Nachdem wir ja bereits bei den Lüfter mit einigermaßen Vertretbarem Aufwand versucht haben, neue Maßstäbe bei den semi-professionellen Messungen für Reviews zu setzen, möchte ich Euch heute das nächste Projekt vorstellen, das kurz vor der Vollendung stand. Zusammen mit Bernhard Baumgartner von CrankzWare entsteht zu Zeit eine digital gesteuerte TDP-Messstation, wo wir später feinabgestuft exakte Verlustleistungen (also Abwärme) von bis zu 250 Watt erzeugen und auch stabil auf die Nachkommastelle hin halten können.
Dabei arbeiten wir bewusst nicht mit Heizkartuschen bzw. Widerständen (das war der erste Plan), sondern mit speziellen Halbleitern, um eine wirklich genaue und vor allem auch nicht so träge Regelung hinzubekommen, mit der sich am Ende sogar zeitlich klar definierte Anstiege simulieren lassen. Die Notwendigkeit ergab sich auch aus der Vielzahl der nötigen Versuche, denn Ihr werdet sicher auch bemerkt haben, dass ich die Tests der Wärmeleitpads erst einmal ausgesetzt habe. Kein Gewinde der Welt hält Hunderte von Versuchen unbeschadet aus und mir sind am Ende einfach erst einmal die originalen Abstandshalter ausgegangen, die nach jedem Pad (bis zu 5 Montagen) nämlich der Genauigkeit halber komplett ersetzt werden müssen.
Da geht mein spezieller Dank an Bernhard, der mittlerweile eine PWM-gesteuerte Regelung konzipiert und umgesetzt hat. Durch verschiedene Aufsätze können wir später auch unterschiedliche Abstände und Drücke simulieren, Kühler direkt montieren und mit einem Referenzkühler auch Radiatoren testen, wo man dem Wasserkreislauf klar definierte Wärmemengen zuführen kann. Diese Stationen lassen sich auch kaskadieren, so dass man am Ende auch höhere Leistungen umsetzen kann.
Aktuell befinden wir uns zwar noch in der späten Alpha-Phase, aber es funktioniert alles bereits recht gut. Da heißt es nun, noch etwas Feintuning vorzunehmen und das Ganze nach der finalen Prüfung noch mit Hilfe eines professionellen TIM-Testers auch entsprechend zu kalibrieren. Dann sollte sich auch bei den Wärmeleitpads der Wärmewiderstand recht genau ermitteln lassen und durch die verschiedenen Abstände und Drücke auch eine bessere Anpassung vornehmen lassen. Und das Ausbluten bei sehr hohen Wärmestromdichten sollte sich auch simulieren lassen. Mein Energieversorger reibt sich hier sicher schon die Hände.
Optisches Tuning ist da eher sekundär, denn es sind Gebrauchsgegenstände für den harten Alltagseinsatz, die auch thermisch sowie elektrisch gewissen Grundprinzipien der Haltbarkeit und Sicherheit Rechnung tragen müssen. Was nicht verbaut wurde, kann auch nicht kaputt gehen. Das Weiß haben wir übrigens bewusst gewählt, denn so kann ich z.B. mit einem abwischbaren Edding gleich die jeweiligen Runs und deren Parameter neben den im Test befindlichen Proben notieren, die die Laborkamera dann einfach mit erfassen kann. Das spart die lästigen Papiersticker.
Nach der Fertigstellung werden wir natürlich noch ein exaktes Bautagebuch veröffentlichen und auch den Aufbau samt Methoden und Berechnungsgrundlagen offenlegen, denn Transparenz gehört ja logischerweise auch mit dazu. Allerdings bleibt der Kern des Ganzen natürlich unser Betriebsgeheimnis, denn Copy & Paste wollen wir am Ende verständlicherweise auch nicht.
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