Nichts gegen den Schutz vor Cheatern, dass dies notwendig und richtig ist, muss man nicht diskutieren. Nur ist stellenweise die Arroganz und Nichtbeachtung berechtigter Einwände und Anfragen kaum noch zu ertragen. Spiele im Wert von über 100 Euro sind innerhalb von Sekundenbruchteilen wertlos, nur weil sich jemand bunte Lüfter samt Steuerungssoftware in den PC gehängt hat und der Account lebenslang gesperrt wurde? Das Thema an sich ist ja nicht ganz neu, nur die Dimension hat sich etwas verlagert, vor allem bei Battleye.
Software wie Easy Anti-Cheat arbeitet auch in einigen Fällen mit Hardware-IDs, wenn man gebannt wird. Das ist insofern ärgerlich, dass man dann eine neue SSD braucht, auf der man das Spiel installiert und es reicht oft nicht, die RGB-Steuersoftware zu deinstallieren oder im Task-Manager zu schließen. Dass dies auch Redakteuren passieren kann, zeigt uns heute das Beispiel von Pascal, der zudem mehrmals im Kreis lief, um am Ende doch keine Lösung zu finden. Angeblicher Cheat-Auslöser war hier die Software RGB Plus von Thermaltake. Und wer Lüfter testet, nutzt am Ende ja auch die benötigte Software. Und nun?
Soweit es noch nachvollziehbar war, passierte dies eigentlich mit jeder Software, die auch die RGB-Beleuchtung des Speichers über den Bus steuern kann. Blinke-RAM-Konfiguration und Anti-Cheat-Software kollidieren also. Und da viele Anbieter, wie eben auch Thermaltake, auf sogenannte SDKs setzen, also fertige Bausteine, die in die eigene Software integriert werden können, kann es quasi jede Firma treffen, die so eine Steuerung nutzt bzw. zukauft. Nun kann Thermaltake ja eigentlich nichts dafür, da es auch andere bis hin zu Asus und MSI getroffen hat. Immerhin kam die Auskunft, “dass man daran arbeite”. EA kennt das Problem beispielsweise, aber groß passiert ist bisher nichts.
Eine SSD wäre ja noch zu verschmerzen, doch Battleye ist noch viel restriktiver, sperrt gleich den kompletten Account und macht damit die komplette Software wertlos. Die Hersteller der RGB-Komponenten zeigen sich hilflos und verweisen am Ende immer wieder auf die Publisher der Spiel, um dort Support einzufordern. Dier Publisher wiederum weisen auf Nachfrage darauf hin, dass diese Ant-Cheat Software von Drittanbietern kommt und man sich an diese wenden möge.
Tut man dies, dann erhält man auf Anfragen von Spieler oder Redaktion jedoch keinerlei Antwort und der Account bleibt gesperrt. Nur ist liegt es aus meiner Sicht weder beim Endanwender noch den Hardwarenanbietern, sich den Unzulänglichkeiten der Programmierung solcher Tools zu unterwerfen. Das die Steuerung über den Bus üblicher Alltag ist, sollte auch zu Battleye durchgedrungen sein und es ist aus Sicht eines Programmierers durchaus trivial, die Eingriffe bestimmter Steuerungsprogramme so zu spezifizieren und selektieren, dass derartige Fehler überhaupt nicht passieren.
Solche Szenarien sagen nicht nur viel über die Qualität der eingesetzten Anti-Cheat-Software aus, sondern auch über den Charakter der Anbieter derartiger Tools und den der Publisher, denen berechtigte Käuferinteressen am Ende weniger Wert sind, als die eigene Gewinnmaximierung. Denn bezahlt wurde ja bereits und im Zweifelsfall verkauft sich die Software auf diesem Wege sogar noch doppelt. Verständnis muss man für diese Handlungsweise in keinem Fall aufbringen und es verwundert durchaus, dass sich hier die Hardwareanbieter nicht gemeinsam gegen eine derartige Willkür wehren.
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