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RTX Voice im Selbstversuch – Sogar das Zähneklappern wird plötzlich unhörbar

NVIDIA hat kürzlich ein KI-Tool für RTX-Besitzer vorgestellt, das nicht nur Mikrofonaufzeichnungen, sondern sekundär und unabhängig auch die Wiedergabe beliebiger Audio-Streams von Störgeräuschen befreit. RTX Voice kann als KI-Rauschunterdrückungstool nämlich für so ziemlich alles herhalten, was den Mikrofoneingang nutzt, einschließlich Teams, Zoom, Skype, Teamspeak und natürlich auch Discord. Während sich das Tool noch in der Beta-Phase befindet, kann schon jetzt jeder Besitzer einer RTX-basierten Grafikkarte RTX Voice aktivieren und nutzen.

Die Anforderungen an die RTX Voice App sind einfach beschrieben: man muss nur eine Geforce- oder Quadro-basierten RTX-Grafikprozessor besitzen (das Tool verwendet mit Sicherheit die AI-Tensor-Kerne) und die Treiberversion muss zwingend 410.18 oder neuer sein. Dass  man ein Mikrofon besitzen sollte, muss ich sicher nicht erklären, auch wenn man sich auf die Bearbeitung der reinen Widergabe beschränken könnte. Diese neue Anwendung ist deutlich wirkungsvoller als die meisten softwarebasierten Rauschunterdrückungsfunktionen, da sie sich auf die KI-Technologie verlässt, um Rauschen (und auch Geräusche) während der Sprachaufzeichnung zu entfernen.

Denn wer kennt als Gegenüber nicht den grässlichen Moment, wenn der Gesprächspartner anfängt, auf einer mechanischen Tastatur zu klappern? Vorzugsweise eine mit MX Blue, damit der Klangteppich auch wirklich als launiges Hochflor-Produkt zu erkennen ist. man gönnt seinen Mitmenschen ja sonst nicht…

Download und Installation

Die Installationsdatei kann man hier direkt bei NVIDIA herunterladen. Und natürlich sollte man zuvor den Treiber aktualisiert haben. Das Installationsprogramm  testet nämlich auch die Kompatibilität und verweigert im Zweifelsfall das Fortsetzen des Setups. Der Rest ist dann wirklich selbsterklärend und in ein paar Sekunden erledigt.

Hat man das Setup abgeschlossen, dann startet sich RTX Voice automatisch. Man kann das Programm jedoch jederzeit für die Änderung der Einstellungen öffnen, ein Desktop-Symbol und Startmenü-Eintrag existieren auch. Das Setup hat zwei neue Devices angelegt, sowohl eines für die Aufzeichnung als auch eines für die Wiedergabe. Doch dazu gleich mehr, denn man sollte nun die Konfiguration vornehmen. Per Default ist die „Noise Suppression“ auf 100% gestellt, aber das ist schon reichlich heftig. Man sollte hier zwischen 50 und 100% wählen, je nach wirklich vorhandener Geräuschkulisse, um nicht gar zu spacig rüberzukommen.

Was die Installatation nicht hinbekommt ist das richtige Setzen des Ausgabegerätes für die normale Windows-Konfiguration. Hier sollte man über die Einstellungen beim Sound noch einmal nachkontrollieren, ob man den jeweiligen Device für die Aufzeichnung und/oder die Wiedergabe wirklich zum Standardgerät machen möchte.

Klangbeispiele und Wirkungsweise

Zunächst gebe ich mal Vollgas und lasse den Regler auf 100 Prozent. Das klingt etwas wie Raumschiff Enterpreis, aber das laute Klackern ist komplett weg…

Jetzt lasse ich den Regler mal bei 50 Prozent und siehe, die Lautstärkespitzen der Klapper sind wieder leicht zu hören, stören aber nicht mehr. Dafür klingt die Stimme wieder etwas menschlicher.

Gut, es ist noch eine Beta, aber der Gesamteindruck, auch was das Handling betrifft, ist schon mal recht ordentlich. Da alles KI-basiert ist, bleibt für Nicht-RTX’ler natürlich nur eine lange Nase. Ob das Gesamtpaket aus Spielen und solchen Apps jedoch die Kunden in Scharen zum grünen Warenkorb ziehen kann, muss man noch abwarten. Aber es ist sicher keine schlechte Idee, neben den Effekten in den Spielen das Ganze auch im Alltag zu etablieren.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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