Leistungsaufnahme und Lasten
Die Leistungsaufnahme dieser Karte liegt mit reichlich 11 Watt im Idle voll im Trend. Beim Gaming und im Torture-Loop liegt die Karte mit ca. 153 Watt bis 154 Watt knapp unter dem im BIOS vorgegebenen Power Target ab Werk. Dieses liegt bei 160 Watt und aufgrund der Restriktionen darf der Hersteller diesen Wert auch nicht überschreiten, so dass das absolute Power Limit ebenfalls bei nur 160 Watt liegt. Die Folge hatten wir ja gerade beim „OC“ bewundern können.
Hier auch noch einmal ein kurzer Auszug aus dem, was KFA2 dieser Karte in der Firmware an Limits mit auf den Weg geben musste. Nvidia setzt in den Designvorgaben diesen Maximalwert von 160 Watt für alle RTX-2060-Boards mit 6 Layern und konventioneller MOSFET-Bestückung.
Die Spannungen liegen im zu erwartenden, eher niedrigen Bereich, wobei am Ende die zulässige Board-Power der limitierende Faktor war, nicht die Spannung. Man merkt somit sehr deutlich, dass Nvidia hier bewusst limitiert, bevor ein mögliches Maximum erreicht ist.
Die Lastverteilung auf die Rails fällt knapp, aber normgerecht aus, denn niemals werden die maximalen 5.5 Ampere des Mainboard-Slots überschritten. Allerdings hat die Beschränkung auf 4 statt 6 möglicher Phasen schon eine leichte Verschiebung in Richtung PEG zur Folge.
Netzteilbemessung und Spitzenlasten/-ströme
Wie ich in meinem Grundlagenartikel „Der Kampf von Grafikkarte gegen Netzteil – Leistungsaufnahme und Lastspitzen entmystifiziert“ bereits ausführlich nachgewiesen habe, existieren durchaus auch kurzzeitig höhere Lasten im Millisekundenbereich, die bei ungünstig entworfenen oder nicht zweckmäßig bestückten Netzteilen bereits zu unerklärlichen Abschaltungen führen können. Da hilft dann allein die vom Grafikkartenhersteller oder den Reviewern gemessene TBP (Typical Board Power) für eine stabile Auslegung des Systems nicht wirklich weiter.
Spitzen mit Intervallen zwischen 1 bis 10 ms können bei sehr schnell reagierenden Schutzschaltungen (OPP, OCP) vor allem bei Multi-Rail-Netzteilen zu Abschaltungen führen, obwohl die durchschnittliche Leistungsaufnahme noch in der Norm liegt. Für die KFA2 RTX 2060 1-Click OC würde ich deshalb mit maximal 200 Watt kalkulieren, um genügend Reserven für den Fall der Fälle zu besitzen. Einen kurzen Auszug mit höher Auflösung zeigen uns nun die 20-ms-Messungen (10 μS Intervalle), wie ich sie automatisiert zur Wertermittlung laufen lasse:
Detailaufnahme der durchschnittlichen Leistungsaufnahme und fließenden Ströme
Wie üblich stelle ich den Balken nun auch noch die Leistungsaufnahme und die fließenden Ströme als Detailgrafiken meiner Oszillographen-Messungen zur Seite. Ein Service, den sonst kaum jemand bietet und der zeigt, wie die Karten im Detail so „ticken“:
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