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Aktives Stereoboard Nubert nuPro AS-450 im Test – Don’t call it a sound bar! | igorsLAB

Es gibt Dinge, die sind einfach groß. Und welche, die sind dazu noch richtig schwer. Und manchmal muss es eben etwas mehr von allem sein. Von nichts kommt nichts und ohne ordentlich Hubraum in der Box gibt es eben auch kein echtes akustisches Drehmoment. Nubert nennt es Stereoboard, ich nenne es mal Klangmöbel. Soundbar wäre beim nuPro AS-450 wirklich arg untertrieben...

Es gibt Dinge, die sind einfach groß. Und welche, die sind dazu noch richtig schwer. Und manchmal muss es eben etwas mehr von allem sein. Von nichts kommt nichts und ohne ordentlich Hubraum in der Box gibt es eben auch kein echtes akustisches Drehmoment. Nubert nennt es Stereoboard, ich nenne es mal Klangmöbel. Soundbar wäre beim nuPro AS-450 wirklich arg untertrieben.

Preislich ist das natürlich stets mit dem äquivalenten Gegenwert verbunden, aber wenn schon, dann wenigstens kein Kunststoffdenkmal, sondern deutsche Wertarbeit in massiv. Mit knapp 1400 Euro spielt man da schon recht weit oben mit – wobei sich Begriffe wie oben, Preis und Audio in der Vertikale auch recht einfach ins Unendliche steigern lassen würden. Das ist nämlich nur der Anfang.

Aber man schichtet sein Vermögen wenigstens mit Stil um und bekommt dazu noch was Gediegenes auf die Ohren. Da bekommt der Begriff Stereo-Anlage gleich was dezent Monetäres. Der harte Einsatz an der Kasse relativiert sich übrigens über den Langzeitfaktor dann doch recht ordentlich, denn dieses Teil überlebt wohl nicht nur eine TV-Generation mit einer noblen Geste von Nonchalance, sondern sicher gleich mehrere.

 

Lieferumfang und Unboxing

Die Kiste ist der anonyme Freund der Transportdienstleister, denn die ca. 35 Kilo Brutto sind schon sportlich. Im Inneren findet man als dominantesten Bestandteil das [x] Stereoboard / [ ] das Sounddeck / [ ] die Soundbar (Zutreffendes bitte ankreuzen). Da wirken Netzkabel, Fernbedienung, das optische TOSLINK-Kabel, das Cinchkabel und der ARC/HDMI-Cinch-Adapter samt HDMI-Anschlusskabel fast schon winzig. Ach ja, den Nubi hätte ich fast vergessen. Der geht dann an die Kinder.

 

Optik, Haptik und Funktionalität

Hat man dieses 32 Kilo schwere, aktive Stereoboard (wer zur Hölle hat sich diesen Begriff eigentlich ausgedacht?) erst einmal mühsam auf ein passendes Side- oder Low-Board gewuchtet, ist die Welt wieder in Ordnung. Das gute Stück ist 19,5 cm hoch (mit Füßen), 110 cm breit (also lang) und 40 cm tief. Damit passen alle größeren TVs locker drauf, denn es ist ein reines „Unterstellgerät“, auf dem dann der Fernseher wie auf einer Trutzburg thront, egal wie schwer der auch sein mag.

Das AS-450 gibt es leider nur in zwei Farben: Schwarz und Weiß. Der sonst noch übliche Nussbaum ist leider nicht mit im Programm, was reichlich schade ist. Da kann man dann farblich nur noch zwischen schwarzem Loch oder Gletscherwand wählen. Aber man arrangiert sich sicher mit allem, denn meine Standboxen sind ja auch rabenschwarz und ich lebe noch. Wie schon bei den früher getesteten A-200 ist der Schleiflack eine Klasse für sich, denn er lässt sich gut reinigen. Schweißfinger sieht man aber auch.

Ich teste das gute Stück mit einem 65 Zoll TV-Gerät, dessen Standfüße noch locker Platz haben. Auch vom Gewicht her ist dies für das AS-450 nur eine leichte Aufwärmeinheit. Und ich frage mich wirklich, warum mir das alles so bekannt vorkommt. Am Ende folgt das Stereoboard ja auch „nur“ der allgemeinen nuPro-Formensprache und man kann sich das Grinsen nicht verkneifen, wenn man an eine flachgelegte A-700 Standbox denkt. Wobei als Gen-Spender ist dies noch nicht mal dumm.

Die Bestückung mit passenden Schallwandlern ist auch kein Geheimnis, denn die vier 12-cm-Mittel-/Tieftöner mit dem ordentlichen Hub und Polypropylenmembran, sowie die beiden 2,5-cm-Hochtonkalotten mit Seidengewebe sind nicht ganz unbekannt. Das betrifft auch den 27-cm-Tieftöner am Boden, der nach dem Downfire-Prinzip arbeitet und mit zwei passend abgestimmten Bassreflexrohren an den zwei Längsseiten wirklich gut harmoniert.

Nubert gibt nach unten hin maximal 30 Hz an, was fair klingt und auch locker erreicht wird. Aber man kann es cutten, sollte man noch einen Subwoofer anschließen wollen. Auch das habe ich natürlich getestet und später versuchsweise den Klipsch noch etwas mitspielen lassen. Doch ich will da nicht vorgreifen.

Die Bedienung und Einstellung erfolgen relativ intuitiv, wenn man Nuberts Navigationskreuz und die verschachtelten Funktionen erst einmal begriffen hat. Es ist zumindest einfacher als iDrive, immerhin. Eine App wäre schön, ist aber auch gegen Aufpreis nicht erhältlich. Gut, man wird ja wohl noch träumen dürfen, aber da scheitert es (momentan) einfach noch an der fehlenden Konnektivität zum Netzwerk. Apropos Konnektivität…

Nubert hat da durchaus so Einiges zu bieten, auch wenn etwas getrickst wurde. Was eingangsseitig natürlich immer geht, sind Stereo-Cinch (analog) und die Digitaleingange mit S/PDIF optisch (TOSLINK), S/PDIF elektrisch (Koax) sowie USB. Damit könnte man sich schon einmal am TV anklinken. Oder irgendein Drahtlos-Modul seines Vertrauens. Wenn man es denn ins heimische Streaming-Biotop eingliedern und assimilieren möchte.

Aber im HDMI- und ARC-Zeitalter darf auch diese Verbindung nicht fehlen. Da es die vorhandene Elektronik (noch nicht) hergibt, muss man mit Zubehör tricksen. Nubert legt deshalb einen HDMI-ARC/Cinch-Adapter bei, der aus dem rückseitigen USB-Versorgungsanschluss gespeist werden kann. Ich habe am TV allerdings ebenfalls zwei 1A-Buchsen, so dass ich die gesamte Kabelage hinterm TV versteckt habe und nur das Stereo-Cinch-Kabel zum Stereoboard geführt habe. TOSLINK klingt übrigens auch gut, also ich höre da zumindest bei meinem TV keinen Unterschied.

Einmal angeschlossen, lässt sich der Rest simpel und intuitiv bedienen. Wem die Fernbedienung zu viel ist, kann (ARC vorausgesetzt) auch die Lautstärkeregelung des TV-Gerätes nutzen, solange dieses das auch unterstützt. ARC ist allerdings nicht gleich ARC, leider. Aus Platz- und vor allem aus Gewichtsgründen kann ich das Stereoboard diesmal nicht sauber messen, denn mir würde es wohl die weichen Profile der entkoppelnden Aufsteller in den Orbit schießen. Dafür habe ich aber genauer hingehört und lasse auch mal den Subwoofer mitspielen. Auf der nächsten Seite.

 

Technische Daten und Handbuch

Zunächst noch einmal die Herstellerangaben als tabellarische Übersicht, gefolgt vom Handbuch im PDF-Format.

Schirmung: magnetisch kompensiert
Bestückung: 2x Hochtöner mit 25 mm Seidengewebekalotte
4x 120 mm Tief-/Mitteltöner mit Polypropylenmembran
1x 270 mm Tieftöner mit Nomex/Papiermembran
Frequenzgang (± 3 dB): 30 – 22.000 Hz (einstellbare untere Grenzfrequenz)
Absicherung: Softclipping-Funktion
Nennleistung: 2 x 80 Watt + 1 x 250 Watt
Musikleistung: 2 x 100 Watt + 1 x 300 Watt
Standby Leistungsaufnahme: ca. 0,5 Watt
Anschlüsse: Stereocinch, S/PDIF, Toslink, USB, USB-Spannungsbuchse, Sub-Out, Link
HDMI über beiliegendes HDMI/ARC-Eingangsmodul
Eingangsempfindlichkeit: 0,3 Veff
Max. Input: 3,5 Veff
Impedanz – Line In / Line Out: 15 kOhm / 600 Ohm
Gesamt-Abmessungen: H: 19,5 cm (mit Füßen)
B: 110 cm
T: 40 cm
Ausführungen: Schleiflack, Weiß oder Schwarz
Gewicht: 32 kg
Verpackung: 121,5 x 50,5 x 30,5 cm

 

Ganz Neugierige dürfen schon mal Blättern, dieser Blick ist ja noch unverbindlich und kostenlos:

nupro-as-450-bedienungsanleitung

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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