Messergebnisse und subjektiver Hörtest
Regel Nummer Eins: Jeder Subwoofer ist nur so gut wie der Raum, in dem er steht!
Raum-Moden und ungünstig verlaufende Grundrisse schaden der guten Tieftonwiedergabe sicher mehr, als ein zu schwach oder nicht optimal konzipiertes System.
Der zweite Ansatz ist, dass wir den Subwoofer nicht in einem echten 2.1-System einsetzen wollen, bei dem die Crossover-Frequenz bei 125 bis 150 Hz liegt.
Warum das so ist, wollen wir vorab gern begründen, denn der Mivoc Hype 10 G2 wird immer besser, je weniger er nach oben spielen muss. Lässt man ihn auch noch den Oberbass und die unteren Mitten wiedergeben, wird die Wiedergabe insgesamt etwas matschig und brummig – knackig klingt dann deutlich anders.
Betrachten wir nun die Messkurven, wobei wir mit der maximalen Reglerstellung beginnen wollen, die Signale hörbar noch bis rund 250 Hz wiedergeben lässt und deren Range so bemessen ist, dass die Kurve den typischen 125-Hz-Übergang zeigt und danach stetig nach oben hin abfällt.
Wer kleine Satelliten zusammen mit dem Mivoc Hype 10 G2 nutzen möchte, wird also nicht umhin kommen, diese Einstellung zu wählen, da das Loch zwischen Bass/Oberbass und den Mitten sonst zu groß wird und vor allem die unteren Mitten zu stark leiden. Die Reglerangabe von 180 Hz ist Nonsens, da der Pegelabfall bereits etwa zehn Dezibel beträgt.
Die Mittelstellung empfiehlt sich für Satelliten, die sauber bis 100 Hz hinunter spielen können und danach aus physikalischen Gründen einknicken. Wer den Subwoofer jedoch am High-Level-Ausgang über die Lautsprecher anschließt, der sollte nie vergessen, dass sich jede Klangregelung am eigentlichen System so direkt auch auf den Subwoofer auswirkt – Stichwort Loudness-Funktion. Low-Level ist also stets vorzuziehen.
Nutzt man hingegen gute Regalboxen oder Nahfeldmonitore, die auch schon einmal solide und neutral bis ca. 70 Hz hinunter spielen können, ist die Minimalstellung geradezu ideal, auch wenn sich hier der immer noch zu zögerliche Abfall an der oberen Flanke etwas rächt und den Bassbereich bis ca. 100 Hz etwas überbetont, wenn beide Schallwandler zusammenspielen.
Gerade in diesem Bereich ist auf die richtige Phasenlage zu achten und es zahlt sich einmal mehr aus, dass eine Phasenumkehr angeboten wird.
Subjektiver Höreindruck
Je nach Crossover-Einstellung und Eignung des Raumes ist eine Wiedergabe bis hinab zu etwa 30 Hz noch gut hörbar, auch wenn der Pegelabfall nun bereits 12 Dezibel beträgt. Ein ungünstig geschnittener Raum und Moden können dafür sorgen, dass der subjektive Eindruck schlechter ausfällt als das, was der Subwoofer eigentlich leisten könnte.
Damit wären wir auch wieder bei der Tatsache, dass das Finden des richtigen Aufstellortes oft genug über das Gelingen einer solchen Bass-Aktion entscheidet. Und nein, ein Sub muss eben nicht auf dem Fussboden stehen, sondern er darf sich gern auch einmal auf einen Ständer lümmeln, wenn die Räume überdurchschnittlich hoch sind.
Wenn man den Crossover-Regler auf oder unterhalb der Mittelstellung in Richtung 48 Hz nutzt, ist die Tieftonwiedergabe des Mivoc Hype 10 G2 in dieser Preisklasse jedoch fast schon einzigartig gut und der Subwoofer muss sich auch vor deutlich teureren Modellen nicht im Geringsten verstecken. Wenn er keinen Oberbass wiedergeben muss, wirkt er ausreichend trocken und flink, jedoch nie brummig oder matschig. Wenn es dröhnt, ist der Ort oder die Einstellung falsch gewählt – oder beides. Dann hilft nur probieren.
Was das verbaute Chassis jedoch nicht mag, sind sehr schnell aufeinanderfolgende und kräftige Impulse, wie beispielsweise bei Hardcore Techno, wenn es weit über 150 BPM geht. Dann hängt der Sub etwas hinterher – die Wiedergabe wird undifferenziert; es fängt an zu brummen und zu dröhnen. Weicher Tief(st)bass wird hingegen ausreichend gut wiedergegeben, was den Subwoofer sogar für Klassik tauglich erscheinen lässt und bei Filmen und Spielen echt gute Laune aufkommen lässt.
Im Testaufbau lassen wir die an einer Creative Soundblaster X7 angeschlossenen Passivlautsprecher E-MU XM7 Full-Range spielen und nutzen eine völlig linear eingestellte, neutrale Equalizer-Einstellung. Der Mivoc Hype 10 G2 wurde auf 48 Hz eingestellt, was bis zu den etwa 70 Hz der E-MU locker hinaufreicht, ohne zu überzeichnen. Der Pegel ist dabei so niedrig gehalten, dass er die beiden wirklich guten, ordentlich auflösenden Regallautsprecher nach unten hin fast perfekt ergänzt, ohne sich dabei akustisch in der Vordergrund zu spielen.
Fazit
In der 150-Euro-Klasse gibt es kaum etwas Besseres als den Mivoc Hype 10 G2. Wer mit den aufgezählten Einschränkungen leben kann, erhält einer äußerst fairen Gegenwert, der auch durch Eigenbauten mit neu gekauften Teilen kaum überboten werden kann. Deshalb sprechen wir dem Mivoc Hype 10 G2 eine uneingeschränke Kaufempfehlung aus – unser Eigenversuch hat bewiesen, dass sich der Einsatz an jedem der Teststandorte und in verschiedenen Szenarien wirklich lohnt.
Wenn man es mit den Einstellungen nicht übertreibt und an sich schon gute (Regal-)Lautsprecher und Nahfeldmonitore akustisch etwas nach unten hin aufpeppen möchte, ohne gleich die Familienkasse plündern zu müssen – unbedingt zugreifen! Und immer schön an die Nachbarn denken…
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