Allgemein Monitor und Desktop Praxis Testberichte

KTC G42P5 OLED Monitor im Test – HDR Gaming auf 42 Zoll zum „akzeptablen“ Preis?

HDR Content

Wie bereits angesprochen, kann ich aktuell keine HDR-Pattern via Calman Ultimate generieren. Ohne diese Pattern kann ich weder die HDR EOTF-Kurve messen, noch die Helligkeit (Peak Brightness vs. Windows size) und damit verbunden auch die Farbgenauigkeit im HDR Modus. Das werde ich natürlich testen, sobald das Softwareproblem behoben ist. Portrait Displays konnte mein Problem verifizieren, wann es behoben wird, keine Ahnung. Inoffiziell konnte ich eine Peak-Brightness von 694 Nits messen – ca. 3 % Fenstergröße. Bis 25 % Fenstergröße liegt die Helligkeit im Bereich 600 bis 450 Nits. Das ist völlig ausreichend, da wir es hier mit einem unendlichen Kontrastverhältnis zu tun haben.

Dennoch kann ich natürlich eine subjektive HDR-Beurteilung zum KTC G42P5 machen. Da muss ich auch keine lange Geschichte erzählen. Die Fakten liegen auf der Hand. Denn wir haben hier ein LG OLED-Panel mit über Acht-Millionen selbst leuchtenden Pixeln. Und damit die beste HDR-Hardware, die es aktuell zu kaufen gibt. Technisch braucht man für HDR in erster Linie: Kontrast, dann braucht man Kontrast und wenn es geht – noch mehr Kontrast. Also all das, was die LCD-Panel nur mit FALD versuchen hinzutricksen, bringt ein OLED schon von Haus aus mit. Eine Peak Brightness von 2.000 Nits brauchen nur kontrastlose!

(KTC G42P5 Aufnahmen von der LG HDR-Demo)

Der KTC G42P5 hat Kontrast, soweit das Auge reicht. Ich habe es mir auch nicht nehmen lassen, den Monitor neben meinen LG OLED C1 55″ zu stellen. Besser kann man den Vergleich kaum machen. Leider kann man das nicht so einfach rüberbringen, ein Videovergleich zeigt im Grunde keinen Unterschied. Außerdem liegt es am Endnutzergerät – also an eurer Hardware – wie so ein Video bei euch ankommt. Schwierig!

Der KTC G42P5 kann nur HDR 10 wiedergeben, somit das am häufigsten verwendete HDR-Format. Videosignale in Dolby Vision, etc. kann er nativ nicht wiedergeben. Das bedeutet, dass solche Signale in HDR 10 „umgewandelt“ bzw. heruntergebrochen werden. Dolby Vision Gaming mit der PS5 funktioniert leider gar nicht. (Wer sowas sucht, ist mit einem LG OLED C1 oder C2 besser beraten) Aus meiner Sicht ist der KTC G42P5 dennoch eine sehr gute HDR-Maschine. Ob jetzt die EOTF-Kurve oder die Farbgenauigkeit am Ende passen, wäre nur die Kür. Denn das Wesentliche ist, dass der Monitor Kontrast (Schwarz) und gleichzeitig Details in Weiß – ohne Halo oder Bluming – darstellen kann. Wer noch nie OLED gesehen hat, der sollte mal in einen Elektronik-Laden um die Ecke. Schade, dass die Fernseher nicht im direkten Vergleich nebeneinanderstehen.

(KTC G42P5 Aufnahmen von der LG HDR-Demo)

Ihr werdet also kein VA-Panel mit FALD neben einem OLED finden. Das wollen die Hersteller bewusst vermeiden. Aber wenn euch das Thema (HDR, OLED und FALD) in der Tiefe interessiert, schreibt mich bei Interesse gerne über das Forum an. Fakt ist: Dieser Monitor (KTC G42P5) kann HDR 10 in LG OLED typischer Manier brillant wiedergeben. Und das, ohne die bekannten Nachteile wie Halo, Bluming oder FALD-Algorithmen – die den Input-Lag und die Pixel-Response beeinflussen.

Summary

Der KTC G42P5 ist ein „umgebauter/um-designter“ LG OLED C2. Damit bekommt man die üblichen Gaming-Features via OSD und einen dedizierten DisplayPort Anschluss. Zusätzlich lässt sich das Panel auf 138 Hz Bildwiederholrate übertakten. Die 138 Hz nimmt man – dank des OLED-Panels und der unglaublichen Pixel-Reaktionszeit – in Bezug auf die Motion-Clarity vergleichsweise so wahr, wie bei einem guten IPS-Panel mit 175 Hz. Aber einen wirklichen Unterschied von 138 zu 120 Hz (auf dem KTC) sieht man am Ende des Tages auch nicht.

Zusätzlich bekommt man einen KVM-Switch und fast alle dazu notwendigen Kabel. Bzgl. der Farbgenauigkeit liefert KTC den Monitor unlooked aus. Wer also sRGB braucht, der muss sich den Farbraum via OSD einfangen lassen. Die Kalibrierung des sRGB-Modus geht völlig in Ordnung und ist damit alltagstauglich. Dank der Weißpunktkontrolle kann man auch nochmal Hand an den D65 legen. Oder man kalibriert mittels Software nochmal drüber. Achtung: Der automatic brightness limiter (auch in SDR) kann einem hier zum Verhängnis werden. Der ABL ist LG-OLED mäßig ziemlich aggressiv. Wer eine Vollbildkalibrierung macht, der wird sich bei ca. 120 bis 150 Nits bewegen müssen. Wird das Fenster kleiner, wird die Helligkeit nach oben gehen. Somit verschiebt sich der D65 in aller Regel. Bildbearbeitung etc. sollte man so durchführen, wie man den Monitor kalibriert hat. Ich empfehle die 100 % Fenster-Kalibrierung und so sollte man die Bilder/Videos etc. auch bearbeiten.

(Da sieht man den 38 Zoll Ultrawide plötzlich gar nicht mehr)

In Bezug auf Gaming und HDR ist dieser Monitor OLED-typisch. Sauschnell und einfach nur brillant in der Darstellung von Farben. Insbesondere der Kontrast haut einen einfach um. Da können alle anderen Panel-Typen einfach nicht mithalten. Ganz ohne Mängel kam mein Testsample leider auch nicht aus der Verpackung. So ist der dedizierte DCI-P3 Modus völlig neben der Spur. Weißpunkt und Gamma passen gar nicht. Im Grunde unbrauchbar. Ist aber nicht weiter schlimm, weil der Normal-Modus mit wenigen Klicks auf ein sehr gutes DCI-P3 Niveau gebracht werden kann. Auch passt die Angabe von 99 % Adobe RGB nicht wirklich zum Produkt. Also lieber diese Information gar nicht bringen, wenn sie am Ende nicht haltbar ist. Größter Kritikpunkt sind aber die HDMI 2.1 Anschlüsse, die nur mit 24 Gbit/s laufen. KTC: Warum?

OLED Care nimmt KTC dann wieder ziemlich ernst. Pixel Shifting ist immer aktiviert, lässt sich auch nicht via OSD vom Endkunden beeinflussen. Schade. Aus meiner Sicht ist der ABL zu aggressiv – vor allem im SDR-Modus. KTC bietet alle Schutzfunktionen für die organischen LEDs, aber das Thema Burn-In darf man nicht gänzlich ausblenden. Schließlich fehlt hier ein Heatsink, was ich bei OLED-Monitoren – für durchaus sinnvoll halte. Es sollte zwar kein Problem sein, solange man nicht 24/7 den Desktop statisch unter voller Helligkeit – ohne die genannten Schutzfunktionen betreibt.

Conclusion

Der Kunde bekommt für sein Geld ein sehr gutes OLED-Panel, welches förmlich nach HDR-Gaming schreit. Schade, dass das Panel nur HDR 10 unterstützt. Aber auch in SDR bekommt man dank der OLED-Technologie einen brillanten Monitor geboten. Eine Motion-Performance, die auch in eSports-Games ihres Gleichen sucht. Wie der von mir bisher niedrigste gemessene Input-Lag – von nur 4.3 ms verdeutlicht hat. Die Größe des Displays ist ein Thema für sich. Dem einen gefällt es, dem anderen nicht. Das steht und fällt im Grunde schon mit dem zur Verfügung stehenden Platz auf dem Schreibtisch. Geschmackssache!

 

Der KTC G42P5 hätte sich einen Kaufempfehlungs-Award verdienen können. Aber: Der Preis von aktuell 1.300 Euro mit Ständer ist gemessen am Feature-Set und im Vergleich zum Wettbewerb – kaum vertretbar. Kein Heatsink zur Kühlung der organischen LEDs, das fehlende USB-Typ-B sowie das DisplayPort Kabel, die versprochene – aber nicht vorhandene – Kalibrierung des DCI-P3 Modes, nur HDR 10 Support, kein BFI und insbesondere die limitierten HDMI 2.1 Anschlüsse – kosten Punkte.

(Auszug aus der Garantie-Beschreibung von der KTC-Seite)

Ein echter Wehrmutstropfen: Das ist das Thema Support. Der Name KTC ist im Grunde noch unbekannt. Hinter dem Namen verbirgt sich ein chinesischer Hersteller, dessen RMA-Abwicklung ich leider nicht testen kann. Da besteht ein Risiko, dass der Kunde bei Problemen allein im Regen steht. Das muss ich am Ende auch mitberücksichtigen.

(Auszug aus der Garantie-Beschreibung von der KTC-Seite)

Vorschusslorbeeren verteile ich ungern, wenn zu viele bekannte „negative“ Themen und unbekannte in der Gleichung stehen. Wem das zu riskant ist, der kann alternativ zum LG OLED C2 greifen, der ist aktuell zudem noch günstiger (ca. 1.000 Euro), dafür bekommt man einige Features wie KVM, DisplayPort mit 138 Hz etc. leider nicht geboten. Dafür aber das volle TV-Angebot bis hin zu Dolby Vision IQ, Dolby Vision Gaming, HLG und BFI. Wer sich den Monitor dennoch kauft, der bekommt auf jeden Fall ein echten HDR-Monitor – ohne Frage. Macht man was Falsch? Außer, dass man im Grunde zu viel bezahlt? Schwierig! Das lässt sich erst bei einer RMA beantworten, wenn sich der Support gegenüber uns Europäern offenbart.

(Quelle: Handbuch aus dem Lieferumfang: Der erste Satz gibt einem zu bedenken, der ist so schwammig und nur ein Jahr?)

KTC hat versucht, sich in weiten Teilen auf das Wesentliche zu konzentrieren, aber auch ein paar essenzielle Sachen vergessen. Unter anderem die Konsolenspieler und die Leute, die auch Dolby Vision nutzen wollen. Schließlich tritt man auch gegen LG und andere Marktbegleiter an, die auf das gleiche Panel setzen. Grundsätzlich ist das verbaute LG OLED-Panel echt klasse, aber es bleibt dennoch viel Potential auf der Strecke. Vielleicht kann KTC mittels Firmware Update noch einige Punkte korrigieren (z.B. HDMI 2.1 mit 48 Gbit ??), das wäre im Sinne der Kunden sicher ein positives Signal – auch in Sachen vertrauen schaffen auf dem europäischen Markt. Ich würde es auch sehr begrüßen, wenn sich zukünftig alle Kabel im Lieferumfang befinden.

Ein wichtiges Thema bleibt: Je mehr OLED-Monitore den Markt um die 1.000 Euro-Marke fluten, desto mehr sind die Hersteller auch gezwungen, die Preise für die aktuellen „HDR“ LCD-Monitore nach unten zu korrigieren. In diesem Sinne, man liest sich im Forum…

The monitor was provided to me by KTC without obligation – for testing purposes. There was no influence on the tests and results. There was also no compensation for expenses and no obligation to publish.

 

 

Kommentar

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F
Falcon

Veteran

115 Kommentare 118 Likes

Wie du im Fazit schon sagt sind die LG OLED42C2 zum einen deutlich günstiger (momentan für unter 850€ verfügbar) und bieten dafür auch noch die besseren Features.

Der ASUS ROG Swift PG42UQ bietet das gleiche Panel ist aber einfach unverschämt teuer für das gebotene.

So hat man nun die Wahl. TV ohne Monitorfeatures für unter 1000€ bis hin zum Gamingteil für über 1700€.

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ssj3rd

Veteran

219 Kommentare 155 Likes

Also für aktuell 850-900€ ist der C2 hier klar vorzuziehen, gibt keinen einzigen Grund dies nicht zu tun.

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Was mich am meisten Stört ist das Thema RMA und die damit verbundene Unbekannte

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ssj3rd

Veteran

219 Kommentare 155 Likes

Wo habt ihr diese Möhre eigentlich ausgegraben? Noch nie von der Marke und dem Teil gehört…

Alleine die völlig verstümmelten HDMI Ports sind schon ein absolutes No-Go.
Dieses Teil kann man doch zu diesem Preis und den Einschränkungen wirklich niemanden empfehlen mit einem guten Gewissen 👎

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BlackFireHawk

Veteran

101 Kommentare 107 Likes

Also ich hab hier den Neuen Alienware freesync QD-Oled stehen und kann dazu nur sagen..viel besser von der Ergonomie als sich n Fernseher auf den Tisch zu setzen.

Ansonsten kann ich nur sagen .
LCD ist sowas von tot

Scheiß auf raytracing.. siehst bei 99 der spiele eh keinen Unterschied.. und wenn sieht es nur anders aber nicht besser aus ..

Aber OLED HDR reist dir die Kinnlade runter

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P
ParrotHH

Veteran

178 Kommentare 191 Likes

Gibt es für diese Behauptung auch einen Beleg?

HDR-Filme werden für 1.000 oder gar 4.000 Nits gemastert. Da steht man mit 600 Nits halt "im Dunkeln", zumal diese Helligkeit bei OLEDs ja nur in einem kleinen Fenster erreicht wird. Sobald eine größere Fläche hell werden soll, ist Schluss, und das ganze Bild säuft im ABL ab, und das war es dann mit der natürlichen Darstellung.

Vielleicht spielt auch eine Rolle, was man insgesamt für Content auf dem Monitor darstellt. Es soll gerüchteweise Spieler geben, die sich nicht nur in dystopen Dunkelwelten aufhalten. Und dann spielt es auch eine Rolle, in welchem realen Umfeld man spielt. Auch da soll es gerüchteweise Spieler geben, die sich nicht nur in dystopen Dunkelwelten aufhalten.

Wenn man also ein Spiel spielt, das in "normalem Tageslicht" stattfindet, in einem Raum, der "normal beleuchtet" ist, dann braucht man zur Darstellung des gewünschten Kontrasts m. E. auch eine höhere Peak Brightness. Ich nenne mal einfach Titel wie ACC oder MSFS.

So ist jedenfalls mein Empfinden als Besitzer eines Sony OLEDs (A80J) und eines Sony LCDs (X95J), an denen auch gespielt wird. Ich bevorzuge den LCD nämlich aufgrund der höheren Spitzenhelligkeit deutlich. Natürlich kann ich mir Testpattern reinziehen, bei denen der LCD dann Blooming zeigt. Tatsache ist aber eben auch, dass das bei realem Content keine wirkliche Rolle mehr spielt - für mich jedenfalls.

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ianann

Veteran

336 Kommentare 231 Likes

Zum spielen ist es btw. relativ unerheblich wieviel und wie genau Farbräume wie P3 und/ oder AdobeRGB abgedeckt werden. Solange sRGB halbwegs sauber abgedeckt wird, passt es, da der allermeiste Gaming-Content eh auf sRGB runtergebrochen wird und das Windows Color Management nach wie vor einem schlechtem Scherz gleicht. Daher ist es eh sinnvoll, bei Wide Gamut Displays und normalem SDR Content mit Novideo sRGB oder im Radeon Control Panel den Farbraum auf sRGB runterzurechnen um nicht bspw. Rottöne komplett übersättigt darzustellen.

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Ja, das Thema Peak Brightness spielt schon eine Rolle. Und da können LCD wiederrum glänzen. Keine Frage!
Insbesondere bei Hellenbildinhalten (Details) auf hellem Hintergrund. Das ist eine Schwäche, die besonders bei LG OLED zum vorschein kommt. Mit QD OLED wird das schon deutlich besser, weil auch die Differenzierung zwischen den Grundfarben deutlich verbessert wird. Auch das Thema ABL ist bei QD OLED nicht ganz so extrem. Die Hersteller arbeiten auch an diesem Thema. Mikro LED könnte eine weitere Alternative sein, aber derzeit noch nicht Stand der Technik im Monitor-Bereich!

Das Offensichtlichste bei HDR ist aber das Thema Kontrast. Wenn man sich mit den Filmemachen unterhält, und eine Frage stellt: Was ist wichtiger, Kontrast oder Peak Brightness? Was wird wohl die Antwort sein?? -> Kontrast!

Zudem ist die Wahrnehmung von Helligkeit komplex. Eine verdopplung der Nits bedeutet nicht, dass man die Helligkeit verdoppelt wahrnimmt. Da müsste man die Helligkeit in Nits min. verfünffachen. Was man aber im direkten Vergleich sofort sehen kann, ist das Kontrastverhältnis.

Aber ja, du hast völlig recht, wenn man in einem hellen Raum sitzt, dann kommt es auf die Spitzenhelligkeit an. Um die Umgebungsbeleuchtung zu überstahlen. Aber die Nachteile von LCD in Bezug auf Gaming (Response Times, Input-Lag) insbesondere in Verbindung mit HDR muss man mit betrachten. Das spielt zwar beim Zocken auf einer Konsole eine eher untergeordnete Rolle, aber für PC-Spieler mit sehr hohen FPS eben nicht!

Ich schaue mir nicht nur Testpattern an, sondern auch Filme. Z.B: habe ich auf den KTC G42P5 Top Gun Maverick in HDR 10 anschaut und diverse Stellen aus bekannten HDR Filmen. James Bond, Game of Thrones etc.

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Schau dir mal HDTVTest auf Youtube an. Der Kollege zeigt eindrucksvoll, warum OLED besser ist als LCD mit FALD. Und da ist er nicht der Einzige! Ich stehe im Austausche u.a. mit Tim von Hardware Unboxed: Seine Antwort auf meine Frage: Contrast or peak brightness? That's easy, contrast!

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ParrotHH

Veteran

178 Kommentare 191 Likes

Das wäre meine nächste Frage...:

Dass OLEDs viel schneller reagieren, ist bekannt. Das hat z. B. auch mal Vincent Teoh in seinem Channel HDTVest ganz gut in diesem Video ganz gut dargelegt. Aber ich stelle mir halt die Frage, wie relevant ist das?

Mich erinnert das an Diskussionen im Audio-Bereich, wo es natürlich objektiv bessere Werte für irgendwas gibt, z. B. SNR. Nur kann ich halt trotzdem nicht blind unterscheiden, ob ich gerade einen DAC mit einer SNR von 80dB oder mit 120dB höre.

Und bezogen auf PC-Gaming: ich habe auch meist einen FPS-Zähler irgendwo mitlaufen. Ich hatte aber auch schon Fälle, wo ich ganz bewusst die FPS-Zahl und die Frequenz des Monitors/TVs auf 60Hz reduziert habe, weil ich für meinen interessierten Vater (dem ich zum 79. Geburtstag eine Xbox geschenkt habe) mal aufzeichnen wollte, was sein erwachsener Sohn für merkwürdige Dinge am PC treibt. Ich habe das dann vergessen, zurückzustellen, und bin noch ein paar Tage weiter ganz gute Rennen in ACC gefahren, ohne dass mir das irgendwie negativ aufgefallen wäre. War dann einfach Zufall.

Es gibt z. B. den ACC-Fahrer Mabix, der auf seinem Kanal Rennen streamt, und ab und an auch Videos rund um das Thema macht. Der ist schon richtig schnell und gewinnt Meisterschaften bei LFM, ist also eher schon im Bereich E-Sports unterwegs. In irgendeinem seiner Videos ging er mal auf sein Equipment ein - wie man das heute eben so macht - und da ging es dann auch um die Grafikkarte, die Einstellungen, und so weiter. Seine Aussage: spätestens ab 90 FPS merkt er keinen Unterschied mehr.

Und da haben wir über die Pixel Response Time noch gar nicht gesprochen...

Will sagen: ich lese diese ganzen Werte immer, aber ich frage mich, was bedeuten diese Daten für mich? Kann man irgendwie objektivieren, ab wann etwas nicht nur für die technische Gelerie, sondern wirklich spürbar ist und irgendeinen echten Vorteil bringt?

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ianann

Veteran

336 Kommentare 231 Likes

Würde ich so unterschreiben. Sowohl mein Monitor als auch der OLED der per HDMI am Rechner hängt können beide nur 60Hz abbilden. Vermutlich fällt es unter "Fällt Dir nur nicht auf, weil Du es nie anders kennengelernt hat", naja - ehrlicherweise sind mir 60Hz aber bisher nicht negativ aufgestoßen. Gut, ich bin auch kein "Pro-Gamer" :)

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BlackFireHawk

Veteran

101 Kommentare 107 Likes

kann ich dir aus eigener erfahrung sagen...

ich hab hier einen Samsung G7 (240hz LCD VA) und den Alienware Freesync QD-OLED (165 hz)
obwohl der Samsung G7 eine höhere Refreshrate hat und mit eines der Besten LCD Displays hat (laut HW unboxed immer noch in den top 10 was Reaktionszeit angeht), ist der QD-Oled bedeutend Klarer in Bewegungen und besitzt gefühlt keinerlei Motion Blur.. was dafür sorgt das man in Schnellen Shootern wesentlich besser in eigener bewegung die Gegner erkennt.. oder in Rennspielen die Strecke viel besser wahrnimmt..
im direkten vergleich ist der Samsung G7 richtig Matschig, trotz 240hz...
dir kommts so vor als ob der Alienware die doppelte Refreshrate fährt
Da muss man wirklich davor gesessen haben um das zu sehen

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Grundsätzlich ist das ein Thema, was man mit sich selbst ausmachen muss. Aber:

1. Wahrnehmung und Verarbeitung muss man trennen

--> 90 FPS konstant fühlen sich gut an ja, aber 240 FPS auf 240 Hz ist nochmal eine ganz andere Liga. Und hier spielen eben solche Themen wie Response Time, Strobing, Input Lag etc eine wesentliche Rolle. Dazu gab es auch ein Studie von NVIDIA in Bezug auf das Thema Reaktionszeiten in Verbidnungen Reflex. Ich schau mal wo die Daten sind.

2. Wer einmal mit mehr als 60 Hz unterwegs war, der will nicht mehr zurück...

--> 60 Hz = 16 ms ein Bild 240 Hz = 4.16 ms ein Bild das nimmt wahr und es fühlt sich deutlich flüssiger an. Aber es beutet nicht, dass das Bild auch klar rüberkommt (da sind wir wieder bei Thema Response Time) Und ja, der Unterschied zwischen 240 Hz und 360 Hz ist nur für echte eSportler wirklich wahrnehmbar. Da habe ich selbst beim Blindtest echte schwierigekeiten gehabt. Aber was mich überrascht hat, ist die Tatsache, dass man eine Verdopplung der Bildwiederholrate wirklich merkt. Also 240 Hz zu 500 Hz merkt man.

3. Was bedeutet das für dich?

--> wenn du mit 60 Hz/60 FPS und dem damit verbundenen Nachteilen leben kannst? Dann bedeuten diese Zahlen gar nichts für dich. Ich bin auch nicht hier als Prediger, der euch von irgendwas überzeugen will. Für jeden Topf gibt es einen Deckel. Somit auch für alle Ansprüche einen Monitor. Wem 144 Hz Full HD auf einem TN-Panle reichen und den OLED quasi so sehr interessiert wie die Heisenbergsche Unschärferelation, ok kann ich mit leben. Dennoch darf man die Fakten nicht ausblenden, nur weil sie selbst noch nicht erlebt hat oder gar nicht wahrhaben will.

- je mehr FPS, desto flüssiger das Spielerlebnis und desto geringer die Latenz
- Je höher die Bildwiederholrate, desto flüssiger die das Spielererlebnis und desto eher kann man Gegner wahrnehmen
- je schneller die Pixel-Reaktionszeit, desto klarer wird das Bild wahrgenommen
- je höher die Auflösung, desto weniger Kantenglättung braucht man (sharpness als Stichwort), wobei hier aus meiner Sicht 4K der Sweetspot ist
- ja höher der Kontrast, desto besser die Wahrnehmung der meisten HDR-Inhalte (peak brightness ist ein gesondertes Thema) --> wichtig aber nicht dringlich und wichtig
- Farbgenauigkeit und EOTF Tracking sind da nur subjektive Präferenzen, weil die oben genannten Themen davon unberührt bleiben

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FfFCMAD

Urgestein

675 Kommentare 174 Likes

LCD ist nicht tot. Eher wird OLED in Europa sterben. Weil die EU ein Verkaufsverbot fuer OLED durchsetzen wird.

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Du beziehst dich auf das Thema Stromverbrauch?

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BlackFireHawk

Veteran

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Würde mich bei dieser Öko-Sozialistischen Politik auch nicht mehr wundern...

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FritzHunter01

Moderator

1,156 Kommentare 1,574 Likes

Das ist die dümmste Diskussion gefolgt vom Genderwahnsinn.... wenn das unsere großen Probleme sind, dann gute Nacht

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ParrotHH

Veteran

178 Kommentare 191 Likes

Tut mir leid, wenn ich so hartnäckig insistiere, es ist an sich nicht destruktiv gemeint.

Aber das hier ist eine Aussage, die ich trotzdem dekonstruieren muss. Denn ohne konkrete Werte ist das eine Nichtaussage. Wenn ein Monitor keine 100 Nits schafft, nützt es auch nichts, wenn er unendlichen Kontrast bietet. Und wenn ein LCD einen Kontrast von 15.000:1 aufweist, würde mich schon interessieren, ob man das von einem OLED noch unterscheiden kann.

You get the point!

Letztlich geht es ja darum, einen Sweetspot aller Eigenschaften zu finden.

In der Formel 1 haben die besten Fahrer Reaktionszeiten von 0,1 bis 0,2 Sekunden beim Start. Sie nehmen also die grüne Startampel wahr, und bis sie das durch Drücken aufs Gaspedal verarbeitet haben, vergehen 100 bis 200 ms. Bei den besten Starts wohlgemerkt. Ich unterstelle mal, dass diese Personen eher gute Reflexe haben.

Und das setzte ich dann in Relation mit den Zeiten, die ein Bild braucht, bis es gerendert ist und der Pixel Response Time. Da bin ich halt in einer anderen Zehnerpotenz unterwegs.

Das meine ich mit Relevanz.

Aber gut, Wahrnehmung ist komplex, ich erinnere mich gelesen zu haben, dass es schon losgeht damit, wo im Sichtfeld etwas auftaucht. Selbst das beeinflusst die Geschwindigkeit der Wahrnehmung.

Mir scheint da bei Dir auch eine gewisse Verengung auf Multiplayer-Shooter vorzuliegen ;) .
Das ist für mich persönlich aber ein Spiel-Genre ähnlich wie das Krimi-Genre im TV: wenn es das auf einmal gar nicht mehr gäbe, würde es mir überhaupt nicht auffallen... :geek:

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ParrotHH

Veteran

178 Kommentare 191 Likes

Eigene Reaktionszeit kann man z. B. hier messen.

View image at the forums

Ich komme nie unter 200ms, aber gut, ich sitze im Büro auch an einem LCD-Monitor mit 60Hz.
"Real" also viel viel bessere 190ms... ;)

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Fritz Hunter

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