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Exklusiv: Intels DG2 für Mobile und Desktop – Xe geht in die zweite Phase

Ihr erinnert Euch sicher noch an Intels DG1 und die etwas missglückten Versuche, die dedizierte DG1 auf dem originalen Evaluation-System überhaupt zum Laufen zu bringen. Denen, die uns seinerzeit Nachlässigkeit und veraltete Treiber vorgeworfen haben, darf ich zuzwinkern und bestätigen: auch mit den aktuellsten Sofwareschnipseln bewegt sich immer noch nichts. Denn ob dieses System jemals Spiele wirklich selbst lauffähig präsentieren konnte, steht bis heute als offene Frage im Raum. Die Kombination als DG1 von Asus mit einem speziellen Board mag das mittlerweile vielleicht besser können, aber viel mehr als Office sollte auch dort kaum drin sein. Naja, und dann kam DG2.

Intel DG1 © igorsLAB 2020

Lesetipp: Satz mit X(e) – DG1 samt Intel Iris Xe MAX Graphics im exklusiven Teardown und mit massiven Treiberproblemen bei den Benchmarks

Intel plant DG2 aktuell sowohl im Notebook- als auch im Desktop-Bereich, wobei man Letzteres den Boardpartnern überlässt und selbst ganz offensichtlich nicht aktiv wird. Dass Intel dabei bei einigen Größen der Branche vorstellig geworden ist, weiß ich von Mitarbeitern aus dem Dunstkreis von z.B. Asus und MSI. Was dort jedoch genau vereinbart wurde (oder auch nicht), ist aber immer noch ein gut gehütetes Geheimnis Das Schema unten ist schon etwas älter und zeigt die Anbindung an Tiger Lake H.

Modelle und Produktionsstart

Mittlerweile plant Intel aber im Notebook-Bereich mit Alder Lake-P, also CPUs als 1-Chip BGA mit einer TDP von 15 bis 45 Watt. Die Produktion von DG2 für den mobilen Bereich soll, wenn es nach den aktuellen Plänen geht, bereits in den Kalenderwochen 43 bis 50 mit den beiden kleineren SKUs (4 und 5) starten,  so dass man wohl auf noch ganz knapp auf das Weihnachtsgeschäft zielt. Die großen SKUs (1 bis 3) sollen sich dann zwischen der KW 50 in 2021 und der KW10 in 2022 anschließen.

Ob und vor allem wann die drei großen Modelle auch als Desktop-GPU den Weg zu den neuen Boardpartnern finden werden, ist dabei noch ungewiss, denn der Fokus liegt laut der Quellen eindeutig auf dem mobilen Bereich der Notebooks. Die nachfolgende Tabelle ist dabei ein erster Anhaltspunkt, aber noch nicht ganz vollständig. Vor allem bei den TDP-Einstufungen sehe ich noch Klärungsbedarf. Das, was man mit den maximal 100 Watt angibt, sollte sich auf den Chip allein beziehen. Mit Speicher wäre man dann auch schnell im Bereich über 125 Watt – eine Menge Arbeit bei der Kühlung für ein Notebook. Die dedizierten Karten werden in den aktuellen Daten diesbezüglich nicht erwähnt, aber man sollte mit deutlich über 200 Watt für die gesamte Karte rechnen können.

  SKU 1 SKU 2 SKU 3 SKU 4 SKU 5
Package Type BGA2660 BGA2660 BGA2660 TBC TBC
Supported Memory Technology GDDR6 GDDR6 GDDR6 GDDR6 GDDR6
Memory Speed 16 Gbps 16 Gbps 16 Gbps 16 Gbps 16 Gbps
Interface / Bus 256-bit 192-bit 128-bit 64-bit 64-bit
Memory Size (Max) 16 GB 12 GB 8 GB 4 GB 4 GB
Smart Cache Size 16 MB 16 MB 8 MB TBC TBC
Graphics Execution Units (EUs)  512 384 256 196 128
Graphics Frequency (High) Mobile  1.1 GHz 600 MHz 450 MHz TBC TBC
Graphics Frequency (Turbo) Mobile 1.8 GHz 1.8 GHz 1.4 GHz TBC TBC
TDP Mobile (Chip Only)
100 100 100 TBC TBC
TDP Desktop TBC TBC TBC TBC TBC

 
Das nachfolgende Bild zeigt nun einen Layoutentwurf aus dem Design-Kit für die Notebooks mit 4 bzw. 6 Speichermodulen, was auf den Ausbau mit 4 (SKU4 und SKU5) sowie 8 bzw. 12 GB hindeuten könnte (SKU2 und SKU 3).

Platinenlayout für DG2 im Notebook zusammen mit der BGA-CPU

Der Chip selbst ist auch noch ein kleines Einhorn, aber zumindest der Sockel BGA2660 konnte schon einmal als Grafik „besorgt“ werden. Interessant allemal, wenn man sich die Anzahl und die Anordnung der Pins betrachtet. Weitere Details habe ich zwar erst einmal nicht, was aber sicher nicht heißt, dass es noch keine gäbe. Hier muss also noch etwas an weiteren Inhalten zusammengetragen werden.

Womit wir dann bei der Software und den Treibern angekommen wären. Ich hatte ja bereits mehrmals geschrieben, wer seit dem Odyssey-Event auf der Computex 2019 so alles das Team verlassen hat, von der PR bis hin zum Team für die Desktop-Control-Center der dedizierten Karten. Das waren nicht wenige und selbst eingefleischte Intelianer*Innen  sind mittlerweile (wieder) bei AMD gelandet. Nun sucht man ganz offensichtlich Ersatz und wieder nach neuen Leuten. So hatte Pete Brubaker unlängst getwittert, dass Intel jetzt einem Senior Game Developer Relations Engineer sucht. Dass Intel nun aktiv Leute anwirbt, die auch Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Spieleentwicklern haben, beweist ganz offensichtlich, dass Intel in den DG2-Karten durchaus neue Chancen im boomenden Gaming-Markt sieht. Wo und wann diese „Odyssey“ dann aber vorerst endet, ist allerdings noch mehr als offen. Vor allem als dedizierte Desktop-Karte.

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konkretor

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Oh nein doch keine Intel Graka in 2021 für den Desktop zu kaufen :cry:

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Freiheraus

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Um mir mal die Intel UHD 750 im Vergleich zur Vega 7 (Ryzen 5 PRO 4650G) anzuschauen, habe ich mir kurzerhand einen Core i5-11500 besorgt. Und ehrlich gesagt, habe ich jetzt schon keinen Bock mehr. Ich habe zig mal den neusten GPU-Treiber Installiert, mit DDU Säuberungen durchgeführt, das Bios upgedatet, mit allen möglichen Stromspar-Einstellungen herumprobiert, aber es laufen ums Verrecken keine DX12-Spiele und -Benchmarks. Ich meine, nicht mal das läpische Night Raid läuft, von Time Spy gar nicht zu reden.
Ist das Intels Ernst? Habe die noch allen Latten am Zaun? Sowas zu releasen... was für eine Zeitverplemperung!

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Igor Wallossek

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Genau das habe ich mich wegen des Nachtests der DG1 auch gefragt. DX9 lief.... etwas. :D

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B
Besterino

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Och menno. So 2012 zu Zeiten der 3000er Mobile-Chips von Intel fand ich die iGPU gar nicht verkehrt. Lief problemlos in meinem Notebook (A102) als „Optimus“ (ohne Prime) zusammen mit einer NVIDIA als Gaming-Beschleuniger. Hat mir viel Freude bereitet.

Hatte eigentlich gehofft, dass da auch bei Intel mal was vorwärts geht.

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Oberst

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Lese ich das richtig, dass Intel die GPU mit 12 Lanes anbinden will? Das ist ja mal schräg, bisher gab's immer nur 8 oder 16, aber 12 wäre mir neu.

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alles_alles

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hat auf meinem 4650g einwandfrei gearbeitet. mit etwa 45 fps oder so

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RedF

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Lies nochmal. Die igpu vom Intel wollte nicht richtig laufen.

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alles_alles

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Das hab ich ^^ :) was will ich zu dem Intel ding sagen habs ja nicht :^^ Es sollte nur unterstreichen wie ausgereift die apus sind bei amd :)

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RedF

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4,587 Kommentare 2,516 Likes

Da habe ich dich falsch verstanden.

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e
eastcoast_pete

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1,373 Kommentare 749 Likes

Was mich dann aber doch wundert: Wenn die Intel Xe Treiber tatsächlich so grottig schlecht sind daß da nichts läuft, wie schaffen es dann eine doch nicht so kleine Zahl von Reviewern von Tiger Lake Notebooks (mit Xe iGPU) doch noch Graphik Benchmarks zu messen? Was stimmt denn da nicht? Wenn bei mir eine GraKa dauernd abschmiert, würde ich doch eine fette Null bei den fps eintragen, oder? Hat hier jemand ein TL Notebook, und wie sieht's da mit Spielen aus?

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Alkbert

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921 Kommentare 697 Likes

Bei dem ganzen Intel Graphik Gedöns ist mir noch bei Weitem zuviel "TBC" dabei und damit meine ich nicht die Tuberkulose.
Wenn man sich die Leaks zum Ampere Nachfolger und die kolportierte AMD Radeon 7000 Familie als "informationellen" Vergleich hernimmt, ist ja dort teilweise schon mehr Detailinfo zur Leistung vorhanden als bei der DG2 von Intel. Das haut mich jetzt alles nicht vom Hocker.
Und nur falls Intel leistungsmäßig halbwegs mithalten kann und unter der Voraussetzung, dass die kolportierten Iterationen des Systems erstens verfügbar und zweitens vorzugsweise nicht sinnvoll "miningfähig" sind, kann ich mir hier ein Stück des "Weihnachts"geschäftes vorstellen. Aber hätte, hätte Fahrradkette.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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