Wir hatten ja die kleineren Geschwister der Light Wings in 120 mm bereits getestet und für gut befunden. Nun also folgt der Test der be quiet! Light Wings 140 mm PWM und PWM High Speed und es wird interessant sein zu sehen, ob es gelungen ist, das Konzept in der Größe erfolgreich zu skalieren. Oft genug sind solche Vorhaben von Erfolg gekrönt, ab und an allerdings fällt das Ganze aber auch weniger optimal aus. Genau das wollen wir heute einmal herausfinden. Und es gilt das Gleiche, wie schon bei den 120-mm-Lüftern: Einzeln oder doch gleich im Dreier-Pack mit einem Hub als kostenlosem Beipack?
Auch die größeren 140-mm-Varianten sind nach wie vor Lüfter, bei denen man sich sehr vordergründig auf Performance und Geräuschentwicklung konzentriert hat und die als Dreingabe auch noch nett leuchten ohne es dabei zu übertreiben. Die Optik hat sich im Vergleich zu den kleineren Modellen nicht geändert, es ist lediglich eine Art “Upscaling”. Das kann gut gehen, muss es aber nicht zwangsläufig. Aber deshalb testen wir ja.
Man nutzt beim Hersteller auch hierfür das sogenannte Rifle-Bearing, was zwar dem normalen Gleitlager sehr ähnelt, aber leiser ist und eine fast ebenso lange Lebensdauer wie Kugellager ermöglicht. Dieses Lager besitzt eine spiralförmige Nut, durch die Flüssigkeit aus einem Reservoir gepumpt wird (ähnlich wie beim Fluid-Lager). Das macht sie (im Gegensatz zu Gleitlagern) eher unempfindlich für die Einbaurichtung, da die gepumpte Flüssigkeit die Oberseite der Welle schmiert. Das Pumpen sorgt außerdem für ausreichend Schmiermittel auf der Welle, wodurch die Geräuschentwicklung verringert und die Lebensdauer erhöht wird. Soweit die Theorie und wir werden später auch im Klangspektrum sehen, ob und welche Vorteile man sehen (und vor allem hören) kann.
Der Rahmen ist, bis auf den transluzenten Leuchtring mit seinen einzeln ansteuerbaren 20 ARGB LEDs, eher schlicht gehalten und sehr verwindungssteif. Durch die Verwendung transluzenter Kunststoffe sieht man ein sehr gleichmäßiges Leuchtbild ohne extreme Hotspots für die LEDs. Der Impeller folgt in seiner Form dem bekannten Wellen-Design von be quiet! und setzt auf abgerundete Abrisskanten. Während der klassische Standard-Gehäuselüfter auf 7 Lüfterblätter setzt, besitzt der High Speed insgesamt 9 Lüfterblätter, was später auch die etwas abweichenden Messergebnisse der Lüfter bei identischer Drehzahl begründet.
Die Entkopplung erfolgt mit eingesetzten Gummi-Applikationen, die sich auch bei bei angezogener Schraube nicht mit verdrehen. Die Spaltmaße und Oberflächenbearbeitung sind gut bis sehr gut. Die Leistungsaufnahme fällt bei vollen Drehzahlen mit 3,84 (140 mm PWM) bzw. 4,68 (140 mm PWM High Speed) Watt niedriger aus als bei den 120-mm-Modellen. Das wiederum verblüfft und lässt vielleicht auch schon Rückschlüsse auf das zu, was wir gleich messen werden. Vorab aber erst noch einmal die Eckdaten für die bessere Vergleichbarkeit zu den späteren Messergebnissen im Vergleich:
be quiet! Light Wings |
140 mm PWM Standard | 140 mm PWM High Speed |
Formfaktor | 140 mm | |
Stärke | 25 mm | |
PWM | Ja, 4-Pin-Anschluss | |
RGB | 20 ARGB LEDs | |
Entkoppelt | Ja | |
Farbe Frame | Schwarz | |
Akzentfarbe | Keine | |
Farbe Rotor | Transluzent | |
Gewicht in g | 264 | 266 |
min. Drehzahl | 150 | 250 |
max. Drehzahl | 1500 | 2200 |
Volumenstrom m3/h | 95.14 | 121.82 |
Volumenstrom CFM | 56.00 | 71.7 |
statischer Druck mmH2O | 1.49 | 2.3 |
Schalldruck dBA | 23.3 | 31 |
Life Time hrs | 60,000 |
Auf der nächsten Seite seht Ihr zunächst, wie und was wir testen und warum. Das Verständnis der Details ist ungemein wichtig, um später die Ergebnisse auch objektiv einordnen zu können. Die Unterschiede zwischen vielen Modellen stecken nämlich eher im Detail und DEN besten Lüfter für alle Situationen kann es eigentlich nur schwerlich geben. Es gibt in jeder Situation ein gewisses Optimum und natürlich auch gute Allrounder. Doch die haben meist so ihren Preis. Wer ganz konkret z.B. mit 60-mm-Radiatoren plant, kann aber vielleicht auch Geld sparen, indem er sich für seinen Einsatzzweck das beste Modell wählt, das vielleicht als Gehäuselüfter gar nicht so gut abschneidet. Und vise versa natürlich.
Für alle Neugierigen hier noch einmal einen Auszug des Datenblatts:
Light_Wings_datasheet_de
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