Einmal in richtig und zweckmäßig bitte!
Was ich sofort ersetzt habe, sind die abartig harten und dicken Pads, die viel zu viel Druck auf den Speicher ausüben und thermisch nicht sonderlich wertvolle Leiter sind. Ersetzt habe ich den Spaß durch 0.5 mm Pads von Fujipoly, man hätte zur Sicherheit auch 0.75 mm nehmen können. Die völlig ausgehärtete Paste, die null Haftung zwischen GPU und Heatsink aufwies, habe ich durch einen passenden Klecks Alphacool Apex ersetzt. Passt. Kommen wir nun noch zur ersten Modifikation. Zur Veranschaulichung habe ich die modifizierte Karte noch einmal auseinandergenommen, um Euch auch die Abdrücke und Kontaktflächen zu zeigen:
Ich habe nämlich zwischen der gekühlten Vapor-Chamber und dem Frame oberhalb der Speichermodule noch jeweils einmal Paste appliziert. Damit liegt die Chamber nicht nur lose auf, sondern ist auch thermisch mit dem Rahmen verbunden. Dass dies alles einen Sinn ergibt, sehen wir gleich noch.
Fassen wir schnell noch einmal zusammen, was ich mit der Karte gemacht habe: Bessere Wärmeleitpaste, performante und etwas weichere bzw. dünnere Pads für den Speicher (und damit mehr Anpressdruck auf der GPU) sowie die thermische Anbindung der Vapor-Chamber an den Frame. Außerdem hatte ich ja für die bessere Auflage noch zwei weitere Pads eingefügt. Erledigt ist das alles in nicht einmal 15 Minuten und es hat länger gedauert, das Ganze im Nachhinein für Euch aufzuschreiben.
Messung der umgebauten Karte und ein Fazit (Update)
Warum AMD die Qualitätskontrolle beim Auftragsfertiger so schleifen lässt, ist mir ein komplettes Rätsel. Der Ärger mit der Vapor Chamber der RTX 7900XTX sollte eigentlich ein finaler Warnschuss gewesen sein. Mal abgesehen von dieser Radeon Pro W7600 mit dem Blackout ab Werk ist da sicher noch mehr im Argen. So war bei meinem Sample der Radeon Pro W7900 das Spannkreuz der Vapor Chamber nur locker verschraubt, da waren an zwei Schrauben noch so einige Windungen nachträglich zu erledigen.
Die an der der Slotblende der W7900 über der Mini-DP-Buchse fehlende Schraube ist durch einen Mini-DP-Adapter begründet, welcher per Schraube arretiert wird. Ich hatte das ja urspünglich als Fehler angemerkt. Allerdings passen hier die altebekannten Adapter und nativen Kabel nicht mehr (so, wie ich sie seit Jahren nutze), sondern man setzt auf einen neuen Anschluss mit Schraube, der aber auch nur an so einer speziellen Gewinde-Lösung passt. Links die altbekannte Lösung und rechts der Anschluss mit der Schraube:
Das alles ist im Workstation-Bereich ein absolutes Unding und man kann zu NVIDIA gern stehen, wie man will – dermaßen vergurkte Karten habe ich dort in den letzten 15 Jahren keine gesehen und das waren so einige Karten in den Tests. Gut, niemand ist fehlerfrei, aber der Fehler der Radeon Pro W7600 wäre bei der QC im Stresstest eigentlich aufgefallen, hätte man das alles wirklich ernst genommen. Für die Schraube reicht eigentlich sogar schon eine einfache Sichtprüfung. Dass beides nicht vorgenommen würde, ist fast schon erschreckend. Aber kommen wir zurück zum Testergebnis NACH dem Umbau.
Das habe ich einmal in einen Vorher-Nachher-Slider gepackt. Die Karte heizt sich nach dem Umbau nicht weiter als bisher auf, die Temperaturen sind auch nach zwei Stunden noch die gleichen wie nach 6 Minuten. Es läuft also alles wie es laufen soll und auch hätte laufen müssen. Ich kann mir natürlich helfen, aber ein Kunde hätte jetzt einen Verlust produktiver Arbeitszeit und einen RMA-Fall.
Ich bin es eigentlich leid, ständig das zu machen bzw. zu reparieren, was man ab Werk hätte erwarten können. Es kostet mich unnötig Zeit und Ressourcen, die bei anderen Tests und Artikeln dann leider fehlen. Außerdem ist so eine Korrigiererei immer unschön. Ich habe die Probleme an AMD kommuniziert, aber leider bisher kein Feedback bekommen. Das war damals bei der Vapor Chamber am Anfang auch nicht anders. Ich würde mir wünschen, dass AMD wirklich mehr Ressourcen ins Qualitätsmangement steckt und den Auftragsfertiger endlich mal knallhart in die Pflicht nimmt. So etwas, wie hier mit der Radeon Pro W7600 ist eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Aber leider doch wahr, schade.
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