich auch kaskadieren. Man setzt beim Lager auf ein klassisches Gleitlager, dem man mit einem zusätzlichen Magneten bessere Laufeigenschaften mitgeben will. Ob und wie das funktioniert, werden wir später noch sehen. Hinter der Marketing-Bezeichnung “LLS”-Lager verbirgt sich allerdings am Ende nichts anderes als “Long Life Span”, also ein Lager mit höherer Haltbarkeit (MTBF). Aber gut klingt es schon einmal, Ziel erreicht.
Werfen wir einmal einen Blick in den geöffneten Lüfter. Wir erkennen einen klassischen 4-Pol-Motor, die Steuerplatine mit insgesamt sechs LEDs, die in der hohlen (und etwas dickeren) Motorstrebe versteckten Kabelzuführungen sowie das einfache Gleitlager mit Unmengen an entsprechendem Lager-Fett. Eingepresst und aufgesetzt ist alles auf dem einfachen aber recht verwindungssteifen Rahmenkonstrukt mit insgesamt 4 Motorstreben.
Der Rotor als Gegenstück zum Stator ist ein transluzenter Block mit insgesamt sieben Rotorblättern, leicht abgerundeten und abgeschrägten Kanten und Ecken sowie dem obligatorischen, eingepressten Ringmagneten als Läufer und der Achse aus Edelstahl. Die transluzenten Lüfterblätter und der im Rahmen eingepasste Außenring wurden speziell für eine gleichmäßige Beleuchtung entworfen, was die recht niedrige Anzahl an LEDs ganz gut kompensiert und sichtbare Leuchtflecke vermeidet. Die ARGB-Ansteuerung unterstützt die normalen, digitalen 5-Volt-Anschlüsse der Mainboards und damit auch Asus AURA, Gigabyte Fusion, MSI Mystic Light, ASRock Polychrome und andere Systeme, die ja auch der gleichen Technologie basieren.
Getragen wird alles von einem schwarzen, schlichten Rahmen, der optisch auf den ersten Blick keine Geheimnisse verbirgt. Der PWM-geregelte Lüfter schafft ein Drehzahlband von 500 bis bis 2000 U/min und bietet bei PWM-Steuerung (20% Minimum) keinen semi-passiven Modus (also keinen Fan-Stopp). Die Entkopplung mit den umfassend aufgesetzten Gummi-Ecken ist gut gelöst, da sie sich bei angezogener Schraube nicht mit verdreht. Die Spaltmaße und Oberflächenbearbeitung sind gut. Die Leistungsaufnahme fällt bei vollen Drehzahlen mit unter 2 Watt für den Lüfter (ohne ARGB) vorbildlich niedrig aus.
Es gibt vorab aber noch zwei Dinge zu kritisieren, die zwar die Qualität und Performance des Lüfters nicht schmälern, aber auf einem Widerspruch zwischen dem Datenblatt und der Realität basieren. Währen der statische Druck fast genau passt, sind die CFM-Werte für den Volumenstrom eine reine Marketing-Erfindung, die auch physikalisch einer plausiblen Grundlage entbehrt, denn die Realität liegt 28 Prozentpunkte unter dem Aufdruck. Und dann ist da noch die Angabe der Mindestdrehzahlen von 500 U/min bzw. 20% PWM. Wenn, dann wären das rein rechnerisch 25% PWM und in der Realität sind es sogar 550 U/min und 27,5 % PWM.
Aber dazu komme ich gleich noch, denn Gleichspannungs-gesteuert sind diese Lüfter eine glatte Wucht, ohne dass das Marketing dies überhaupt erwähnt. Übertreibung und Untertreibung halten sich hier grandios die Waage, also verzichten wir auch auf einen Punktabzug. Nur das mit den CFM-Werten muss definitiv korrigiert werden. Doch vorab noch einmal das Datenblatt für die bessere Vergleichbarkeit zu den späteren Messergebnissen:
Formfaktor | 120 mm |
Stärke | 25 mm |
PWM | Ja |
RGB | ARGB (Nabe) |
Entkoppelt | Ja |
Farbe Frame | Schwarz |
Akzentfarbe | Keine |
Farbe Rotor | Transluzent |
Gewicht in g | 167 |
min. Drehzahl | 500 (gemessen 550, 27.5% PWM Minimum) |
max. Drehzahl | 2000 |
Volumenstrom m3/h | 145,7 (gemessen 105,2) |
Volumenstrom CFM | 85,74 (gemessen 61.91) |
statischer Druck mmH2O | 2.78 (gemessen 2.75) |
Schalldruck dBA | 14,8 dBA |
Life Time hrs | 100,000 |
Auf der nächsten Seite seht Ihr zunächst, wie und was wir testen und warum. Das Verständnis der Details ist ungemein wichtig, um später die Ergebnisse auch objektiv einordnen zu können. Die Unterschiede zwischen vielen Modellen stecken nämlich eher im Detail und DEN besten Lüfter für alle Situationen kann es eigentlich nur schwerlich geben. Es gibt in jeder Situation ein gewisses Optimum und natürlich auch gute Allrounder. Doch die haben meist so ihren Preis. Wer ganz konkret z.B. mit 60-mm-Radiatoren plant, kann aber vielleicht auch Geld sparen, indem er sich für seinen Einsatzzweck das beste Modell wählt, das vielleicht als Gehäuselüfter gar nicht so gut abschneidet. Und vice versa natürlich.
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Fractal Design Prisma AL-12 PWM, schwarz, 120mm (FD-FAN-PRI-AL12-PWM)
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