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Mivoc Hype 10 G2 im Subwoofer-Test: Tiefton trifft Tiefpreis | Vor 5 Jahren – Langzeittest

Messergebnisse und subjektiver Hörtest

Regel Nummer Eins: Jeder Subwoofer ist nur so gut wie der Raum, in dem er steht!

Raum-Moden und ungünstig verlaufende Grundrisse schaden der guten Tieftonwiedergabe sicher mehr, als ein zu schwach oder nicht optimal konzipiertes System.

Der zweite Ansatz ist, dass wir den Subwoofer nicht in einem echten 2.1-System einsetzen wollen, bei dem die Crossover-Frequenz bei 125 bis 150 Hz liegt.

Warum das so ist, wollen wir vorab gern begründen, denn der Mivoc Hype 10 G2 wird immer besser, je weniger er nach oben spielen muss. Lässt man ihn auch noch den Oberbass und die unteren Mitten wiedergeben, wird die Wiedergabe insgesamt etwas matschig und brummig – knackig klingt dann deutlich anders.

Betrachten wir nun die Messkurven, wobei wir mit der maximalen Reglerstellung beginnen wollen, die Signale hörbar noch bis rund 250 Hz wiedergeben lässt und deren Range so bemessen ist, dass die Kurve den typischen 125-Hz-Übergang zeigt und danach stetig nach oben hin abfällt.

Wer kleine Satelliten zusammen mit dem Mivoc Hype 10 G2 nutzen möchte, wird also nicht umhin kommen, diese Einstellung zu wählen, da das Loch zwischen Bass/Oberbass und den Mitten sonst zu groß wird und vor allem die unteren Mitten zu stark leiden. Die Reglerangabe von 180 Hz ist Nonsens, da der Pegelabfall bereits etwa zehn Dezibel beträgt.

Die Mittelstellung empfiehlt sich für Satelliten, die sauber bis 100 Hz hinunter spielen können und danach aus physikalischen Gründen einknicken. Wer den Subwoofer jedoch am High-Level-Ausgang über die Lautsprecher anschließt, der sollte nie vergessen, dass sich jede Klangregelung am eigentlichen System so direkt auch auf den Subwoofer auswirkt – Stichwort Loudness-Funktion. Low-Level ist also stets vorzuziehen.

Nutzt man hingegen gute Regalboxen oder Nahfeldmonitore, die auch schon einmal solide und neutral bis ca. 70 Hz hinunter spielen können, ist die Minimalstellung geradezu ideal, auch wenn sich hier der immer noch zu zögerliche Abfall an der oberen Flanke etwas rächt und den Bassbereich bis ca. 100 Hz etwas überbetont, wenn beide Schallwandler zusammenspielen.

Gerade in diesem Bereich ist auf die richtige Phasenlage zu achten und es zahlt sich einmal mehr aus, dass eine Phasenumkehr angeboten wird.

Subjektiver Höreindruck

Je nach Crossover-Einstellung und Eignung des Raumes ist eine Wiedergabe bis hinab zu etwa 30 Hz noch gut hörbar, auch wenn der Pegelabfall nun bereits 12 Dezibel beträgt. Ein ungünstig geschnittener Raum und Moden können dafür sorgen, dass der subjektive Eindruck schlechter ausfällt als das, was der Subwoofer eigentlich leisten könnte.

Damit wären wir auch wieder bei der Tatsache, dass das Finden des richtigen Aufstellortes oft genug über das Gelingen einer solchen Bass-Aktion entscheidet. Und nein, ein Sub muss eben nicht auf dem Fussboden stehen, sondern er darf sich gern auch einmal auf einen Ständer lümmeln, wenn die Räume überdurchschnittlich hoch sind.

Wenn man den Crossover-Regler auf oder unterhalb der Mittelstellung in Richtung 48 Hz nutzt, ist die Tieftonwiedergabe des Mivoc Hype 10 G2 in dieser Preisklasse jedoch fast schon einzigartig gut und der Subwoofer muss sich auch vor deutlich teureren Modellen nicht im Geringsten verstecken. Wenn er keinen Oberbass wiedergeben muss, wirkt er ausreichend trocken und flink, jedoch nie brummig oder matschig. Wenn es dröhnt, ist der Ort oder die Einstellung falsch gewählt – oder beides. Dann hilft nur probieren.

Was das verbaute Chassis jedoch nicht mag, sind sehr schnell aufeinanderfolgende und kräftige Impulse, wie beispielsweise bei Hardcore Techno, wenn es weit über 150 BPM geht. Dann hängt der Sub etwas hinterher – die Wiedergabe wird undifferenziert; es fängt an zu brummen und zu dröhnen. Weicher Tief(st)bass wird hingegen ausreichend gut wiedergegeben, was den Subwoofer sogar für Klassik tauglich erscheinen lässt und bei Filmen und Spielen echt gute Laune aufkommen lässt.

 

Im Testaufbau lassen wir die an einer Creative Soundblaster X7 angeschlossenen Passivlautsprecher E-MU XM7 Full-Range spielen und nutzen eine völlig linear eingestellte, neutrale Equalizer-Einstellung. Der Mivoc Hype 10 G2 wurde auf 48 Hz eingestellt, was bis zu den etwa 70 Hz der E-MU locker hinaufreicht, ohne zu überzeichnen. Der Pegel ist dabei so niedrig gehalten, dass er die beiden wirklich guten, ordentlich auflösenden Regallautsprecher nach unten hin fast perfekt ergänzt, ohne sich dabei akustisch in der Vordergrund zu spielen.

 

Fazit

In der 150-Euro-Klasse gibt es kaum etwas Besseres als den Mivoc Hype 10 G2. Wer mit den aufgezählten Einschränkungen leben kann, erhält einer äußerst fairen Gegenwert, der auch durch Eigenbauten mit neu gekauften Teilen kaum überboten werden kann. Deshalb sprechen wir dem Mivoc Hype 10 G2 eine uneingeschränke Kaufempfehlung aus – unser Eigenversuch hat bewiesen, dass sich der Einsatz an jedem der Teststandorte und in verschiedenen Szenarien wirklich lohnt.

Wenn man es mit den Einstellungen nicht übertreibt und an sich schon gute (Regal-)Lautsprecher und Nahfeldmonitore akustisch etwas nach unten hin aufpeppen möchte, ohne gleich die Familienkasse plündern zu müssen – unbedingt zugreifen! Und immer schön an die Nachbarn denken…

Kommentar

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S
Stele77

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10 Kommentare 2 Likes

Danke nochmal für den Test, habe damals deswegen den Mivoc gekauft (für noch 99€ UVP, heute 149€) und nicht bereut.

Tut jetzt bei meiner Schwester immer noch gute Dienste.

Allerdings würde Ich nun doch gerne selber wieder selber einen Sub haben. Einen Test und Empfehlung eines Preis-Leistungs-Krachers wie den Mivoc mit mehr Präzision im Tiefbass im Bereich bis 200 € wäre super. Der Markt hat sich ja weiterentwickelt, und der Mivoc ist nun ja nun auch nicht mehr konkurrenzlos.
Die Budget-Audio-Reviews waren mit ein Grund warum ich vor Jahren Stammleser auf Tom's Hardware Germany geworden bin.

Bitte mehr Budget-Audio Reviews und Empfehlungen!

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SKYNET

Urgestein

585 Kommentare 91 Likes

schau mal bei klipsch und jamo, und +/- 300€ wirst wohl ausgeben müssen.

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G
Guest

Ich habe mich von solchen Subwoofern verabschiedet. War nie zufrieden mit der Übernahme zu den Tief-Mitteltoenern. Die internen Weichen am Verstaerkermodul zu unflexibel. Hab dann entschlossen was eigenes zu bauen. Dachte fuer erste Gehversuche reichen zwei 15LB075-UW4. 2 Gehaeuse 100L Bassreflex symuliert, passt. Die Pa-Chassis haben vollen Pegel bei 48Hz, wenn es tiefer gehen soll, einfach einen Boost einstellen. Die Chassis koennen das ohne aus dem Tritt zu geraten. Verstaerker eine PA-Endstufe mit Trafonetzteil und modifizierter Lueftersteuerung. Soll nicht hoerbar sein. Weiche ein kleines Kaestchen was sich ueber USB einstellen laesst. Sehr umfangreich, Moden mit Notch-Filtern mildern etc. Filterguete und Art unter den Klassischen waehlbar.
Stereo deshalb, weil ich bin der Meinung das dadurch Aufstellungsprobleme weniger zum Tragen kommen und die Subwoofer nicht verortbar sind. Ist schon ein Genuss wenn 2 15" Chassis einen anpusten. Mehr Live geht nicht. Als naechste werden die guenstigen Baesse durch welche mit um 3% Effiziens getauscht. Bin noch auf der Suche nach welchen die nicht gerade ueber 300 das Stüeck kosten.
Mit REW (kostenlos) beschaeftigen und ein gutes Microfon (mittlerweile sehr guenstig) sich besorgen. Da kann man sich das Droehnen oder falsche Phase ansehen ;-).
Gehoere zwar nicht der Elektrofraktion an, aber eine Doppel Fussmaschine an der Bassdrum hinkt bei den wulstigen Gummisicken und "schweren" Membranen auch hinterher.
Momentan bin ich an 2 Sateliten mit 8" PA -Chassis und 1" Treiber mit Horn. Mal schauen ob man Live Bühne damit bekommt.

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Klicke zum Ausklappem
b
butch111

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53 Kommentare 17 Likes

Ich habe 2 davon in meinem kleinen Büro (12m²) laufen. Die machen da verflucht viel Druck und spielen unglaublich knackig/sauber für die par cents die die kosten. Volle Empfehlung.

Im Heimkino hab ich ganz andere Kaliber auf passiv umgebaut an gebrückten 2400 Watt PA-Endstufen - aber PL-Verhältnis dagegen ne glatte 6 :-))

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Igor Wallossek

1

10,193 Kommentare 18,805 Likes

Audio kostet so einige innere Organe. :D

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k
kermit_nc

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51 Kommentare 19 Likes

Kostengünstig und kompakt geht auch mit mehreren kleinen parallel.
Z.B. 4x Reckhorn D-165i impulskompensiert (jeweils 2 gegenüber parallel geschaltet) in netto 60liter geschlossen je Seite.
Hoher Wirkungsgrad, schnell und die Membranfläche entspricht fast einem 15Zöller. Preis ca 140EUR je Seite + Holz und Co.

Ich selbst messe mit der REW Software und meinem neuen miniDSP UMIK-2 Mikrofon, dass mein altes UMIK-1 abgelöst hatte.
Wenn es beruflich wieder ruhiger wird, muss ich noch mein Review erstellen und bei Igor online veröffentlichen, um mein Versprechen einlösen.

Demnächst fange ich mit einem aktiven miniSub mit 2 impulskompensierten 16cm Bässen in einem Würfel mit 25cm Kantenlänge an. Baubericht und Review inklusive.

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G
Guest

Ja die geringe bewegte Masse ist von Vorteil. Die Chassis auf ein gemeinsames Volumen arbeiten zu lassen bedingt eine geringe streuung der Parameter. Parallel beschalten ist da Pflicht. Bassisten schwoeren ja auf 2 oder 4x 10", sollen schneller, impulsiver wirken. Bin Fan von geschlossenen oder Horngeladen Baessen. Bassrefelx erzeugt immer so etwas mulmiges im Bereich des Arbeitsbereiches des Resonators oder einen Plopp durch eine schmalbandige Abstimmung des Resonators. Hab da immer den Eindruck als wuerde da Backstage noch was rum eiern. Da ich Wandnah aufstelle, koennte geschlossen was werden, bedingt aber alle Chassis auf eine Ebene.
Der D-165i finde ich nicht so prickelnd. Wirkungsgrad bescheiden wegen der doch schweren Membrane. Werde was mit Chassis machen die kein FS von 28Hz haben ("Impulseantwort").

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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