Netzteile Testberichte

Cooler Master V1300 SFX Platinum im Test – Kleiner und stärker geht aktuell nicht!

Zusammenfassung und Fazit

Die Gesamtleistung erscheint im Vergleich zu anderen SFX-Geräten auf den ersten Blick vielleicht etwas zu gering. Aber allein die extrem hohe Leistungsdichte ist hier der begrenzende Faktor, daher ist der Vergleich mit anderen SFX-Modellen mit geringerer Leistung eigentlich sogar unfair. Außerdem hat der Leistungsführer, das Lian Li SP850, einen gravierenden Konstruktionsfehler, von dem ich nicht weiß, ob er in der aktuellen Generation behoben ist. Sie können mehr darüber in meinem Testbericht zu dieser PSU lesen.

Das Cooler Master V1300 SFX ist im Grunde genommen ein abgewandeltes V1100 SFX-Netzteil, das aber lediglich den 200-240V-Eingang unterstützt. Dank seines SFX-Formfaktors und der enormen Leistung von 1300W ist es der aktuelle Spitzenreiter in Sachen Leistungsdichte unter allen heute auf dem Markt erhältlichen Desktop-Netzteilen. Wenn Sie ein Mini-Netzteil benötigen, um Ihre RTX 4090 und eine stark übertaktete CPU zu versorgen, wird Sie das V1300 SFX nicht im Stich lassen, da es mit einem nativen 12VHPWR-Anschluss ausgestattet ist und darüber hinaus die strengen ATX v3.0-Transient-Response-Tests für Geräte mit diesem Anschluss erfüllt. Mit anderen Worten, es kann bis zu 2600W für ultrakurze Zeiträume (0,1ms) liefern.

Die Verarbeitungsqualität ist hoch und das Paket ist reichhaltig, einschließlich einer SFX-zu-ATX-Adapterhalterung, mit der Sie das Netzteil in ein normales ATX-Gehäuse einbauen können, solange die kurzen Kabel keine Kompatibilitätsprobleme verursachen. Wenn Sie mich fragen, ist dieser Adapter für die meisten SFX-Geräte wegen der kurzen Kabel nicht so nützlich. Es wäre besser, wenn er als Kit zusammen mit längeren Kabeln verkauft würde. Nur mal als Anregung. Wobei man dann natürlich bessere (größere) Netzteile für weniger Geld bekäme.

Ein weiterer Pluspunkt des V1300 SFX ist der nicht zu laute Betrieb. Ich erwartete einen sehr hohen durchschnittlichen Geräuschpegel, aber als ich die Testergebnisse erhielt, stellte ich fest, dass er kaum 30 dBA übersteigt, was dieses Gerät zu einem der leisesten SFX-Modelle auf dem Markt macht. Man hat also eine hohe Leistung und zugleich noch einen ausreichend leisen Betrieb. Bleibe noch der Preis. Cooler Masters UVP sind 310 USB und 330 USD (ohne Steuern und Zölle) für as V1100 und das V1300. Das sind ziemlich stramme Preise, die dann bereits knapp die 400-Euro-Marke (inl. MwSt.) in Deutschland überschreiten. Ob man sich das antut, ist natürlich stark Fall-abhängig.

Aber wenn Sie die höchstmögliche Leistungsdichte benötigen, müssen Sie dafür leider bezahlen. Wenn Sie nicht so viel Leistung benötigen, aber dennoch ATX v3.0-Kompatibilität wünschen, sollten Sie sich das SilverStone Extreme 850R Platinum ansehen, das eine gute Leistung und einen leisen Betrieb bietet. Es gibt auch das hervorragende Corsair SF750, das allerdings noch nicht aktualisiert wurde, um die ATX v3.0-Anforderungen zu erfüllen.

Pro Kontra
Volle Leistung bei 47°C
Super hohe Leistungsdichte
SFX12V 4.0 (entspricht ATX v3.0) und PCIe 5.0 bereit
600W 12VHPWR-Anschluss
Eines der wenigen PSUs mit Lüfterausfallschutz
Hoher Wirkungsgrad mit 230V-Eingang
Niedrige durchschnittliche Geräuschentwicklung (31,16 dBA)
Erstklassige Verarbeitungsqualität
Korrekt eingestellte OPP und OCP (außer 3,3V bei hohen Temperaturen)
Straffe Lastregelung bei 12V und 5VSB
Geringer Einschaltstrom bei 230V
ALPM-Unterstützung
FDB-Lüfter
Vollständig modular
Wird mit einem SFX-zu-ATX-Bracket-Adapter geliefert
10 Jahre Garantie
APFC-Wandler muss abgestimmt werden
Erhöhte Restwelligkeit bei 12V unter Volllast
Kurze Überbrückungszeit
Unzureichende Lastregelung auf den Nebenschienen
Einschwingverhalten bei 5 V

Vielen Dank an Aris, auf dessen Daten ich auch in Zukunft gern zurückgreifen darf und auch werde, falls von den Lesern derartige Netzteiltests gewünscht werden. Der heutige Artikel ist erneut ein Gradmesser, ob diese Thematik bei Euch Anklang findet, vor allem bei so ausgefallenen oder seltenenNetzteilen. Und ich habe diesmal auch ganz speziell dieses Netzteil gewählt, weil ich es selbst in der praktischen Nutzung mit einer auf 600 Watt hochgedrehten NVIDIA RTX 4090 FE hatte. Klappt locker. Und ich werde das Netzteil demnächst in einem SFX-Projekt verbauen und mit der passenden Grafikkarte schön schwitzen lassen. Das mal als Teaser…

 

Das Original erschien auf hwbusters.com

Cooler Master V-Series SFX Platinum V1300 1300W SFX 3.42, ATX 3.0 (MPZ-D001-SFBP-B)

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Kommentar

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Karma

Veteran

111 Kommentare 68 Likes

Wie immer eine schönes Review von Aris und auch sehr schöne Fotos. (y) Die Bestückungsdichte der Komponenten ist schon echt beeindruckend. Es wäre schön, wenn die Cybenetics-Labels - sobald sie verfügbar sind - nachträglich noch ergänzt würden.

Trotz insgesamt richtig guter Leistungsdaten wirkt das Netzteil auf mich wie ein Machbarkeitsbeweis. Der praktische Nutzen tendiert gegen 0. Wenn man wirklich Komponenten hat, die so ein Netzteil auch nur ansatzweise benötigen, dann kriegt man die Abwärme nicht mehr aus dem SFF-Gehäuse raus.
Ich würde mir bei der Leistung auch einen Semi-Passiv-Modus wünschen - auch wenn das Netzteil für die Größe wirklich leise ist. Möglicherweise kollidiert dieser Wunsch mit der Funktionsüberwachung des Lüfters...

Interessant was so alles geht, auch wenn's nicht wirklich sinnvoll ist. Aber das betrifft auch viele andere Dinge im PC-Bereich. 🙃

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Igor Wallossek

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10,198 Kommentare 18,814 Likes

Leuchtturmprojekte haben immer so ihren Charme :D

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x
x2max

Neuling

8 Kommentare 3 Likes

Hey,

ich kenne ein Gehäuse, wo potente Hardwarekomponenten eingepflanzt werden können, dass auch nur SFX-(L) Netzteile aufnimmt:
Lian Li Dynamic Mini nennt es sich.

Mal etwas Ähnliches: Wird in Zukunft ein Asus SFX-(L) Netzteil der Loki Serie unter die Lupe genommen?

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Blubbie

Urgestein

808 Kommentare 275 Likes

Ist das Netzteil für ITX cases mit Triple GPUs gedacht? Oder doch ein Ausblick auf die GeForce RTX 5090ti? 🥳🤩

Mal ehrlich 1300 Watt für ITX warum???
🤔

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ssj3rd

Veteran

218 Kommentare 155 Likes
e
eastcoast_pete

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1,475 Kommentare 832 Likes

Im Englischen werden solche Sachen auch gerne als "halo object" oder ähnliches bezeichnet. Genau deshalb: der Hersteller will zeigen, daß er es kann, auch wenn die meisten Kunden es nicht kaufen werden.

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B
Besterino

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6,730 Kommentare 3,326 Likes

Und bevor ich mir ein Cooler Master Netzteil reinschraube, muss schon einiges passieren. Das war jetzt ein erster Aufmerksamkeitseffekt, zumal ich an anderer Stelle von Cooler Master inzwischen auch schon sehr angetan bin. Aber für so eine kritische Komponente reicht mein Vertrauen noch nicht. Cybernetics Test hin oder her.

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Igor Wallossek

1

10,198 Kommentare 18,814 Likes

Der OEM ist ok und wer das dann am Ende mit seinem Label vertickt, ist eher marginal. Selbst CWT, mein altes Hassobjekt aus 2015, ist mittlerweile gut dabei (siehe Corsair). You get what you paid for… die alte Leier 😉

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Karma

Veteran

111 Kommentare 68 Likes

Deshalb ist die Komponentenauflistung auch grundsätzlich immer schön. Abseits vom oft bemühten Marketing-Qualitätsversprechen "all japanese capacitors" kriegt man da einen Eindruck, wie viel Wert auf den Rest gelegt wurde.

Übrigens Danke, dass die Datenblätter im Artikel direkt verlinkt wurden! Das wird vermutlich kaum jemanden interessieren, aber ich freue mich sehr! (y) (y)

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R
RazielNoir

Veteran

337 Kommentare 111 Likes

Könnte man mal ein GaN-Netzteil im Test sehen? Wie die von HDPlex...?

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Danke für die Spende



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About the author

Dr. Aristeidis Mpitziopoulos

Chief Test Engineer at Cybenetics LTD

Ph.D. in Wireless Sensor Networks
Bachelor in Computer Science and Electronics
Telecommunications Engineer Degree

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