Man muss ja nicht immer nur High-End-Audio testen, wenn es um Reviews für eine klar definierte Zielgruppe geht, die heute zur Abwechslung mal sehr jung ausfällt. Denn wenn es einmal nicht das quietschebunte Kunststoff-Geraffel für die Gruppe zwischen 3 und 12 Jahren sein soll, dann kann man den Ohren der Kids und der Umwelt sogar noch einen Gefallen tun. Mit dem tragbaren Lautsprechern von Kidz Audio bekommt man Funktionalität und Nachhaltigkeit zum Verschenken geboten, wenn man bereit ist, zwischen 120 und 130 Euro auszugeben oder auf ein günstigeres Angebot zu warten.
In Zeiten, wo Grafikkarten schon einmal deutlich mehr als das Zehnfache kosten, sollte man auch zur Abwechslung mal bezahlbare Produkte vorstellen, auch wenn der Preis dieses Lautsprechers sicher noch einmal locker durch diverse Billigst-Importe unterboten werden könnte. Allerdings würde das nur mit vielen Kompromissen und Einschnitten funktionieren, die meinem privaten Lebensstil komplett widersprechen. Man muss zwar nicht den Öko-Extremisten geben, aber ein klein wenig kann jeder schon mit dazu beitragen, nicht noch mehr überflüssiges Plastik im Haushalt anzuhäufen.
Das mit dem Preis klingt erst einmal nach viel und ich habe mir auch so meinen Teil gedacht, als ich es geordert hatte – aber am Ende hat mir das Teil dann doch so gut gefallen, das ich aus einem potentiellen Weihnachtsgeschenk auch mal ein Review gemacht habe. Ich habe selbst zwei Knirpse und bereits vor Jahren sehr bewusst damit angefangen, die übliche Kunststoff-Wüste im Kinderzimmer nachdrücklich auszudünnen. Außer dem obligatorischen Lego-Sammelbehälter ist da mittlerweile nicht mehr viel übrig geblieben und man erschrickt wirklich immer wieder aufs Neue, wieviel unnützer und leider auch wenig haltbarer Krempel sich da so ansammelt.
Und das mit dem Kunststoff kennen wir ja leider zur Genüge, denn es stellt sich ja nach der (meist viel zu kurzen) Nutzung die Frage, wohin damit? Denn Viele interpretieren ja auch die Gelbe Tonne komplett falsch. Gesucht wurde genau das Gegenteil, also ein möglichst nachhaltiges Objekt mit einfachster Bedienung, das einen natürlichen Hörspaß bietet und optional auch über ein integriertes Mikrofon verfügen sollte. Als Audioquelle muss möglichst ein frei bespielbarer USB-Stick dienen, der kindersicher auch schon mal im Gerät verbleiben kann oder aber eine externe Quelle wie das Smartphone der Eltern oder größeren Geschwister via Bluetooth. Aber die sind ja nicht immer in Reichweite. Und weiterverschenken kann man sowas später ja immer noch.
Nachhaltigkeit und Lieferumfang
Ich hatte ja bereits vor Längerem die Wavemaster Cube und Cube Mini getestet und weiß deshalb, wie sich ein mit Leinöl behandelter Korpus aus Bambus anfasst. Nämlich angenehm, warm und vor allem: natürlich. Man erhält einen tragbaren Lautsprecher, der trotzdem recht leicht ausfällt und bei dem zumindest die Tragegriffe aus Lebenmittel-echtem Silikon ein wenig an das Geschlecht oder die Vorlieben des Sprösslings angepasst werden können. Ganz ohne Kunststoff geht es zwar nicht, aber das Maß wurde aufs Nötigste reduziert. Das betrifft auch das USB-Ladekabel, das an den PC oder jedes handelsübliche USB-Steckernetzteil (Typ A) passt, das mindestens 1A Ladestrom bietet.
Im Inneren (darauf komme ich gleich noch zurück) ist ein handelsüblicher, austausch- bzw. ersetzbarer 3,7 Volt Lithium-Ionen-Akku verbaut. Wohlgemerkt: Steckverbinder, keine verlöteten Anschlüsse. Die optionalen Gummifüße sollte man Kleinstkindern nicht antun, weil die kleinen Finger die auch wieder abbekommen und in Richtung Mund befördern könnten. Der Rest ist hingegen knabber- und sabber-sicher, denn einen Netzanschluss und entfernbare Teile gibt es keine. Das beiliegende, dreisprachige Handbuch aus Recycling-Papier ist ausreichend, die Umverpackung zu 100% ein Fall für die blaue Tonne. Das passt also schon einmal, denn auch Tütchen gibt es keine. Danke.
Unboxing, Optik und Haptik
Es ist alles schnell ausgepackt und nach dem ersten Ladevorgang (mein Gerät war nicht komplett vorgeladen) auch einsatzbereit. Mit 160 x 150 x 150 mm ist das Teil auch nicht wirklich sperrig und mit 1289 Gramm auch nicht schwer. Das kann sogar ein 3-jähriges Kind noch gut bewegen. Die abgerundeten Ecken und Kanten des Bambus-Gehäuses fassen sich zwar leicht rau, aber alles andere als unangenehm an. Wer kann und will, darf hier auch noch einmal selbst vorsichtig (!) etwas Leinöl auftragen, dann hat man kostenfrei auch noch den dazu passenden Geruch.
Ich habe mir den Spaß gegönnt und fand das Ergebnis am Ende sogar noch besser als das Original. Es ist aber kein Muss, wohl aber gut gegen extreme Einflüsse und für die Nase. Und es schreckt auch Schleckermäuler mit Sicherheit etwas mehr ab, den geschmacklich steht Leinöl ja eher nicht auf dem Wunschspeisezettel.
Bevor ich auf der zweiten Seite noch etwas weiter ins Detail gehe, gibts auch noch die Bedienungsanleitung als Service für den Leser. Diese wiederum findet man auf der Homepage.
MusicBox-for-Kids_manual
Leider wird das Produkt (zumindest auf den ersten Klick) nur auf Amazon angeboten, was mich persönlich als Prime-Kunden nicht stört, sondern mir sogar noch entgegen kommt. Ander mögen das vielleicht nicht so sehen, aber es ist, wie es ist. Der Link zum Produkt ist übrigens kein Affiliate-Link (der Vollständigkeit halber).
19 Antworten
Kommentar
Lade neue Kommentare
Mitglied
Urgestein
Urgestein
Urgestein
1
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Urgestein
Mitglied
Veteran
1
Veteran
Veteran
1
Mitglied
Veteran
Urgestein
Neuling
Alle Kommentare lesen unter igor´sLAB Community →