Erzielbare Taktraten im Temperaturverlauf
Kalte Karten sind immer die Besten, nur ist dies leider nie so recht realitätsnah. Deshalb haben wir auch die Asus RX 570 Strix OC gestresst und sowohl im offenen Aufbau, als auch im geschlossenen Gehäuse über einen längeren Zeitraum getestet und gemessen.
Beim Gaming-Loop liegen die Temperaturen der GPU zwischen 69°C und 70°C, was bereits durch eine hörbare Geräuschentwicklung begleitet wird. Der Boost-Takt kann auch nach der Erwärmung auf ca. 1300 MHz gehalten werden, was gegenüber dem Vorgängermodell eine deutliche Steigerung darstellt, die jedoch überwiegend auf ein höheres Power-Limit und eine aggressivere Kühlung zurückzuführen ist.
Gleiches gilt auch für den Stresstest, bei dem die Lüfter im geschlossenen Gehäuse bei bis zu 75°C bereits fast schon Amok laufen, aber das Ganze gerade noch so in den Griff bekommen. Doch dazu gleich mehr. Auch die Taktrate beim Stresstest liegt deutlich höher als noch beim Vorgängermodell.
Infrarot-Analyse der Platinentemperaturen
Asus hat diesmal bei der Platine einiges anders und vor allem auch richtig gemacht. Solange wir uns ohne weitere Übertaktung im Gaming-Loop bewegen, wird die Karte zwar deutlich hörbar, aber die Werte bleiben im grünen Bereich.
Auch im geschlossenen Gehäuse könnte man mit den gemessenen Werten noch gut leben, wenngleich sich andeutet, dass nicht mehr viel thermischer Spielraum bleiben dürfte, wenn man die Last noch weiter erhöht.
Beim Stresstest zeigen sich dann die Grenzen der fehlenden aktiven Speicherkühlung. Die betroffenen Module bleiben bereits im offenen Aufbau nur knapp unterhalb der zulässigen Höchsttemperatur.
Im geschlossenen Gehäuse wird auch diese Grenze erreicht und es macht kaum Sinn, die Lüfterkurve noch weiter zu verschärfen, denn die Lüfter drehen bereits bei ca. 80%.
Lüfterdrehzahlen und Geräuschemission („Lautstärke“)
Hier rächt sich Asus‘ Konzept, Kühlfläche durch mehr Luftzug zu ersetzen, denn während beim Gaming die Drehzahlen eine noch einigermaßen erträgliche Geräuschuntermalung hervorrufen, wird es bei noch mehr Last dann richtig laut.
Im Stresstest, wenn man die Karte längere Zeit eingebaut laufen lässt, werden die 80% der Maximaldrehzahlen locker erreicht und man braucht schon gut abschließende Kopfhörer, um das Ganze noch ertragen zu können.
Mit immerhin 41.3 dB(A) im Gaming-Loop entfaltet sich ein zudem sehr breitbandiger Geräuschteppich, der vor allem vom Rauschen der Luft geprägt wird, jedoch auch tieferfrequente Anteile besitzt (Lager, Motor). Beim Stresstest geht es dann schnell bis 44,7 dB(A) und somit in Bereiche, die man nicht mehr so recht haben mag.
Man merkt der Karte leider an, dass es vor allem die Kostenminimierung ist, die sich deutlich in den Vordergrund spielt. Das kann man so oder so sehen, aber es gibt mit Sicherheit auch performatere und leisere Kühler.
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