Nach den ganzen Details wollen wir nun auch Ergebnisse sehen. Beginnen wir mit dem Anycubic Würfel. Gedruckt wurde das Ganze in einer Stunde und 30 Minuten. Der Detailgrad ist hervorragend und solche Ergebnisse sind mit einem FDM Drucker nicht möglich. Hier stoßen solche Drucker an ihre klaren Grenzen.
Als Nächstes hab ich mir aus einem Spiel eine Figur (Killa) ausgedruckt und auch hier sind die Details extrem detailliert und hochauflösend gelungen. Selbst kleinste Teile sind sehr gut zu sehen. Die Druckzeit lag hier bei vier Stunden bei einer Figur mit 21 cm Höhe.
Ein weiteres Bauteil sind die 2 Wikinger-Äxte, noch unbemalt. Auch hier sind die Details sehr ausgeprägt und scharfe Kanten sind auch wirklich scharf. Hierfür lag die Druckzeit bei 2 Stunden und die Teile wurde anschließend verklebt, um eine Gesamtlänge von 35 cm zu ermöglichen.
Sämtliche Teile werden nach dem Druck in Isopropanol gereinigt und mit einer UV-Lampe restgehärtet, damit die Bauteile komplett wirklich fest und hart werden. Hierfür habe ich von Anycubic die Wash und Cure Station genutzt, die beides ermöglicht.
Auch hierfür muß der Aufwand natürlich mit inkludiert werden. Wer schön sein will, muss eben auch etwas leiden. Aber das Ergebnis belohnt einen dann doch.
Hier muss ich aber zugleich eine Warnung aussprechen. Der SLA Ausdruck sollte vor dem finalen Härten grundsätzlich nur mit Einweghandschuhen angefasst werden. Auch empfiehlt es sich, einen Atemschutz zu tragen, da Resin gesundheitsschädlich ist und dämpfe entwickelt. Der Raum sollte stets gut belüftet sein, in dem sich der Drucker befindet. Kinder sollten nicht ohne Aufsicht von Erwachsenen damit hantieren, wenn sich auch schon die Jüngsten mit bereits mit dem 3D Druck befassen wollen.
Fazit und Zusammenfassung
Kommen wir nun zum Fazit, das gleichzeitig etwas länger ausfällt, weil es auch negative Punkte gibt und ich fair bleiben möchte, so etwas nicht zu verschweigen. Am Anfang hatte ich denn ersten Negativ-Punkt ja schon aufgezählt: die fehlende Gummidichtung an der Kunststoffabdeckung. Diese hätte ich mir wirklich sehr gewünscht, denn die Begründung an sich liegt am Verfahren des LCD 3D Drucks und den Lösungsmitteln. SLA hat den Nachteil, dass es dadurch zu einer Geruchsentwicklung kommt.
Je nach Resin ist der Geruch zwar unterschiedlich und manche Resin-Varianten sind sogar eher geruchsneutral, aber andere haben wirklich eine unangenehme Ausdünstung. Eine Gummidichtung würde die Ausdünstungen mehr in der Druckkammer halten, damit sie sich nicht gleich im ganzen Raum verteilen. Hier sollte man also noch einmal nachsteuern oder es wie andere Hersteller lösen und einen Aktivkohlefilter verbauen, der die Dämpfe anzieht und filtert. Auch hierfür gibt es im Zubehörhandel zum Glück kleine Akku-betriebene Filter, die man in die Druckkammer stellen kann, um damit das meiste abzusaugen.
Desweiteren bemängele ide lauten Lüfter und ich werde diese ich selbst auswechseln, am besten gegen echte gegen Silent Lüfter, von denen ich nun wirklich genug besitze. Das ist wirklich schade, denn der Druck ist weitestgehend lautlos – bis auf das Summen der Motoren beim Verfahren und das leichte Knirschen des Druckes beim Anheben der Druckplattform.
Nach meinen Kritikpunkten gibt es natürlich auch Positives zu berichten. Der Anycubic Mono X liefert einen wirklich hochdetaillierte Auflösung und macht richtig Spaß beim Zusehen, wie aus so einer Flüssigkeit ein richtiges Modell entsteht. Die Details der Modelle ist unübertroffen und ein Nachbearbeiten fast nicht nötig. Gut, bis auf die Stellen, wo die Stützstruktur Kontakt hatte. Der Mono X ist zudem sehr flott unterwegs ich habe hier noch einen weiteren Drucker eines anderen Herstellers, denn ich gerade teste. Der Mono-X braucht für dasselbe Modell und gleiche Parameter 3 Stunden weniger Druckzeit – das ist wirklich ein Nummer für sich.
Kommen wir nun zu der wichtigsten Frage: Wer braucht so einen Drucker überhaupt und kann man ihn empfehlen?
Ja, eine Empfehlung kann ich hier durchaus aussprechen, da die Druckergebnisse hervorragend sind auch die sehr einfache Bedienung und sehr gute Verarbeitung des Druckers begeistern können. Da wurde auf viel Wert auf Präzision gelegt und wirklich minderwertige Materialien sucht man hier vergebens.Natürlich muss man auch meine Kritikpunkte und die zusätzlichen Kosten im Hinterkopf behalten. Ob man so etwas braucht, muss sich jeder selbst befragen, denn so ist es mit vielen Hobbys. Haben oder nicht haben wollen?
Ich bin ein begeisterter Modellbauer und Nerd, zudem Fan ist von verschiedenen Comic und Spielfiguren. Ich komme hier mit dem Mono X vollends auf meine Kosten und drucke mir die jeweilige Figur selbst und bemale diese auch. Ein begeisterter Tabletop-Spieler dürfte mit dem Mono X wohl auch seine Freude haben. Aber auch die Konstrukteure, die Modelle zur Präsentation drucken, haben hier ihre Vorteile, denn die Modelle lassen sich 1:1 mit der gleichen Präzision wie das Original drucken.
Zusammengefasst macht man mit dem Anycubic Photon Mono X nichts falsch und man kann ihn guten Gewissens empfehlen, trotz der Punkte, die negativ auffallen. Ein Nachfolger wurde kürzlich bereits vorgestellt und man kann mit dem neuen Photon Mono X 6K eigentlich die noch bessere Ergebnisse erzielen. Kostenfrage, wie immer. Aktuell sind auch Blackfriday-Deals zu finden, die denn Mono X für um die 250 Euro auflisten. Sollte man also mit dem Gedanken spielen, sich solch einen Drucker anzuschaffen, ist momentan sicher der beste Zeitpunkt, um wirklich Geld zu sparen. Natürlich sollte man auch hier wieder vergleichen, um für sich das passende zu finden. Drucker gibt es ja wie Sand am Meer.
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