Grafikkarten Hardware Testberichte

KFA2 GeForce RTX 2060 1-Click OC im Test – echtes Sparbrötchen oder erzwungener Minimalismus? | igorsLAB

Die GeForce RTX 2060 1-Click OC von KFA2 platziert sich bewusst am unteren Ende aller GeForce RTX 2060, was sich auch im Kaufpreis ausdrückt. Doch zu den Einsparungen, die der Hersteller dafür machen muss, kommen noch diverse Restriktionen durch den Chiphersteller, die man mit unter einen Hut bringen muss. Worum es da genau geht und was dabei am Ende herausgekommen ist, das lest Ihr in diesem Test.

Zusammenfassung

KFA2 hat, basierend auf den Erkenntnissen zum Board und der Kühlleistung, im Rahmen der Kosteneinsparungen einen recht guten und kreativen Job erledigt – trotz einiger kleinerer Stockfehler, die mittlerweile per BIOS-Update allesamt behoben wurden. Mehr geht mit dieser Interpretation einer GeForce RTX 2060 also scheinbar auch nicht. Die eigentlichen Gründe, warum diese Karte mit der eher irreführenden Bezeichnung One-Click-OC nicht optimal läuft, liegen einmal mehr bei Nvidia.

Die sehr restriktiven Vorgaben, dass Karten mit 6-Layer-Platine und einem 4-Phasen-Design mit konventioneller MOSFET-Bestückung nicht mehr als 160 Watt an Leistung aufnehmen dürfen, schein reichlich sinnbefreit. Gut, es schützt ungünstig gestaltete Platinen vor dem Übermut der taktlosen Übertaktungsfetischisten, aber im Gegenzug hätte man diese Limitierungen auch etwas smarter implementieren können, wenn man es denn zulassen würde. Dem ist allerdings nicht so.

RGB braucht man nicht wirklich und so richtig laut ist die Karte auch nicht. Die Mängel liegen also eher in der Natur der Sache mit dem abgeriegelten Non-A-Chip, der einmal mehr die Grenzen deutlich macht, die sich Nvidia innerhalb der eigenen Leistungsklassen selbst gesetzt hat. Günstige Karten dürfen trotz kreativer Umsetzungen vom Hersteller einfach nicht in der Lage sein, teureren Modellen Paroli zu bieten. Wirklich schade drum.

Ich fasse schnell noch einmal zusammen, was ich auf den letzten Seiten so alles im Detail geschrieben habe, denn der Leser braucht ja auch immer eine kleine Erinnerungshilfe. Und für die typischen Erste-Letzte-Seite-Leser hätte ich dann sogar noch den versteckten Hinweis, dass es sich durchaus lohnt, auch mal den Rest dazwischen zu lesen. Der ist nämlich interessanter, als man vielleicht so denkt. 😉

Pro Kontra
Günstige Preis
Nicht übermäßig laut
Saubere Verarbeitung
Power Target niedrig und nicht erhöhbar
Keine wirksame Übertaktung möglich

 

 

Fazit

Auch wenn ich der Karte wegen des eher günstigen Preises gern einen Kauftipp gegeben hätte, die ganzen Limitierungen verhageln mir am Ende dann schon ein wenig die Laune. Gut, man kann in Anbetracht des aktuellen Preises von knapp 345 Euro auch mal zwei Augen ganz fest zudrücken, denn es ist nun mal die günstigste 2-Lüfter-Lösung der GeForce RTX 2060 am Markt. Doch was mich etwas stört, ist die sinnlose Festbindung des maximalen Power Limits auf nur 160 Watt. Damit macht man diese Karte künstlich lahm, denn es wären auch locker über 1,8 GHz im erwärmten Zustand möglich gewesen, ohne dass die VRM zerplatzen und der Kühler als dunkelrot glühender Lavastrom zerschmilzt.

Damit schützt man letztendlich nur die deutlich teureren Karten mit dem A-Chip, was nicht gerade zur Volksfeststimmung beiträgt. Da kann man KFA2 gar keine Schuld geben und wer den günstigsten Einstieg in die extra-schattige, getracte RTX-Welt sucht, kann mit dieser Karte durchaus glücklich werden und damit leben. Nur so richtig befriedigend ist das alles nicht, wenn man bedenkt, welche Verrenkungen die Boardpartner machen müssen, damit die Margen dieser Einstiegsmodelle wenigstens die Kosten decken.

KFA2 GeForce RTX 2060 (1-Click OC), 6GB GDDR6, DVI, HDMI, DP (26NRL7HPX7OK)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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