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Gigabyte GeForce RTX 3080 GAMING OC WATERFORCE WB – Wie Gigabyte auf die Aluminium-Problematik (nicht) reagiert

Ich hatte es ja letzte Woche thematisiert und auch eingehend getestet, wie sich die Gigabyte GeForce RTX 3080 GAMING OC WATERFORCE WB im Kühlkreislauf verhalten kann. Die Problematik rund um das verwendete Aluminium und die eher rustikale Verarbeitungsqualität samt einer löchrigen Eloxierung basierte ja auch und vor allem auf der Menge der eingegangenen Beschwerden bzw. Hinweise und einem ausführlichen Test im Labor. Da ich auf meine sehr detaillierten und aufwändig zusammengestellten Hinweise zu einer anderen Grafikkarte vor einigen Wochen erst gar keine keine Antwort von den Verantwortlichen bekam, hatte ich diesmal auf den Kontakt vorab verzichtet. Ich schreibe ungern ins Blinde, wenn sich eh keiner zurückmeldet.

Aber insgeheim hatte ich doch die Hoffnung, dass nach der Veröffentlichung vielleicht doch noch jemand den Kontakt sucht, denn vor einigen Jahren war das eigentlich alles kein Problem und es gab im Zuge solcher Konversationen und ausgetauschter Labordaten nicht wenige Verbesserungen. Für beide Seiten also am Ende fast schon eine echte Win-Win-Situation. Allerdings muss auch anmerken, dass mir z.B. vor Kurzem der Umgang mit meinem Freund Aris (Dr. Aristeidis Bitziopoulos) in Bezug auf die minderwertigen Netzteile absolut missfallen hat. So etwas kann man nicht bringen und wenn es die neue Direktive im Umgang mit den Medien ist, dann fällt mir dazu auch nichts mehr ein. Auch ein Grund, warum ich nicht direkt ans HQ geschrieben habe.

Aber ich schweife ab. Wer wissen will, worum es bei der Aluminium-Geschichte ging, darf hier gern noch einmal nachlesen:

Gigabyte GeForce RTX 3080 GAMING OC WATERFORCE WB – Wenn Aluminium den Kühlkreislauf (zer)stört | Investigativ

(K)eine Zeile der Richtigstellung

Ein nachträglich eingefügter Absatz auf der Produktseite für beide Revisionen dieser Karte zeigt mir allerdings, dass man meinen Artikel bei Gigabyte sehr wohl gelesen hat. Da ich eine gewisse Ahnung hatte, wie das Ganze wohl gehandhabt werden könnte, existieren natürlich auch neben dem archivierten PR-Material die Screenshots diverser Webseiten und Shops. Auf der eigenen Produktseite präsentierte sich die Karte bis zu meinem Artikel so:

Nach der Veröffentlichung, wurde vom Recht der Modifikation (ohne ausdrücklichen Hinweis darauf) Gebrauch gemacht und in der Auflistung unten noch eine weitere Zeile aufgeführt. Klein, versteckt und ebenfalls geeignet, um schnell überlesen zu werden, aber immerhin:

Das technische Problem liegt aber nicht in den verwendeten Kühlmittelzusätzen, sondern der generellen Nicht-Information über den Werkstoff des Kühlkörpers, den auch jetzt noch viele für Kupfer halten. Das Weglassen von Informationen halte ich somit nach wie vor für bedenklich und kritikwürdig. Denn selbst das beste Kühlmittel muss grandios versagen, wenn die Oberflächenbearbeitung des Kühlers so luschig vorgenommen wurde. Und ein „Aluminium-kompatibles“ Kühlmittel gibt es nicht, die Korrosionshemmer sind die gleichen.

Nur muss der Anteil des mit Hemmern versetzten Glykols deutlich höher sein und normales destilliertes Wasser scheidet komplett aus. Warum tut man sich denn so schwer explizit auf das Aluminium hinzuweisen? Denn dann könnte der Kunde auch seinen Loop besser planen und z.B. besser gleich komplett auf Aluminium setzen, auch für die Radiatoren. So aber ist es immer noch ein Blindflug durch den undurchdringbaren Material-Dschungel. Ehrlichkeit, Transparenz und ausführliche Informationen sind übrigens eine kostenlose Angelegenheit, die das Image einer Firma deutlich heben könnte. Einsicht gehört übrigens auch dazu.

 

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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