Und nein, es ist kein flacher Witz, den uns hier Galax / KFA² in Form der GeForce GTX 1070 Katana präsentiert. Apropos Katana: Diese Bezeichnung ist mittlerweile fast schon ein Running-Gag, denn man findet Katana bzw. Shinken (nicht Schinken!), also das japanische Langschwert, mittlerweile als gern genommenen Namenszusatz auf einer Menge aktueller Produkte wieder und sei es in Form einer schneidigen Soundbar von Creative. Aber wir schweifen ab…
Was uns der Hersteller mit der Flunder aber zeigen möchte, ist der Beweis, dass Single-Slot durchaus auch im Consumer-Bereich noch lebt. Sicher, Nvidia hat mit der Quadro P4000 ein sehr ähnliches Produkt im Angebot, dessen Leistungshunger jedoch durch eine Magenverkleinerung von Werk aus schon eingebremst wurde.
Eines müssen wir jedoch unbedingt noch voranstellen, um dem Produkt, dem Hersteller und natürlich am Ende auch uns wirklich gerecht zu werden: so, wie die Karte mit dem ersten BIOS zunächst ausgeliefert wurde, geht es nicht. Nun ja, es ginge schon, also irgendwie, nur eben nicht so, wie sich es alle wohl erhofft hatten. Womit wir die Stufe Zwei zünden mussten, die Basis für eine neues BIOS sein muss, damit die Pixelscheiblette auch sicher und langstreckentauglich zur Hochform auflaufen kann.
Wir haben deshalb auch den von uns geänderten Grundeinstellungen einen eigenen, längeren Absatz eingeräumt, den man bis zur Bereitstellung eines neuen BIOSes unbedingt erst einmal durchlesen und dessen Vorschläge dann so auch 1:1 übernehmen sollte. Sonst hat man die Wahl zwischen Schlaftablette oder Glühwürmchen, je nach äußeren Umstanden. Aber wir wollen nicht vorgreifen.
Die Karte ist in Ihrer Nischenstellung und technischen Umsetzung jedenfalls einzigartig und hat uns nach der nötigen Anpassung für den ausgelobten Einsatzzweck auch ausnehmend gut gefallen. Das zumindest können wir an dieser Stelle schon einmal spoilern, denn man muss kein Hellseher sein, um zu wissen, was in dieser Leistungsklasse machbar ist und was nicht.
Es ist somit keine ultraschnelle Übertakterkarte für Kevin Normalgamer, die zudem so flüsterleise agiert, dass Mama oder Tante Helga nachts nicht mitbekommen, dass der Filius noch heimlich zockt. Geht nicht und es wird sicher nie gehen, denn die Physik ist auch bei Kevin allein zu Hause immer noch eine ernstzunehmende Wissenschaft. Punkt.
Unboxing, Abmessungen und Anschlüsse
Mit nur 600 Gramm ist die Katana reichlich leicht und besitzt somit auch keinerlei Speckröllchen auf den schmalen Hüften. Die eher bescheidenen 25,5 cm reale Einbaulänge (Außenkante Slot-Blende bis Ende des Covers), die vertretbare Höhe von 10,5 cm (Oberkante Mainboard-Slot bis Oberkante Abdeckung) und die Einbautiefe von 1,3 cm lassen die Karte glatt zum Hungerhaken-Model werden, das durch jeden Briefschlitz passt.
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Die obere Abdeckung aus Leichtmetall ist in Gun-Metallic lackiert, was optisch recht gut zur Karte passt. Die Rückseite trägt man passend zum Sommer auffällig offen und verzichtet auch auf jegliche Abdeckungen. Backplate ist somit nicht.
Die Oberseite zeigt einen 8-Pin-Spannungsversorgungsanschluss, die SLI-Konnektoren und den Lüfteranschluss, mehr nicht.
Unter- und Oberseite sind ansonsten geschlossen, während die Lüfterkammer aus schwarzem Kunststoff als Verlängerung an die deutlich kürzere Platine faktisch nur angeflanscht wurde. Von oben sieht man es nicht, denn die Abdeckung umfasst auch den Plastik-Appendix.
Auch die Rückseite ist komplett geschlossen, so dass hier keine heiße Abwärme auf verbaute Hardware treffen kann.
Bei den Anschlüssen hat man, allein schon platzbedingt, jedoch arge Kompromisse eingehen müssen. So findet man lediglich einen (wohl unvermeidlichen) DVI-D-Anschluss, einen HDMI-2.0 Ausgang, sowie eine DisplayPort-Buchse.
Spezifikationen
Der GPU-Z Screenshot zeigt uns bereits vorab die wichtigsten Eckdaten, wobei der tatsächlich erreichte Boost bei unserem Modell deutlich höher lag:
Abschließend das Ganze noch einmal als tabellarischer Vergleich zu den anderen, relevanten Grafikkartenmodellen:
Nvidia GeForce GTX 1070 FE |
Galax GTX 1070 Katana |
Nvidia GeForce GTX 1080 FE |
Nvidia GeForce GTX 980 Ti |
|
---|---|---|---|---|
GPU |
GP104 | GP104 |
GP104 | GM200 |
CUDA-Kerne |
1920 | 1920 | 2560 | 2816 |
Basistakt | 1506 MHz | 1569 MHz |
1607 MHz | 1000 MHz |
Boost-Takt |
1683 MHz+ | 1683 MHz |
1733 MHz+ | 1076 MHz+ |
Speichergröße & -typ |
8 GByte GDDR5 |
8 GByte GDDR5 |
8 GByte GDDR5X |
6 GByte GDDR5 |
Die-Größe |
314 mm² | 314 mm² | 314 mm² | 601 mm² |
Prozesstechnik |
16 nm | 16 nm | 16 nm | 28 nm |
Transistoren |
7,2 Mrd. | 7,2 Mrd. | 7,2 Mrd. | 8 Mrd. |
Textureinheiten |
120 | 120 | 160 | 176 |
Texturfüllrate |
180,7 GT/s | 182,2 GT/s |
257,1 GT/s | 214 GT/s |
ROPs |
62 | 62 |
64 | 96 |
Pixelfüllrate |
93,4 GPix/s | 97,2 GPix/s |
114,2 GPix/s | 116,7 GPix/s |
Speicherdatenrate |
8 GBit/s | 8 GBit/s | 10 GBit/s | 7 GBit/s |
Speicherbus |
256 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 384 Bit |
Speicherbandbreite |
256,3 GByte/s | 256,3 GByte/s | 320 GByte/s | 336 GByte/s |
TDP |
150 Watt | 150 Watt (PT) |
180 Watt | 250 Watt |
Testsystem und Messmethoden
Das neue Testsystem und die -Methodik haben wir im Grundlagenartikel “So testen wir Grafikkarten, Stand Februar 2017” (Englisch: “How We Test Graphics Cards“) bereits sehr ausführlich beschrieben und verweisen deshalb der Einfachheit halber jetzt nur noch auf diese detaillierte Schilderung. Wer also alles noch einmal ganz genau nachlesen möchte, ist dazu gern eingeladen. Allerdings haben wir CPU und Kühlung noch einmal verbessert, um für diese schnelle Karte mögliche CPU-Flaschenhälse weitgehend auszuschließen.
Interessierten bietet die Zusammenfassung in Tabellenform schnell noch einen kurzen Überblick:
Testsysteme und Messräume | |
---|---|
Hardware: |
Intel Core i7-6900K @4,3 GHz MSI X99S XPower Gaming Titanium Corsair Vengeance DDR4-3200 1x 1 TByte Toshiba OCZ RD400 (M.2, System SSD) 2x 960 GByte Toshiba OCZ TR150 (Storage, Images) Be Quiet Dark Power Pro 11, 850-Watt-Netzteil Windows 10 Pro (alle Updates) |
Kühlung: |
Alphacool Eisblock XPX Alphacool Eiszeit 2000 Chiller 2x Be Quiet! Silent Wings 3 PWM (Closed Case Simulation) Thermal Grizzly Kryonaut (für Kühlerwechsel) |
Gehäuse: |
Lian Li PC-T70 mit Erweiterungskit und Modifikationen Modi: Open Benchtable, Closed Case |
Leistungsaufnahme: |
berührungslose Gleichstrommessung am PCIe-Slot (Riser-Card) berührungslose Gleichstrommessung an der externen PCIe-Stromversorgung direkte Spannungsmessung an den jeweiligen Zuführungen und am Netzteil 2x Rohde & Schwarz HMO 3054, 500 MHz Mehrkanal-Oszillograph mit Speicherfunktion 4x Rohde & Schwarz HZO50, Stromzangenadapter (1 mA bis 30 A, 100 KHz, DC) 4x Rohde & Schwarz HZ355, Tastteiler (10:1, 500 MHz) 1x Rohde & Schwarz HMC 8012, Digitalmultimeter mit Speicherfunktion |
Thermografie: |
Optris PI640, Infrarotkamera PI Connect Auswertungssoftware mit Profilen |
Akustik: |
NTI Audio M2211 (mit Kalibrierungsdatei) Steinberg UR12 (mit Phantomspeisung für die Mikrofone) Creative X7, Smaart v.7 eigener reflexionsarmer Messraum, 3,5 x 1,8 x 2,2 m (LxTxH) Axialmessungen, lotrecht zur Mitte der Schallquelle(n), Messabstand 50 cm Geräuschentwicklung in dBA (Slow) als RTA-Messung Frequenzspektrum als Grafik |
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