Auch wenn AMD die neuen alten Ryzen CPUs mit Zen3-Kern nicht explizit gesampelt hat, haben viele der neuen CPUs doch bereits den Handel erreicht. Das Spitzenmodell, der Ryzen 7 5800X3D (8 Kerne, 16 Threads, bis zu 4,5 GHz, 4 MiB L2-Cache, 96 MiB L3-Cache) soll mit einem MSRP von ca. 450 Doller eher in homöopathischen Dosen verfügbar werden. Eine eigene Anfrage an mehrere Händler und Systemintegratoren ergab eine Bestellmenge zwischen 10 und 50 Stück ohne die feste Zusage einer zweiten Lieferung. Ob dieses Modell mit V-Cache jemals eine echte Marktdurchdringung schaffen wird, bleibt leider erst einmal offen. Zumal ja im Herbst bereits die nächste Generation in den Startlöchern stehen soll.
Der Ryzen 5 5600 (6 Kerne, 12 Threads, bis zu 4,4 GHz, 3 MiB L2-Cache, 32 MiB L3-Cache) ist mit seinen knapp 208 Euro ein geborener Kannibale, allerdings nur in den eigenen Reihen. Intels Core i5-12400F kann man ab ca. 173 Euro kaufen und erhält am Ende ein ähnliches und meist auch etwas schnelleres Produkt für deutlich weniger Geld. Der rund 223 Euro teure Ryzen 5 5600X wird allerdings damit komplett obsolet, denn Performance-technisch kann er den Ryzen 5 5600 kaum signifikant schlagen, kostet aber etwas mehr als die Version ohne X.
Die anderen CPUs sind natürlich auch interessant, wobei sich vor allem der Ryzen R3 4100 gegen den ab ca. 110 Euro erhältlichen Intel Core i3-12100 sehr schwertun dürfte. Der Ryzen 3 soll bereits im Einkauf um die 100 Euro (mit MwSt.) und mehr kosten, da bleibt keine große Spanne mehr für den Handel, um preislich wirklich zu konkurrieren. Da wird man die Summe aus CPU, Motherboard und Peripherie ansetzen müssen, um fair zu entscheiden, welche Plattform günstiger ist.
Auch die anderen CPUs wie die Ryzen R5 4500 und R5 5500 gruppieren sich preislich etwas hilflos zwischen den Intel CPUs ein, ohne wirklich einen finanziellen Anreiz zu bieten. Ja, sie sind mittlerweile genau das, was man aus Kundensicht bereits seit Längerem hätte sehen wollen, aber sie kommen einfach zu spät. Mal abgesehen davon, dass Intels aggressive Preispolitik auch eine harte Nuss für AMD zu sein scheint. Der Ryzen 7 5700X (8 Kerne, 16 Threads, bis zu 4,6 GHz, 4 MiB L2-Cache, 32 MiB L3-Cache) konkurriert mit dem Ryzen 7 5800X und wird diesen wohl am Ende auch kannibalisieren, weil er günstiger und doch kaum langsamer ist.
Es ist aus Sicht der Käufer schade, dass AMD so lange mit den Zwischenmodellen gewartet hat – hier wurde eine Chance leider grandios vertan. Als direkter Konter zu Intels Launch der 12. Generation wäre dieser Move sicher zielführender gewesen, so aber begibt man sich ohne Not aus der Position des Treibers in die des Getriebenen. Schade eigentlich.
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