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Der Kampf von Grafikkarte gegen Netzteil – Leistungsaufnahme und Lastspitzen entmystifiziert | igorsLAB

Man kennt und hasst ihn, den geliebten Moment, wo ein Netzteil mitten im Spiel plötzlich abschaltet, obwohl es neu ist und auch sonst keine Auffälligkeiten zeigt. Der Ärger der Anwender wird dann noch umso größer, wenn man glaubt, die Netzteilgröße auch richtig berechnet zu haben. Doch reicht das, was die Hersteller von Grafikkarten oder Netzteilen als Leistungswert angeben? Bei Netzteilen kann man sich da schon relativ sicher sein, aber was ist eigentlich mit den Grafikkarten?

Nvidias Pascal-Chips waren und sind bei den Lastwechseln schon deutlich zurückhaltender als die Vorgängerkarten mit Kepler. Und trotzdem lernen wir auch bei diesen Messungen etwas hinzu. Was genau, das zeige ich Euch jetzt.

Messungen unter maximaler Spielelast

Auch wenn es hier ebenfalls um die 250 Watt im Durchschnitt sind, die absoluten Spitzenwerte liegen über 40 Watt unter denen der Radeon RX Vega64. Das liegt aber auch daran, dass das Bild aus Spikes und Valleys komplett differiert. Man sieht sehr schön, dass Boost sehr viel feiner abstuft als Power Tune, wobei die Spannungsversorgung der Founders Edition noch nicht einmal wirklich optimal ist und noch Einiges an Potential liegen lässt.

In diesem Loop sind es maximal 360 Watt über 1,1 ms, die für Aufsehen sorgen. wie eben auch die ca. 375 Watt innerhalb von ca. 0.4 ms. Man könnte ebenfalls Spitzen bis weit über 400 Watt messen, würde man die Auflösung noch einmal um den Faktor 10 erhöhen. Nur Interessiert dies dann auf Grund der kurzen Dauer niemanden mehr, weshalb ich es hier auch weglasse. Das muss jedes Netzteil mit links schaffen, egal ob nun Marke oder nicht.

Bei den Strömen ergibt sich das gleiche Bild, so dass ich mich an dieser Stelle auch nicht mehr wiederholen möchte. Wenn man sich jedoch an das Geschehen mit dem Finger und der heißen Herdplatte zurückerinnert, dann sieht man auch, warum Vega etwas schwieriger zu kühlen ist, denn vor allem die Spannungswandler haben etwas mehr zu tun.

 

Messungen beim Stresstest

Die Intervalle beim Stresstest sind nun plötzlich deutlich länger, denn die Power Estimation kann ihr Potential zusammen mit Boost nicht mehr ausspielen. Dort, wo Pascal beim Gaming durch eine clevere und viel schnellere Vorausschau Vega noch etwas den Schneid abkaufen kann, ist nun bei Dauerlast etwas Sand im Getriebe. Es sind nämlich dann auch um die 9 ms, die so eine Lastspitze von ca. 300 Watt schon einmal anliegen kann. Auch die 345 Watt über 2,2 ms sind da bereits fast auf Vega-Niveau.

Nvidia kocht am Ende also auch nur mit Wasser und vor Furmark sind dann plötzlich alle wieder gleich. Die mögliche Baustelle bei Vegas Effizienz ist also nicht die Taktabstufung, denn die ist ja ok, sondern die Häufigkeit und Geschwndigkeit, mit der eine Anpassung vorausgesehen und dann auch durchgeführt wird. Treiber oder Firmware? AMD hält sich da gewohnt bedeckt. Aber wir sind ja gerade bei Pascal.

Auch hier basiert ja die Leistungsaufnahme auf den gemessenen Strömen mal die anliegende Spannung. Betrachtet man beides einzeln, sieht es schon etwas besser aus, als bei der RX Vega64, aber eben auch nicht um Welten besser.

 

Zwischenfazit

Pascal ist in der gleichen Leistungsaufnahme-Klasse sicher der RX Vega einen sichtbaren Schritt voraus, wenn es um die Last und deren Spitzen in Spielen geht. Unter konstant anliegenden Lasten geht dieser Vorteil also wieder verloren. Was man bei der Auswahl und der Bemessung eines Netzteils beachten muss, ist ebenfalls eine zweckmäßige Sekundärseite, die wenigstens ca. 350 Watt über 10 ms und 400 Watt bei einer Millisekunde schaffen sollte, um ganz sicher zu gehen. Das ist zwar etwas weniger als bei der RX Vega, aber auch nicht so viel besser.

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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