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Sapphire RX Vega 56 Pulse im Test – Heißer Kampfzwerg mit dickem Kühlpanzer

Kühlsystem und Backplate

Im direkten Zusammenhang zur aufgenommenen Leistung steht natürlich die erzeugte Abwärme, für deren optimale Abführung die Kühllösung verantwortlich ist. Und genau hier wollen wir mal etwas genauer hinsehen, denn es lohnt sich. Nimmt man die obere Abdeckung einschließlich der beiden 9,5cm-Lüfter ab- stößt man dann exakt eine Schicht tiefer auf das eigentliche Kühlsystem.

Der eigentliche Kühlkörper für die GPU und den Speicher setzt auf einen massiven Kupferheatsink, an dessen Rückseite vier 8-mm-Heatpipes eingelassen sind und der dann in einem Lamellen-Block endet, der direkt unterhalb eines der Lüfter sitzt. Doch wo und wie kühlt Sapphire eigentlich die Spannungswandler samt Gedöns? Denn wie wir sehen, ist das ganze Konstrukt auch nur mit den vier Schrauben an den jeweiligen Ecken knapp außerhalb des Package-Rings verschraubt. Schauen wir also auch gleich noch unter den Kühler.

Hach ja, da hätten wir wieder den klassischen Montage- und Stabilisierungsframe, den ich gern Sandwich-Aufbau nenne. Doch etwas ist diesmal gravierend anders! Saphire nimmt zwar über diesen Frame die Abwärme der VRM direkt auf, nutzt aber zusätzlich zwei oben aufliegende Lamellenkühlblöcke, die zudem mit einer 6-mm-Heatpipe verbunden sind. Das funktioniert am Ende so grandios, dass man die Teile glatt in die Frostkammer schickt. Denn eines darf man nicht vergessen: die Platine ist sehr klein und alles hängt sehr eng beieinander.

Die Backplate ist rein kosmetischer Natur und trägt Nullkommanichts zur Kühlung bei. Optik halt, mehr nicht.

Kühlsystem im Überblick
Art des Kühlers: Luftkühlung
GPU-Kühlung Kupfer-Heatsink
Kühlfinnen: Aluminium, vertikale Ausrichtung
engstehend,  zwei Kühlblöcke
Heatpipes 4x 8 mm Kupfer-Komposit, vernickelt
VRM-Kühlung: VRM über Frame und separate Lamellenkühler mit Heatpipe
RAM-Kühlung Speicherkühlung (HBM2-Module) über GPU-Heatsink
Lüfter: 2x 9,5 cm Lüftermodule (9,8cm cm Öffnung), 9 Rotorblätter
semi-passive Regelung
Backplate Aluminium
Keine Kühlfunktion

Lüfterkurven und Geräuschemission („Lautstärke“)

Den semi-passiven Betrieb erledigt man über einen Controller, so dass auch dann noch Umdrehungswerte vom WattMan angezeigt werden, wenn dieser Controller die Lüfter bereits spannungslos geschaltet hat. Das ist zwar etwas tricky und verwirrt, wenn man nur die Sensorwerte ausliest, aber mit einem externen Lasermessgerät tritt dann die Wirklichkeit zu Tage. Interessant ist auch der Kurvenverlauf, der dafür sorgt, dass die GPU nicht über die hinterlegte Zieltemperatur hinausschießt.

Hier beugt sich auch Sapphire AMDs Fuzzy-Logic, was den Anstieg der Lüfterdrehzahlen anbelangt. Nach einer Phase sehr intensiver Kühlung während der Aufwärmphase gehen die Drehzahlen später signifikant wieder zurück.

Das Ganze sieht beim Stresstest nicht viel anders aus. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Karte mit den zwei Lüftern recht gut hinkommt, jedoch auch höhere Drehzahlen braucht, um sorgenfrei zu agieren.

Reserven, um die Lüfter niedriger drehen zu lassen, besitzt die Karte durchaus noch, aber das Resultat im Werkszustand ist schon wirklich akzeptabel

Messwerte für Lüfter und Geräuschemission
Lüfterdrehzahlen Open Benchtable Maximum
1645 U/min (Peak)
Lüfterdrehzahlen Open Benchtable Average
1324 U/min (aufgewärmt)
Lüfterdrehzahlen Closed Case Maximum 1645 U/min (Peak)
Lüfterdrehzahlen Closed Case Average 1345 U/min (aufgewärmt)
Geräuschemission (Luft) Range
35.6 (Minimum) bis 41.7 dBA (kurz beim Aufwärmen)
Geräuschemission (Luft) Average
37,2 dBA (aufgewärmt)
Geräuschemission (Luft) Idle 0 dBA
Klangcharakteristik /
Höreindruck
tieferfrequente Lagergeräusche
leichte Motorgeräusche < 1 Hz
moderate Luft-/Abrissgeräusche
kaum Spannungswandlergeräusche

Um unseren subjektiven Höreindruck noch einmal zu veranschaulichen, haben wir nun noch eine hochauflösende Grafik mit dem kompletten Frequenzspektrum unserer Labormessung. Man sieht sehr schön die alternierenden Lüfterdrehzahlen und den sich ergebenden Mittelwert als Summe einer Messung mit längerem Intervall.

Die 37,3 dB(A) sind für eine solch kleine, aber leistungsstarke Karte und die gemessenen Temperaturen sehr gut und mehr als nur akzeptabel. Es gibt eigentlich nichts zu bemängeln außer den etwas brummigen Lüftern.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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