Grafikkarten Hardware Testberichte

MSI RTX 2060 Gaming Z im Test – mehr Muckis ab Werk und schneller als die FE | igorsLAB

Die neue MSI RTX 2060 Gaming Z spielt als gut gelungenes Herstellerdesign eigentlich in einer anderen Liga als die eher einfach gehaltene Founders Edition von Nvidia. Sowohl die Performance, als auch die Optik stimmen. Nur für den Preis kann MSI erst einmal weniger, auch wenn diese Karte aufwändiger geraten ist, als sie es hätte sein müssen. Wir testen den Stand der Massenproduktion mit neuem BIOS...

Leistungsaufnahme und Lasten

Die Leistungsaufnahme dieser Karte liegt mit reichlich 9 Watt im Idle voll im Trend. Beim Gaming und im Torture-Loop liegt die Karte mit ca. 199 Watt bis 200 Watt sogar weit über dem im BIOS vorgegebenen Default Power Limit. Wenn ich die Karte bis an ihr physikalisches Limit übertakte, dann sind es bereits reichlich 210 Watt, mehr geht so erst einmal nicht. Aber laut BIOS liegt das Limit ja bei 200 Watt. Es ist am Ende mal wieder eine der Karten, die auf gar wundersame Weise die BIOS-Vorgaben leicht überschreiten (ca. 5%).

Hier auch noch einmal ein kurzer Auszug aus dem, was MSI dieser Karte in der Firmware an Limits eigentlich mit auf den Weg gegeben hat:

Die Spannungen liegen im zu erwartenden Bereich, wobei am Ende beim OC die (mal wieder) zulässige Board-Power der limitierende Faktor war, nicht die Spannung. Man merkt somit sehr deutlich, dass Nvidia hier bewusst limitiert, bevor ein mögliches Maximum erreicht ist. Schade oder Gott sei Dank?

Die Lastverteilung auf die Rails fällt knapp aber normgerecht aus, denn niemals werden die maximalen 5.5 Ampere des Mainboard-Slots überschritten. Allerdings hat die Beschränkung auf 5 statt 6 möglicher Phasen schon eine leichte Verschiebung in Richtung PEG zur Folge.

Netzteilbemessung und Spitzenlasten/-ströme

Wie ich in meinem Grundlagenartikel „Der Kampf von Grafikkarte gegen Netzteil – Leistungsaufnahme und Lastspitzen entmystifiziert“ bereits ausführlich nachgewiesen habe, existieren durchaus auch kurzzeitig höhere Lasten im Millisekundenbereich, die bei ungünstig entworfenen oder nicht zweckmäßig bestückten Netzteilen bereits zu unerklärlichen Abschaltungen führen können. Da hilft dann allein die vom Grafikkartenhersteller oder den Reviewern gemessene TBP (Typical Board Power) für eine stabile Auslegung des Systems nicht wirklich weiter.

Spitzen mit Intervallen zwischen 1 bis 10 ms können bei sehr schnell reagierenden Schutzschaltungen (OPP, OCP) vor allem bei Multi-Rail-Netzteilen zu Abschaltungen führen, obwohl die durchschnittliche Leistungsaufnahme noch in der Norm liegt. Für die MSI RTX 2060 Gaming / würde ich deshalb mit maximal 250 Watt kalkulieren, um genügend Reserven für den Fall der Fälle zu besitzen. Einen kurzen Auszug mit höher Auflösung zeigen uns nun die 20-ms-Messungen (10 μS Intervalle), wie ich sie automatisiert zur Wertermittlung laufen lasse:

 

Detailaufnahme der durchschnittlichen Leistungsaufnahme und fließenden Ströme

Wie üblich stelle ich den Balken nun auch noch die Leistungsaufnahme und die fließenden Ströme als Detailgrafiken meiner Oszillographen-Messungen zur Seite. Ein Service, den sonst kaum jemand bietet und der zeigt, wie die Karten im Detail so „ticken“:

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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