Ihr erinnert Euch sicher noch an Intels DG1 und die etwas missglückten Versuche, die dedizierte DG1 auf dem originalen Evaluation-System überhaupt zum Laufen zu bringen. Denen, die uns seinerzeit Nachlässigkeit und veraltete Treiber vorgeworfen haben, darf ich zuzwinkern und bestätigen: auch mit den aktuellsten Sofwareschnipseln bewegt sich immer noch nichts. Denn ob dieses System jemals Spiele wirklich selbst lauffähig präsentieren konnte, steht bis heute als offene Frage im Raum. Die Kombination als DG1 von Asus mit einem speziellen Board mag das mittlerweile vielleicht besser können, aber viel mehr als Office sollte auch dort kaum drin sein. Naja, und dann kam DG2.
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Intel plant DG2 aktuell sowohl im Notebook- als auch im Desktop-Bereich, wobei man Letzteres den Boardpartnern überlässt und selbst ganz offensichtlich nicht aktiv wird. Dass Intel dabei bei einigen Größen der Branche vorstellig geworden ist, weiß ich von Mitarbeitern aus dem Dunstkreis von z.B. Asus und MSI. Was dort jedoch genau vereinbart wurde (oder auch nicht), ist aber immer noch ein gut gehütetes Geheimnis Das Schema unten ist schon etwas älter und zeigt die Anbindung an Tiger Lake H.
Modelle und Produktionsstart
Mittlerweile plant Intel aber im Notebook-Bereich mit Alder Lake-P, also CPUs als 1-Chip BGA mit einer TDP von 15 bis 45 Watt. Die Produktion von DG2 für den mobilen Bereich soll, wenn es nach den aktuellen Plänen geht, bereits in den Kalenderwochen 43 bis 50 mit den beiden kleineren SKUs (4 und 5) starten, so dass man wohl auf noch ganz knapp auf das Weihnachtsgeschäft zielt. Die großen SKUs (1 bis 3) sollen sich dann zwischen der KW 50 in 2021 und der KW10 in 2022 anschließen.
Ob und vor allem wann die drei großen Modelle auch als Desktop-GPU den Weg zu den neuen Boardpartnern finden werden, ist dabei noch ungewiss, denn der Fokus liegt laut der Quellen eindeutig auf dem mobilen Bereich der Notebooks. Die nachfolgende Tabelle ist dabei ein erster Anhaltspunkt, aber noch nicht ganz vollständig. Vor allem bei den TDP-Einstufungen sehe ich noch Klärungsbedarf. Das, was man mit den maximal 100 Watt angibt, sollte sich auf den Chip allein beziehen. Mit Speicher wäre man dann auch schnell im Bereich über 125 Watt – eine Menge Arbeit bei der Kühlung für ein Notebook. Die dedizierten Karten werden in den aktuellen Daten diesbezüglich nicht erwähnt, aber man sollte mit deutlich über 200 Watt für die gesamte Karte rechnen können.
SKU 1 | SKU 2 | SKU 3 | SKU 4 | SKU 5 | |
Package Type | BGA2660 | BGA2660 | BGA2660 | TBC | TBC |
Supported Memory Technology | GDDR6 | GDDR6 | GDDR6 | GDDR6 | GDDR6 |
Memory Speed | 16 Gbps | 16 Gbps | 16 Gbps | 16 Gbps | 16 Gbps |
Interface / Bus | 256-bit | 192-bit | 128-bit | 64-bit | 64-bit |
Memory Size (Max) | 16 GB | 12 GB | 8 GB | 4 GB | 4 GB |
Smart Cache Size | 16 MB | 16 MB | 8 MB | TBC | TBC |
Graphics Execution Units (EUs) | 512 | 384 | 256 | 196 | 128 |
Graphics Frequency (High) Mobile | 1.1 GHz | 600 MHz | 450 MHz | TBC | TBC |
Graphics Frequency (Turbo) Mobile | 1.8 GHz | 1.8 GHz | 1.4 GHz | TBC | TBC |
TDP Mobile (Chip Only) |
100 | 100 | 100 | TBC | TBC |
TDP Desktop | TBC | TBC | TBC | TBC | TBC |
Das nachfolgende Bild zeigt nun einen Layoutentwurf aus dem Design-Kit für die Notebooks mit 4 bzw. 6 Speichermodulen, was auf den Ausbau mit 4 (SKU4 und SKU5) sowie 8 bzw. 12 GB hindeuten könnte (SKU2 und SKU 3).
Der Chip selbst ist auch noch ein kleines Einhorn, aber zumindest der Sockel BGA2660 konnte schon einmal als Grafik „besorgt“ werden. Interessant allemal, wenn man sich die Anzahl und die Anordnung der Pins betrachtet. Weitere Details habe ich zwar erst einmal nicht, was aber sicher nicht heißt, dass es noch keine gäbe. Hier muss also noch etwas an weiteren Inhalten zusammengetragen werden.
Womit wir dann bei der Software und den Treibern angekommen wären. Ich hatte ja bereits mehrmals geschrieben, wer seit dem Odyssey-Event auf der Computex 2019 so alles das Team verlassen hat, von der PR bis hin zum Team für die Desktop-Control-Center der dedizierten Karten. Das waren nicht wenige und selbst eingefleischte Intelianer*Innen sind mittlerweile (wieder) bei AMD gelandet. Nun sucht man ganz offensichtlich Ersatz und wieder nach neuen Leuten. So hatte Pete Brubaker unlängst getwittert, dass Intel jetzt einem Senior Game Developer Relations Engineer sucht. Dass Intel nun aktiv Leute anwirbt, die auch Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Spieleentwicklern haben, beweist ganz offensichtlich, dass Intel in den DG2-Karten durchaus neue Chancen im boomenden Gaming-Markt sieht. Wo und wann diese „Odyssey“ dann aber vorerst endet, ist allerdings noch mehr als offen. Vor allem als dedizierte Desktop-Karte.
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