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Nvidia GeForce RTX 2080 Ti Founders Edition wassergekühlt? Vergesst es, hier ist die deutlich schnellere Alternative! | igorsLAB

Zwei sehr ungleiche Schwestern

Dass sich auf der Founders Edition von Nvidias GeForce RTX 2080 Ti besonders gute Chips befinden würden, ist nicht nur eine Urban Legend, sondern kompletter Unfug. Taktbereinigt und mit gleichem BIOS versehen, war z.B. die Platine meines Pressemusters von Nvidia wassergekühlt auch nicht besser als z.B. das einer KFA2/Galax RTX 2080 Ti OC direkt vom Fließband, wobei es sich bei der Karte aus Hong Kong sogar nur um das „Einstiegs“-Modell handelt, also die günstigste aller RTX 2080 Ti dieses Herstellers.

Bling-Bling-RGB auf der KFA2/Galax RTX 2080 Ti OC

Doch mich interessierte ja eigentlich erst einmal nur der reine Chip-Vergleich. Dazu habe ich das BIOS der KFA2/Galax RTX 2080 Ti OC gesichert und zunächst die Firmware der Founders Edition aufgespielt. Beide Karten liefen, im Rahmen normaler Messtoleranzen, absolut im gleichen Leistungsfenster. Golden Sample für neugierige Journalisten? Ich glaube, Meister Jensen hat garantiert andere Probleme, als für die Jäger und Sammler wild gewordener Pixel noch die Karten speziell vorselektieren zu lassen.

Die mittlerweile fünf getesteten Referenz-Platinen waren alle irgendwie gleich, egal ob nun Pressemuster oder Retail. Und doch ist die Platine der KFA2/Galax RTX 2080 Ti OC ein wenig gleicher als gleich, was mir natürlich sofort Anlass war, genau an dieser Stelle ein- und vor allem auch messtechnisch nachzuhaken.

Zunächst saß ich nämlich über dem Einzeltest der KFA2/Galax RTX 2080 Ti OC (der diese Woche noch kommt) und habe festgestellt, dass beide Platinen zwar absolut identisch aufgebaut und auch bestückt sind, aber die Firmware im BIOS der Nicht-Nvidia-Karte es echt in sich hat. Statt einem Power Target von 260 Watt und einem maximalen Power Limit von 320 Watt, genehmigt das BIOS der KFA2/Galax RTX 2080 Ti OC satte 320 Watt Power Target und unglaublich hohe 380 Watt als maximales Limit.

Während sich die Boardpartnerkarten problemlos flashen ließen, scheiterte dieser Versuch mit der FE sowohl unter Windows, als auch unter DOS an der unterschiedlichen Hardware-ID. Dabei war es egal, on der Schreibschutz per Parameter deaktiviert und/oder der Gerätetreiber zuvor komplett deinstalliert wurde. Keine Chance auf nichts.

 

Stabile Übertaktung auf bis zu 2145 MHz, aber nicht mit der FE

In weniger fordernden Spielen wie Doom schafft die gewässerte KFA2/Galax RTX 2080 Ti OC sogar 2170 MHz stabil über die Laufzeit, wenn die GPU signifikant unter 40°C betrieben werden kann. Nur ist Doom weder ein forderndes Spiel, noch ein echter Richtwert. Ich habe sowohl Witcher 3 in Ultra-HD (DX11), als auch Forca Motorsport 7 (DX12) getestet und auch nach über 30 Minuten noch stabil gehaltene 2145 MHz verzeichnen können. Dazu habe ich bei der KFA2/Galax RTX 2080 Ti OC das Power Target auf 126% gesetzt, was in etwa dem im BIOS hinterlegten Power Limit von 380 Watt entspricht.

Die Founders Edition schaffte mit maximalem Power Target gerade einmal 2025 bis 2040 MHz alternierend, die sie mit ihrem deutlich niedrigeren, in der Firmware hinterlegten Power Limit auch über einen langen Zeitraum halten konnte. Allein das ist schon Grund genug, nach einer der günstigeren Boardpartnerkarten mit Referenzplatine zu schauen, die über ein erhöhtes Power Limit verfügen. Denn bereits vom Standpunkt des Übertakters lohnt es sich, auch wenn der Effizienzfanatiker in mir dann schon Gänsehaut bekommt.

Aber wer über 1200 Euro für so eine Karte ausgeben kann, der hat sicher auch noch die Kohle fürs benötigte Steckdosengold übrig. Auch wenn ich bei so einer Aussage dann doch etwas von meinen Prinzipien abweiche. Betrachten wir nun die beiden Karten noch einmal im direkten Benchmarkvergleich:

Die Skalierung mit der Takterhöhung funktioniert noch einigermaßen, erstaunlich genug. Inwieweit dieser Hammer dann bis zum Elektrizitätswerk durchschlägt, das werden wir gleich noch sehen. Zunächst noch ein sehr ähnlicher Ausgang unter DirectX 12:

 

Kühlbar? Mit Wasser schon!

Ich habe die Karte mit einem Prototypen eines Fullcover-Wasserblocks getestet, der zudem in der Zwischenzeit noch einmal komplett überarbeitet wurde, nichtsdestotrotz aber schon ganz passabel performt. Das Zeitraffer-Video (1:10) zeigt uns sehr schön, dass selbst dieses Stück Experimentalmetall bereits alles locker im Griff hat.

 

Doch blättern wir schnell um und kommen nun zum Wesentlichen, nämlich dem, was uns dieser außergewöhnliche Spaß noch so an gewissen Nebenkosten beschert…

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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