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NVIDIA kündigt die GeForce RTX 4060 Ti mit 8 GB und 16GB, sowie die GeForce RTX 4060 mit 8 GB offiziell an

NVIDIA hat heute offiziell seine mittlere Produktpalette an RTX 40 Grafikkarten vorgestellt, die aus drei verschiedenen Modellen besteht, auch wenn es noch kein echter Launch mit Benchmarks und Unboxing ist. Besonders hervorzuheben ist hierbei jedoch die RTX 4060 Ti, die in zwei Varianten mit 8 GB für eine UVP von 439 Euro  Euro bzw. mit 16 GB Videospeicher (VRAM) for 549 Euro auf den Markt kommen wird. Interessanterweise wird das mittlere Segment der RTX 4060 Serie damit tatsächlich mehr Speicher bieten als die höherwertige RTX 4070 Serie, die nur 12 GB aufweist, auch wenn diese 16 GB Variante unverhältnismäßig teuer ist und bereits fast an die günstigste RTX 4070 heranreicht. Aber diese spezielle Version könnte darauf hindeuten, dass NVIDIA sich einerseits darauf konzentriert, den Nutzern mehr Flexibilität und Fähigkeiten bei grafikintensiven Aufgaben wie dem Spielen anspruchsvoller Videospiele oder der Arbeit mit 3D-Modellierungssoftware zu bieten oder aber einfach andererseits nur auf AMDs permanente Speicher-Sticheleien reagiert.

Der ersten offiziellen Daten zufolge bietet die RTX 4060 Ti Serie eine Rechenleistung von bis zu 22 Teraflops bei einer Genauigkeit von 32 Bit im einfachen Genauigkeitsbereich (FP32). Die Nicht-Ti-Version der RTX 4060 soll hingegen eine Shader-Leistung von rund 15 Teraflops bieten. NVIDIA vergleicht diese Daten mit den Modellen RTX 3060 Ti und RTX 3060, die Leistungen von 16 bzw. 13 Teraflops liefern. Ein weiterer wichtiger Aspekt der RTX 4060 Ti ist der Energieverbrauch. Mit einer thermischen Verlustleistung (TDP) von 160 W (16 GB Variante 165 Watt) und einem durchschnittlichen Energieverbrauch von etwa 140 W beim Spielen ist diese Grafikkarte energieeffizient und dennoch leistungsfähig.

Hinsichtlich der Speicherspezifikationen verwendet die RTX 4060 Ti 18 Gbps GDDR6 128-Bit-Speicher, was auf den ersten Blick überraschend wirkt, wenn man die Bandbreiten von 488 GB/s oder 608 GB/s der GeForce RTX 3060 Ti berücksichtigt. Hier sollte allerdings der bei Ada Lovelace im Vergleich zu Ampere deutlich erweiterte L2-Cache beachtet werden: Während die GeForce RTX 3060 Ti noch über 4 MB L2-Cache verfügt, wird die RTX 4060 Ti über einen 32 MB großen L2-Cache verfügen. Dieser reduziert den Datenverkehr über den Speicherbus und ermöglicht so die effizienteste Kombination aus Leistung und Energieeffizienz für Spiele in 1080p-Auflösung.

Wie man im Bild unten sehen kann, finden alle Berechnungen in den Kernen statt. Diese müssen daher schnell und effizient auf Daten zugreifen können, um den Anforderungen moderner Spiele gerecht zu werden. Hier kommt der L1-Datencache der GPU ins Spiel. Jedes Streaming-Multiprozessor (SM) verfügt über einen extrem schnellen L1-Datencache direkt neben seinen Verarbeitungskernen, wodurch der L1 der erste Speicherbereich ist, in dem die GPU nach Informationen sucht. Aufgrund der räumlichen Nähe zum Kern kann der L1-Cache allerdings nicht besonders groß sein.

Wenn die für die Verarbeitung auf den Kernen benötigten Daten nicht im L1-Cache gefunden werden können, sucht die GPU im nächsten Schritt im L2-Datencache. Dieses Speichersystem befindet sich auf dem GPU-Chip und ist über ein sehr schnelles Kreuzschienen-System mit allen Grafikverarbeitungs-Clustern (GPCs) verbunden, die jeweils mehrere SMs umfassen. Wenn die Informationen im L2-Cache gefunden werden – ein sogenannter Cache-Treffer – dann holen man sich diese Daten und leitet sie zu den Kernen weiter. Wenn die Informationen nicht im L2-Cache gefunden werden können (ein sogenannter Cache-Fehltreffer), muss die GPU die Daten über die Speicherschnittstelle der GPU aus dem VRAM abrufen. Dies führt zu zusätzlichem Datenverkehr im Speichersubsystem und verringert die Leistung und Energieeffizienz.

Verglichen mit einer 128-Bit-Ampere-GPU bietet die L2-Cache-Architektur von Ada esomit ine 16-fache Kapazitätssteigerung. Darüber hinaus wurde die Bandbreite des L2-Caches in den Ada-GPUs im Vergleich zu vorherigen GPUs erheblich erhöht. Dies ermöglicht eine schnellstmögliche Datenübertragung zwischen den Kernen und dem L2-Cache. Der größere L2-Cache von Ada führt zu deutlich mehr Cache-Treffern im L2-Bereich und reduziert gleichzeitig den Datenverkehr über den Speicherbus.

Im Gegensatz dazu setzt die Nicht-Ti-Version der RTX 4060 nur auf Chips mit 17 Gbps. Dies bedeutet, dass die Nicht-Ti-Version eine geringere maximale Bandbreite von 272 GB/s im Vergleich zu 288 GB/s bei der Ti-Serie aufweist. Die RTX 4060 wird mit einer TDP von 115W auf den Markt kommen, wobei eine typische Spielsitzung den Stromverbrauch auf etwa 110W begrenzen sollte. Zusätzlich verfügen alle drei Karten über die volle Unterstützung von DLSS3 (Deep Learning Super Sampling), einer AI-gestützten Technologie, die die Bildqualität bei gleichzeitiger Verbesserung der Leistung verbessert.

 

Für jede RTX 4060 GPU wird eine eigene Leistungsbewertung zur Verfügung gestellt, die einen enormen Leistungszuwachs durch DLSS3 (Frame Generation) aufzeigt. Allerdings sollten Spieler natürlich auch Spiele ohne DLSS3 betrachten, um ein besseres Verständnis davon zu bekommen, wo die RTX 4060 Modelle im Vergleich zur vorherigen Generation hervorstechen. Zu den genauen Ergebnissen darf ich mich natürlich noch nicht äußern, aber der Launchtag ist ja nicht mehr weit. Dann wissen wir es alle besser (und genauer).

Weiterhin sollte man beachten, dass die Grafikkarte nur noch über 8 PCIe-4.0-Lanes verfügen wird. Auf älteren Mainboards mit PCIe-3.0-Slots könnte dies potenziell zu leichten Performance-Einbußen führen.NVIDIA gibt den unverbindlichen Verkaufspreis (UVP) für die Nicht-Ti-Version der RTX 4060 noch nicht in Euro an, nennt jedoch eine MSRP von 299 USD. Das bestätigt offiziell auch die Gerüchte, dass diese SKU erst im Juli auf den Markt kommen soll. Der gleiche Veröffentlichungszeitraum wird auch für die 16-GB-Variante der 4060 Ti gelten. Was AMD dagegenzusetzen hat, bleibt natürlich abzuwarten.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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