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KIDZ AUDIO Music Box for Kids im Test – Nachhaltiger Kinderspaß und nette Geschenkidee

Funktionalität, Dateiformate, Speicherstick und Konnektivität

Fangen wir einmal unten und hinten an. Ich schrieb es ja bereits, dass die selbstklebenden Gummifüße nichts für die ganz Kleinen sind, aber ganz so ohne wollte ich das dann doch nicht lassen. Die verschraubte Klappe in der Rückwand verdeckt ein Fach mit Akku und weiteren Features, aber dazu gleich mehr. Wir sehen im Bild unten eine versenkte Schraube, die sich mit einer 20-Cent-Münze einfach öffnen lässt, auch wenn das auf den ersten Blick unpraktisch erscheint, weil es ein Griff oder eine Öse zum Drehen wohl einfacher getan hätte. Aber auch hier ging es wohl um die Sicherheit.

Da liegt aber trotzdem auch noch ein Kritikpunkt begraben, denn diese Schraube ist nicht mittels Sprengring gesichert, sondern sie lässt sich komplett herausnehmen. Mal abgesehen davon, dass sowas auf einem Flokati-Teppich dann sehr nette Gesellschaftsspiele beim Suchen bietet (wenn sie mal runterfällt), ist auch sowas sehr leicht und schnell verschluckbar. Also bitte nachbessern, so etwas kostet nicht die Welt, ist aber deutlich  sicherer und auch für den Anwender bequemer.

Hat man die Klappe abgeschraubt und die Schraube sicher verwahrt, dann liegt das Fach offen. Wir sehen links den verbauten und auch ersetzbaren 3,7-Volt-Akku mit 2,2 Ah. Die USB-A-Buchse ist für den USB-Stick gedacht, der mit FAT32 oder exFAT formatiert sein muss. Mahr als 32 GB gingen notfalls auch, aber das Einlesen dauert dann ewig oder es bricht auch schon mal ab. Je kleiner, umso schneller. Das gilt auch für die Dateinamen, die nicht länger als 256 Zeichen sein sollten. Je kürzer, umso besser. Die Reihenfolge ist aufsteigend alphanumerisch und es werden MP3- und WAV-Dateien unterstützt. Der Drehregler limitiert die Maximallautstärke, die an der Front noch eingestellt werden kann. Praktisch und gut für die Nerven.

 

Die Box erwartet und nutzt auf dem USB-Stick analog zum Bedienpanel die folgenden Unterverzeichnisse (komplette Kleinschreibung!) : music für Musikaufnahmen (grüne Taste), book für Hörspiele/Texte (weiße Taste) und recordings (violett, hier legt die MusicBox die eigenen Mikrofonaufnahmen ab). Diese Verzeichnisse werden nicht automatisch erstellt sind vom Anwender vorab anzulegen. Andere Inhalte des USB-Sticks werden nicht verwendet und erkannt. Um die Aufnahmefunktion komplett zu unterbinden, kann man einfach den Ordner recordings löschen, oder gleich gar nicht anlegen. Der Stick wird nach jedem Einschalten neu eingelesen. Die restlichen Tasten sind selbsterklärend und der Drehregler in der Mitte dient als kombinierter Lautstärkeregler sowie als Ein- und Ausschalter.

Bluetooth aktiviert man über die blaue Taste, die ansonsten die Sleep-Funktion auslöst, wo nach rund 30 Minuten die Laustärke immer leiser wird und das Gerät im Idle verbleibt. Falls das Gerät länger als 10 Minuten im PAUSE-Modus verbleibt oder aber eben Sleep-aktiv war, schaltet es sich komplett aus, um den Akku vor der Entladung zu schützen. Um das Gerät wieder in Betrieb zu nehmen, schaltet man es es mit dem Lautstärkeregler einfach aus und danach dann wieder ein. Das sollte man aber wissen und nicht erschrecken. Eine Wake-Up-Funktion gibt es nämlich nicht. Links oben versteckt sich noch das Mikrofon hinter der kleinen Öffnung, rechts oben sitzt dann die Betriebsanzeige-LED in grün.

Kommen wir noch einmal zur Rückseite, denn da befindet sich über dem verschließbaren Fach noch ein weiteres Panel. Die Kopfhörerbuchse schaltet den Lautsprecher um und die Batteriestatus-LED gibt Auskunft, ob der Akku lädt oder entladen ist. Rechts ist die USB-C-Buchse für das Ladekabel. Bei leerem Akku braucht man ca. 2 bis 2,5 Stunden, je nach Ladegerät und Stand der Entleerung. Gut ist, dass sich die Aufladung bei erreichter Maximalfüllung selbst unterbricht und in eine Art Ladeerhaltung wechselt (die Ladeanzeige in der Mitte erlischt dann).

Mehr kann man dazu erst einmal nicht schreiben, aber es bedient sich so simpel, wie es sich jetzt gelesen hat. Der Hersteller gibt 6 Stunden im Normalbetrieb an, aber ich würde bei normaler Lautstärke eher 4 bis maximal 5 als realistischer erachten, Auch das reicht noch völlig aus und man kann ja im Zweifelsfall auch noch einen größeren Akku einbauen. Die angegebenen 3,5 Watt RMS werden auch erreicht und das Teil ist lauter als so manche selbsterklärte Boom-Box. Und das mit dem Hubraum statt Spoiler stimmt auch hier, denn das Innenvolumen sorgt für einen recht guten Klang. Es ist alles andere als Tiefstbass, klingt aber immer noch besser und natürlicher als die üblichen Brüllwürfel mit den integrierten passiven Subwoofern.

Zusammenfassung und Fazit

Schaut man genauer hin, dann sind die knapp 130 Euro gar nicht mal so teuer. Die Music Box ist solide, gut und sauber verarbeitet und in einem weitgehenden Maße auch nachhaltig. Dass man auch noch den Akku gegen einen handelsübliche Austausch-Akku wechseln kann, ist ein echtes Nice-to-Have. Das mit dem versteckten Stick im Inneren und der gut durchdachten Sicherheit für Kleinkinder ist vorbildlich und sucht sicher seinesgleichen in diesem Bereich. Der Klang ist für so einen tragbaren Winzling erstaunlich voll und warm und am Ende relativiert sich der Preis wohl auch über die erhoffte Langlebigkeit. Denn im Gegensatz zu meist schon zerbröselnden Plastikbombern, ist der Korpus zeitlos und massiv.

Wenn ein tragbarer Lautsprecher fürs Kinderzimmer gebraucht wird – hier wäre mal so ein Exemplar, wo der Anbieter wirklich mit- und weitergedacht hat. Und es wird natürlich mit gutem Gewissen verschenkt, was denn sonst? Auch wenn diesmal etwas weniger Leinöl für meinen geliebten Kräuterquark übrig geblieben ist. Aber sowas investiert man doch gern. 🙂

 

Kommentar

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Macces

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Hallo zusammen,

wir besitzen so eine Box für unseren Junior nun schon seit 4 Jahren und er ist sehr glücklich damit und die Nachbarn haben sie auch, allerdings erst seit 2 Jahren und sind auch glücklich damit.
Trotzdem noch ein paar Anmerkungen:

1. Die Sleep Funktion, die dann zu einer vollständigen Abschaltung führen soll, entlädt den Akku trotzdem ganz langsam weiter. Also bei den Kleinen danach auf jeden Fall hinein schauen und die Box tatsächlich ganz abschalten, sonst ist das Vergnügen nach einer langen Nacht morgens evtl. ganz kurz.

2. Die Ladebuchse ist sehr empfindlich, wenn das Laden dauerhaft funktionieren soll, dann den Stecker vorsichtig einstecken und nicht oft "quer" drücken oder am Kabel zerren. Denn sonst reißen die Lötstellen auf der Platine und der Würfel muss geöffnet und die Buchse neu angelötet werden. Musste ich bei beiden Boxen schon machen :(

Anbei eine kleine Verbesserung für die Ladebuchse, diese einfach mit Kleber vor dem anlöten fixieren und mit Heißkleber nach dem Anlöten überdecken, dann bricht sie auch nicht wieder raus. (Bisher auf jeden Fall :))

Edit: Inzwischen gibt es wohl eine Änderung der Box, USB-C zum laden und nicht ein kleiner runden Stecker. Ggf. ist die Ladebuchse dadurch ja um einiges stabiler und bricht nicht so leicht raus, wer gebraucht das ältere Modell bei Kleinanzeigen erwirbt sollte trotzdem meinen Tipp 2. beherzigen.

Gruß

Konni

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RedF

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Bastler können mal nach Tonuino schauen : )

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big-maec

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Willkommen in der digitalen Welt, gegenüber das, was ich im Kindesalter hatte, ist das hier eine Kids High End Box.

Musste mich noch mit Monozellen, Kassetten und analoges UKW Radio herumplagen.

Da fällt mir ein, mit 16 hatte ich von Intel mal ein tragbaren Radio Recorder, das war für mich mal non Plus Ultra.

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RedF

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4,602 Kommentare 2,521 Likes

Das problem ist (kleinere) Kinder kommen nicht mit einem MP3 Player zurecht. Kassette umdrehen und Play Drücken oder Platte auflegen und Arm posizionieren war da kein Thema.

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Igor Wallossek

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10,107 Kommentare 18,598 Likes

Hier musst du doch auch nur die gleichen Tasten drücken. Kinder und Kassetten.... Hol schon mal den Bleistift :D

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RedF

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Meine ich ja, das ding ist für Kinder gemacht, einen USB Stick MP3 Player ist für kleinere schwierig zu bedienen.
Einfach zu abstrakt.

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ApolloX

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1,628 Kommentare 907 Likes

Hey, also anders wie bei AIOs, diesmal keine 869.000 kleine Plastiktütchen?
Prima!

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D
Deridex

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2,204 Kommentare 843 Likes

Testet der Igor als nächstes die Toniebox? :D

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vonXanten

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Schön das es inzwischen mehr solcher Boxen gibt. Bei uns ist beim jüngsten tatsächlich noch CD/MC vorhanden. Bleistift bisher nicht gebraucht da er doch sehr sorgsam damit umgeht.
@Igor Wallossek was ich noch interessant finden würde und nicht gelesen habe, funktioniert die Box auch mit angestecktem Ladegerät?

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Macces

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25 Kommentare 22 Likes

Die Box geht auch ohne Probleme mit angestecktem Ladegerät.

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ianann

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Gibt es eigentlich einen Grund warum nicht einheitlich "Made in China", sondern auch hier und da "Made in P.R.C.") verwendet wird?
Ist letzteres einfach nicht so negativ konnotiert?

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Igor Wallossek

1

10,107 Kommentare 18,598 Likes

Nein, es ist eigentlich eher ein Hinweis, dass es vom Festland und nicht aus Taiwan kommt. Ist beides China. ;)

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jahtari

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254 Kommentare 118 Likes

Wer Amazon nicht supportet, bekommt die nette Box auch bei eBay - für lumpige 1,02€ mehr. Ne eigene Heimseite haben sie auch: https://www.kidz-audio.de/
... ich glaube, ich verschenk so eine dieses Jahr, insofern Danke für die Vorstellung!

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ianann

Veteran

334 Kommentare 231 Likes

Gut, Taiwan gibt ja zumeist schon aus ... ich nenne es mal "politischer Motivation" "Made in Taiwan" an.
Daher die Frage.

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Igor Wallossek

1

10,107 Kommentare 18,598 Likes

Es ist beides irgendwie politisch. Aber PRC ist sehr eindeutig, auch als Statement. Ich sage den Chinesen auch immer Volksrepublik, dann kotzen die etwas :D

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T
TRX

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60 Kommentare 47 Likes

Ich muss ja sagen, ich finde das total affig, wenn man sich in den Kommentaren für jeden Artikel bedankt. Hat vwas von Einschleimen! ;-)
In diesem besonderen Fall muss ich aber mal sagen: Danke für den Artikel! Finde ich super. Ich habe auch solche Stöpsel in der entsprechenden Altersgruppe und würde mich über mehr Tests zu Kinder-Elektronik freuen. Man will die Kleinen so gut es geht beschützen, aber der Tag hat kaum genug Stunden, um jedes Produkt sorgfätig zu prüfen, bevor man etwas kauft. Ich würde mich daher über mehr Tests zu der Kategorie SEHR freuen!

Zum Artikel: Bambus finde ich sehr bedenklich bei Kinderartikeln. In der Regel wird der Bambus mit Phenolharz gebunden. Damit ist das erstens immernoch zu einem nicht unerheblichen Anteil Plastik, zweitens gibt es Phenole und Formaldehyd ab und ist damit gesundheitsgefährlich, insbesondere für die Kleinsten. Da würde ich beim Hersteller mal Nachfragen, ob das wirklich Sabber-sicher ist.

Ich für meinen Teil wollte übrigens für die Kids von der Funktion her eine Toni-Box, aber ohne Plastik und oohne Fernüberwachung (sic!) und habe daher eine Phonie-Box selbst gebaut. Kann ich nur empfehlen. Ist ein tolles Raspberry-Projekt und die Box ist danach wirklich einzigartig und die wichtige Funktion (mit Toni oder Checkkarte die Musik / das Hörspiel wählen) ist mit dabei. Außerdem hat man volle Kontrolle über das Betriebssystem, kann jederzeit noch nen Monitor und Maus/Tastatur anhängen, kann es über das Netz steuern, beliebige Taster hinzufügen und die Funktion anpassen, die Akkugröße selbst wählen... Mein Jüngstes konnte die Kiste übrigens schon mit 0 Jahren bedienen. ;)

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ianann

Veteran

334 Kommentare 231 Likes

Okay, also grenzt man sich damit dann von Taiwan ab wie sich Taiwan von Festlandchina abgrenzt. :D

Schleimer! ;)

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e
eastcoast_pete

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1,406 Kommentare 769 Likes

Ist es. Als Mao und seine kommunistische Volksarmee Chiang Kai-Chek und die Kuomintang 1949 besiegt hatten, sind die nach Taiwan geflohen. Da Mao das übernommene Festland als Volksrepublik China (Englisch: PRC) bezeichneten, konnte Chiang Kai-Chek die von Sun Yat-Sen für ganz China etablierte Bezeichnung "Republic of China - ROC" auch international für Taiwan beibehalten. Dies war auch um den Anspruch zu erhalten, die legitime Regierung von ganz China zu sein. Angeblich hat Mao Jahre später gesagt, daß er es sehr bedauerte, "Republic of China" nicht selbst behalten zu haben. Die chinesische Führung in Beijing sieht sich nämlich bis heute sehr wohl als wahre Fortführer der Modernisierung von China, die Sun Yat-Sen begonnen hatte. Unter Umständen einer der Gründe, warum (Festland) Chinesen die Bezeichnung "Volksrepublik" gar nicht mehr so gerne hören.
Und auch Taiwan benützt heutzutage ROC auch eher selten, wahrscheinlich um Beijing nicht zu provozieren. Daher "Made in Taiwan", und eher selten "Made in Taiwan - R.O.C.".
Und ja, Geschichte war und ist ein großes Interesse von mir 🙂. Tschuldigung wenn das etwas lang wurde.

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H
Hygge

Neuling

2 Kommentare 3 Likes

Eine Alternative, die hier in Deutschlanbd gefertigt wird, ist der Hörbert. Allerdings ist er deutlich teurer. Meine Kinder haben ihn seit 1.5 Jahren im Einsatz, bin sehr zufrieden damit.

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Danke für die Spende



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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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