Kühlung mit der Chiller-Brechstange
Um zum Launchartikel des Core i7-7900X vergleichbare Ergebnisse erzielen zu können, nutzen wir wie schon bei allen Artikeln zu AMDs Ryzen den Alphacool Eiszeit Chiller 2000, der zudem eine lastunabhängige, konstankte Wassertemperatur von 20°C ermöglicht. Damit sind dann die ermittelten Werte zu all diesen Reviews vergleichbar, was natürlich auch interessante Schlüsse darüber zulässt, inwieweit Intels neue CPUs unter der verwendeten TIM (Wärmeleitpaste) leiden bzw. von dieser negativ beeinflusst werden.
Hohe Delta-Werte
Der Grund liegt erneut an Intels unzweckmäßiger (aber wohl deutlich billigerer) Wärmeleitpaste, anstelle eines sinnvollen Lotes. Um die schlechteren Umstände durch die verwendete Wärmeleitpaste richtig einordnen zu können, zeigen wir jetzt die Temperaturunterschiede zwischen dem konstant 20°C kühlen Wasserblock und dem, was wir als CPU-Temperatur aus den Sensorwerten ermittelt haben.
Die nachfolgende Kurve zeigt extrem deutlich, dass die Abwärme nur schlecht und unzureichend abgeführt werden kann. Wir haben mittels eigener, sehr dünner Kupferplättchen analog zum Ryzen- und Core-9-Launchartikel auch die Temperatur des Heatspreaders gemessen, wobei das hier ermittelte Delta später mit in unsere Einzelkurve einfließt. Vergleichen wir nun zunächst den Core i5-7640X mit dem Core i7 7740X, was die jeweiligen Temperaturunterschiede betrifft:
An Ende repräsentieren die nachfolgenden Kurve somit die Temperaturunterschiede zwischen der Heatspreader-Oberseite und den Rechenkernen der beiden CPUs, die ebenfalls sehr ähnliche Kurvenverläufe aufweisen.
Obwohl wir mit unserem Chiller, dem Alphacool XPX Wasserblock und der Thermal Grizzly Kryonaut Wärmeleitpaste so ziemlich das Beste und Teuerste verwendet haben, was der Markt so hergibt, stehen am Ende 38 bzw. sogar 48 Kelvin als Temperaturdifferenz zwischen der Temperatur der Kerne und der Oberseite des Heatspreaders auf der Rechnung. Das ist zwar nicht hochdramatisch, aber durchaus ärgerlich, weil unnötig.
Leakage
Wir haben die Leistungsaufnahmewerte bei identischer Last und verschiedenen Kühllösungen gemessen. Die Höhe der ermittelbaren Leckströme, oder besser das, was man hätte dafür halten können, lagen unterhalb der Messtoleranz und wir verzichten aus diesem Grund auch auf ein Digramm. Beide CPUs leiden somit nicht unter temperaturabhängigen Leckströmen, die zu einem nennenswerten Anstieg der Leistungsaufnahme führen könnten.
Zwischenfazit
Ja, es hätte auch bei Kaby Lake-X alles noch etwas schöner sein können, wäre da nicht wie schon bei Kaby Lake das Ärgernis mit der Wärmeleitpaste zwischen Heatspreader und Die. Gut, der Normalanwender wird damit leben können, aber es treibt die Kosten beim Nutzer in die Höhe, der in jedem Fall doch einen ordentlichen Kühler kaufen muss.
- 1 - Einführung und Übersicht
- 2 - X299-Chipsatz und Testsystem
- 3 - Anomalien und Probleme, Battlefield 1
- 4 - AotS Escalation, Civization VI, GTA V
- 5 - Shadow of Mordor, Project Cars, Rise of the Tomb Raider
- 6 - Workstation- und HPC-Performance
- 7 - Leistungsaufnahme und Übertaktung
- 8 - Temperaturverläufe und Delta-Werte
- 9 - Zusammenfasung und Fazit
Kommentieren