Kühlung Testberichte Wasserkühlung

G.Skill ENKI 360 All-in-One Kompaktwasserkühlung im Test – Erstversuch gelungen, aber mit Schwächen


Wenn man den Namen G.Skill hört, werden die allermeisten an Arbeitsspeicher denken. Einige Wenige vielleicht noch an Peripherie in Form von Maus, Tastatur und Headset. Aber Kühler? Das ist neu! Die Überraschung war also groß, als man mir die neue ENKI-Serie gezeigt hat und zum Testen anbot. Mit der Kraft des sumerischen Gotts des Wassers und gleich drei Versionen in 240, 280 und 360mm möchte man seine eigene Produktpalette etwas erweitern.
Ob die ersten Gehversuche gelingen oder ob es doch eher mit einem Sturz endet, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:

Verpackung und Lieferumfang

Der Karton ist größtenteils in den Herstellerfarben Schwarz und Rot gehalten. Die Vorderseite zeigt ein großes Produktbild mit ein bisschen bunten Farben drumherum, auf der Rückseite gibt es dann genaue Abmessungen und die technischen Spezifikationen. Alle Seiten ringsherum lässt man ungenutzt, vom Produktnamen mal angesehen.

Hält man sich beim äußeren Design noch an den inoffiziellen Standard, gibt es im Inneren einen eher seltenen Anblick: Für den Transportschutz hat man sich für einen großen Block aus Schaumstoff entschieden. Den Pumpenkopf hat man zusätzlich nochmal mit mehreren Schichten Schaumstofffolie abgesichert, so gut gepanzert dürfte die AiO auch den holperigsten Lieferweg überstehen. Nachteilig ist natürlich der Umweltaspekt, dazu gleich mehr.

Denn was man bei der Umverpackung des Zubehörs gemacht hat, ist wirklich übertrieben. 13 ist die Unglückszahl und hier auch Anzahl der Tütchen. Wer neben dem PC-Hobby auch noch bestimmte Substanzen verkauft, bekommt hier gleich einen Vorrat an Verpackungsmaterial.

Auch wenn sauber unterteiltes Zubehör an sich nicht schlecht ist, hier hat man es dann doch übertrieben. Und wem es nicht aufgefallen ist: Trotz der vielen Teile legt man bei drei Lüftern keinen PWM Splitter bei. Je nach Anzahl der Gehäuselüfter muss man sich also eventuell einen eigenen Splitter oder Fan-Hub besorgen.

Endlich aus dem Schaumstoff-Block befreit kann ein erster Blick auf die ENKI 360 geworfen werden. Laut G.Skill legt man den Fokus auf die Leistung, das Design ist dementsprechend eher schlicht. Abseits des beleuchteten RGB-Rings am Pumpenkopf ist der Rest der AiO in schwarz gehalten.

Ein schräger Blick auf die Kühlfinnen zeigt einige verbogene Lamellen, trotz der guten Verpackung. Leistungseinbußen sind nicht zu erwarten, das Ganze bewegt sich noch in akzeptablen Grenzen.

Was aber schon negativ auffällt, sind Dinge wie Verunreinigungen in der voraufgetragenen Wärmeleitpaste oder faserige Nylon-Ummantelung der Schläuche. Andere Nutzer berichten ebenfalls von beiden Problemen, es scheint also an der Qualitätskontrolle zu mangeln.


Montage und Einbau

Bei der Montage auf den AM4-Sockel erfindet man das Rad nicht neu und nutzt einfach die vorhandene Blackplate, setzt vier Abstandshalter drauf und befestigt mit vier Schrauben die beiden Brackets. Danach wird es aber etwas kniffliger, denn Schraube, Feder und Unterlegscheibe kommen als einzelne Teile und müssen gleichzeitig zum Pumpenblock auf die CPU gedrückt werden. Eine dritte Hand wäre da sicherlich hilfreich, alleine bekommt man es am besten bei auf dem Tisch liegenden Mainboard hin. Auch hier gibt es Verbesserungspotenzial.

Die drei 120mm-Lüfter werden ganz regulär mit langen Schrauben am Radiator angebracht, die Ecken sind auf Vorder- und Rückseite mit gleichen Gummipads entkoppelt. Die unter der Wärmeleitpaste verstecke Coldplate ist übrigens leicht konvex

Spezifikationen

Hier die Übersicht der technischen Details, mehr Informationen finden sich wie immer auf der Herstellerseite.

G.Skill ENKI Series AiO ENKI 360 (GW-DTNL9A1P-A360XG1)

Kommentar

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Tim Kutzner

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Tja, da hätte man doch lieber nochmal etwas länger dran gearbeitet oder besseren OEM genommen :D
Wo würdet ihr die AiO realistisch im Preis einordnen, die 5 Jahre Garantie mit bedacht?

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Z
Zoomman

Neuling

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20€ weniger und bessere Lüfter wären eine feine Sache.
30% mehr Umdrehungen bringen scheinbar nur knapp 0,9C und das in einem offenen Aufbau.

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B
BloodReaver

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Die Eisbaer Aurora 360 fehlt mir noch im Benchmark. Die wurde von dir ja noch vor nicht all zu langer Zeit getestet :)

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Tim Kutzner

Moderator

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Igor Wallossek

1

10,936 Kommentare 20,731 Likes

Es wird demnächst die Aurora mit neuen Lüftern geben. Die werden wir sicher auch noch einmal testen :)

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F
Fonsa

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Bitte weniger Einlassungen über die Verpackung und den Umweltaspekt, dafür die Specs in den Artikel kopieren.... Abgesehen davon ist der Verpackungsmüll einer wegwerf AIO das kleine "Problem" ;)

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Igor Wallossek

1

10,936 Kommentare 20,731 Likes

Die Specs sind doch drin...

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Tim Kutzner

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894 Kommentare 734 Likes

Siehe Ende der ersten Seite

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Fonsa

Mitglied

60 Kommentare 54 Likes

Sorry, lese den Artikel auf dem Smartphone, sehe es jetzt auch. Das ist leider bei mir sehr dunkel und hab es deshalb nicht gleich gesehen. :)

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BloodReaver

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56 Kommentare 20 Likes

Oh wirklich? Die aktuellen sind ja auch nicht schlecht. Bin ich gespannt :)

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Basti198320

Mitglied

17 Kommentare 2 Likes

Für die wahrscheinlichen Preise könnte man aber ruhig noch ein wenig mehr RGB 💡 verlangen... Wenn die AIO dann auch noch ungenaue RPM angibt, ist es eigentlich noch zu früh diese sein eigen zu nennen. Interessant wäre eigentlich, bei den Test das Temperaturverhältniss des Radiators im stehenden und hängenden Zustand. :unsure: :coffee:

Wurden eigentlich schon die Corsair Capellix 360er AIO getestest?

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Tim Kutzner

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Ja, ist doch auch im Vergleich auf der zweiten Seite dabei.

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Extra300s

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Ich bin im Thema Wasserkühlung jetzt noch nicht sehr lange dabei, hab aber schon etwas Erfahrung sammeln können. Beim Lesen des Artikels ist mir aufgefallen, dass nicht nochmal erwähnt wird, dass hier ein Aluminium-Radiator und ein Pumpen/Kühlblock aus Kupfer verwendet wird (kann aber auch sein, dass ich das komplett überlesen habe). Ich weiß, dass in der Kühlflüssigkeit definitiv Zusatzstoffe enthalten sind, die Korrosion verhindern sollen, jedoch bezweifle ich stark, dass man das zu 100% schafft. Was mich dann dazu bringt, dass 5 Jahre Garantie sehr gewagt sind. Oder hab ich da irgendwas wichtiges übersehen? Ansonsten finde ich für eine 360er AIO den Preis sehr hoch, vorallem, wenn man bedenkt, dass man "nur" einen Aluminium Radiator bekommt. Da würde ich persönlich dann lieber zu Alphacool greifen, wo ich weiß das alles aus Kupfer ist.

Generell noch danke für die Tests.

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Tim Kutzner

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Kupferblock und Aluminium-Radiator ist Standard bei 99% aller AiO-Wasserkühlungen, daher nicht erwähnenswert und idR auch absolut kein Problem :)

Man kann sich als Hersteller zwischen

.. mehr Zusatzstoffen = weniger Kühlleistung + längerem Lebenszyklus vor Korrosion
.. weniger Zusatzstoffen = höherer Kühlleistung + kürzerem Lebenszyklus vor Korrosion

entscheiden. Der Sinn einer AiO ist ja auch nicht unbedingt, eine Custom Loop zu ersetzen, sondern eine einfache sowie wartungslose Alternative zu bieten. Eine "richtige" Wasserkühlung setzt du nicht so schnell in deinen PC wie eine AiO :p

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Extra300s

Mitglied

78 Kommentare 10 Likes

Erstmal danke für die schnelle Antwort. Und ich finde das echt krass. Ich hätte gedacht ab einem bestimmten Preis könnte man damit rechnen nur eine Sorte von Metal im Loop zu haben. Da hab ich mich wohl getäuscht, hab deswegen gerade nochmal im Internet geschaut und ja, die etwa gleich preisigen AIOs von NZXT oder auch Corsair haben alle einen Aluminium Radiator und eine Kupfer Bodenplatte. Ich mein die AIO von Alphacool ist preislich ja etwa gleich , ist komplett aus Kupfer, da sag ich Mal good Job Alphacool, somit eine der wenigen (wenn nicht die einzige) AIOs komplett aus Kupfer. Hat jemand schon Mal nach 5 Jahren so eine Metallmix AIO auf gemacht? Würde mich echt interessieren in wie weit der Korrosionsvorgang gestoppt wird.

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Tim Kutzner

Moderator

894 Kommentare 734 Likes

Liegt eben auch daran, dass die OEMs ihre Fabriken nicht mal eben so umstellen und die Kühlleistung ja trotzdem gut sein kann.
Nicht die Einzige, aber eine der Wenigen :D

Soweit ich weiß, benutzt Gamers Nexus seit bald 5 Jahren die NZXT Kraken irgendwas und die laufen weiterhin.
Korrosion ist meistens nicht das Problem, eher andere Faktoren

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About the author

Tim Kutzner

Unterstützende Kraft bei den Themen Kühler, Peripherie und 3D-Druck.
Linux-Novize und Möchtegern-Datenhorder mit DIY NAS.

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