Nach nunmehr 5 Jahren Nutzung an unterschiedlichen Orten ist der Subwoofer schlussendlich im Wohnzimmer eines Bekannten gelandet, der für seine Soundbar noch etwas “Schmalz für untenrum” gesucht hatte. Er läuft also noch. Im Nachhinein betrachtet, war der Kauftipp von damals also durchaus gerechtfertigt, denn das Teil tut es heute noch recht ordentlich. Allerdings ist auch das Angebot gebrauchter Subwoofer höherer Leistungsklassen durchaus verlockend, so dass man schon genau überlegen muss, sich so einen Subwoofer für dieses Geld neu noch einmal zu kaufen. Gute Boxen sind langlebige Klangmöbel, so dass sich ein Gebrauchtkauf durchaus auch lohnen könnte. Das Gilt natürlich auch für den Mivoc, den man gebraucht mit etwas Glück ab ca. 50 Euro bekommt.
Originalartikel von 2016
Eines wollen wir gleich voanstellen: Es soll nicht um ein selbstgezimnmertes 2.1-System gehen, bei dem zwei kleine Brüllwürfelchen mit einen dicken, großen Bruder kombiniert werden sollen. Unsere Intention ist es, den Subwoofer so dezent und gewinnbringen einzusetzen wie möglich und ihn nur soweit aufspielen zu lassen wie nötig. Besitzt man nämlich zwei gute Regalboxen oder Nahfeldmonitore am Computer, ist man hinab bis zu 70 Hz eigentlich bereits recht gut aufgestellt. Der übliche Matsch mit Frequenzübergängen im Oberbass und unteren Mitten – inklusive der sattsam bekannten Folgen – soll vermieden werden; ein weicher, aber präziser, akustischer Unterbau ist unser Ziel.
Genau an dieser Stelle kommt jetzt der Mivoc Hype 10 G2 ins Spiel, der mit seinen unglaublich verlockenden 135 Euro nicht nur uns aufgefallen ist. Massive 17 Kilo und ordentliche Außenabmessungen sowie eine auf den ersten Blick gefällige Optik fordern uns geradezu heraus, das Teil einmal genauer unter die Lupe zu nehmen, was uns zu einem anonymen Kauf verleitet hat. Dass neben viel Licht auch diverse Schatten existieren, werden wir später noch sehen. Doch immer schön der Reihe nach.
Der Lieferumfang fällt bei diesem Preis natürlich knapp aus und nur ein Netzanschlusskabel sowie ein paar anschraubbare Kunststoffstandfüße mit Gummieinlage ergänzen den Subwoofer in der Originalverpackung. Die Löcher sind vorgebort und das Anschrauben einfach. Trotzdem würden wir – abhängig vom Fußboden – zu Spikes oder besser entkoppelten Füßen aus dem HiFi-Zubehör raten. Für den Anfang tun es die Hartpalstikteile aber erst einmal.
Der Mivoc Hype ist ein typischer Front-Fire-Subwoofer, dessen Bassreflexrohr ebenfalls zur Front hin ausgerichtet ist. Damit ist er zwar nicht mehr ganz so empfindlich, was die Aufstellung zur Wand hin betrifft, aber es lohnt sich trotzdem in jedem Falle, den Standort nach Möglichkeit auszutesten und zu optimieren.
Optik und Haptik
Bei diesem Preis bleibt natürlich keinem Hersteller Spielraum für optische Kinkerlitzchen. Man muss also damit rechnen, dass sich der Anbieter auf das Grundlegendste beschränkt. Diese Sparzwänge treffen auch den Mivoc, jedoch fast immer nur auf den zweiten Blick. Der Subwoofer misst 32 cm in der Breite, ist immerhin stolze 44 cm hoch und 36 cm tief. Mit Standfüßen landet man bei einer Gesamthöhe von rund 48 cm.
Die knapp 17 Kilo Gewicht des Subwoofers resultieren aus einem recht steifen Korpus und dem Innenleben, auf das wir später noch genauer eingehen werden. Haptisch ist alles im grünen Bereich: Die Kanten und Ecken sind alle gefällig abgerundet und auch die mattschwarze Folierung des MDF-Korpus ist recht sauber gelöst. Lediglich die Seitenteile in Klavierlack-Optik sind wahre Fingerabdruckskarteien und betteln um regelmäßige Raumpflege.
Nimmt man den Rahmen für die Lautsprecherbespannung ab, fällt der Blick auf das Chassis und eine Front, die ebenfalls akzeptabel verabeitet scheint, auch wenn dezente Klebereste und optische Einbußen beim ästhetischen Erscheinungsbild den Spaß an der Offenheit etwas trüben. Wir haben jedenfalls alles wieder geschlossen – es sieht so einfach besser und wertiger aus. Das Firmenlogo aus Gummi ist pures Cost-Down, fällt aber wenigstens farblich nicht aus dem Rahmen.
Die Anschlüsse und Regler befinden sich innerhalb der Montageplatte für den Aktivteil auf der Rückseite des Subwoofers, die leicht eingelassen und mit einigen Holzschrauben zur Befetigung versehen wurde. Die Steifigkeit geht in Ordnung, auch wenn man bei voll arbeitendem Bass die Stellen finden kann, wo durch den Druck im Inneren etwas Luft entweicht.
Es gibt keinen echten physikalischen Netzschalter, sondern lediglich die Möglichkeit, das Gerät ausgeschaltet faktisch im Dauer-Standby laufen zu lassen. Die Endstufe wird dabei elektrisch durch ein Relais von der Stromversorgung getrennt. Man kann diese Technik natürlich auch für die Zuschaltautomatik nutzen, die den Subwoofer immer dann aktiv werden lässt, wenn ein Signal anliegt, oder aber in der dritten Schalterstellung den Dauerbetrieb erzwingen.
Was man bei Geräten dieser Preisklasse eher selten findet ist die Phasenumkehr-Option, mit der zumindest eine simple 180°-Phasenverschiebung machbar ist. Das kann je nach Hör- bzw. Aufstellort von Vorteil sein und dient vor allem dazu, die möglicherweise unterschiedliche Phasenausrichtung zum Hauptverstärker zu korrigieren, wenn man den Klinkeneingang nutzt. Darüber hinaus lassen sich die Empfindlichkeit (“Level”) des Verstärkereingangs und die Crossover-Frequenz einstellen, wobei zu letzterer noch etwas zu schreiben sein wird.
Die Eingänge sind simpel, aber sehr zweckmäßig konzipiert. Neben der Stereo-Klinke (Low-Level), deren Signal in ein monaurales Signal für den Verstärker umgewandelt wird (es ließe sich übrigens auch von Haus aus ein monaurales Signal über nur eine Klinken einspeisen), findet man auch noch die Möglichkeit, die eigentlichen Lautsprecher durchzuschleifen und das Signal aus dem Lautsprecherausgang des Verstärkers zu gewinnen (High-Level).
Bevor wir dem Inneren und damit der Wahrheit auf den Grund gehen gibt es hier die technischen Daten, die wir um unsere eigenen Messergebnisse ergänzt haben:
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