Zunächst erst einmal die Warnung an alle, dies alles ja nicht nachzumachen. Der Tod der wertvollen CPU ist Euch nämlich gewiss. Die aktuelle Version des MSI Centers lässt nämlich auch die Spannungsanhebung und Takterhöhung der X3D-CPU zu. Dumm gelaufen für alle, die hier mit vollem Einsatz experimentieren. Wir haben deshalb stellvertreted eine CPU aufopferungsvoll für die Wissenschaft geopfert und ja, der Beweis für die Kurzlebigkeit des Ryzen 7 5800X3D schon bei einer moderaten Spannungserhöhung ist damit eindeutig erbracht. Ruhe sanft und es gibt jetzt einen Schlüsselanhänger mehr auf dieser Welt.
Im BIOS des MSI B550 Unify sind alle Spannungsvorgangen geblockt bzw. gar nicht erst verfügbar. Soweit, so unspannend. Wäre da nicht die zum Board mitgelieferte MSI-Software, die sich um ausgegraute Bereiche des UEFI GUI überhaupt keinerlei Gedanken macht. Im Gegenteil, es sind die gleichen Funktionen frei verfügbar, als wäre es ein normaler Ryzen 5xxx ohne den V-Cache. Einfach unter Einstellung und Benutzerszenario auf “Anpassen” klicken…
Und nun noch ein Klick bis auf “User” und die Büchse der Pandora ist bereits leicht geöffnet. Ich bitte darum, die nächsten Schritte dann nicht mehr selbst am lebenden Objekt zu praktizieren, wenn es um die Spannung geht. Also die elektrische….
Die Taktanhebung ist erst einmal noch ungefährlich. Mehr als Abstürzen oder Einfrieren des Systems haben wir hier nicht geschafft. Interessanterweise ist der Multiplikator nicht gesperrt und auch der Basistakt ließ sicht anheben. Dass die Änderungen auch Wirkung zeigten, ließ sich sogar mit Benchmarks nachweisen. Bis hierher war das alles noch recht nice und überschaubar…
Der Teil, den man definitiv nicht machen sollte (es sei denn, ihr wollt die CPU genauso beerdigen wie wir), ist die Anhebung der Kernspannung. Hier gibt es weder einen Warnhinweis, noch eine Sperre. Einmal auf Plus geklickt und übernommen… Ging noch. Noch einmal auf + drückt und übernommen – PC aus und auf der Debug-LED des Motherbaords erschien die böse Doppel-Null mit der Lizenz zum Töten. Das heißt im Klartext, dass eine Kernspannung oberhalb von 1,3 Volt leider nichts ist, was so ein X3D auch nur kurzzeitig gern auf den Schultern hätte.
Wir haben MSI bereits informiert, dass hier eine gewisse Lücke klafft und diese auch gern gestopft werden möchte. Denn bei aller Liebe zum Volkssport Nummer Eins, wenn ein Hardware-Schaden definitiv vorprogrammiert ist, muss man die Finger davon lassen. Dass die CPU gefährdet ist, wussten wir ja schon von Roman Hartung und seiner Asus-Gala-Beerdigung eines Ryzen 9 7950X3D. Das jedoch auch die alten CPUs mit einer frei zugäglichen Software in den Adelsstand eines Grillferkelchens erhoben werden können, war uns dann doch neu. Bis heute. Nun wissen wir es alle besser. Also bitte nicht nachmachen!
Update vom 30.03.2023 -13:45 Uhr
Wie Nachtests in der Community ergeben haben (Danke auch an Pascal fürs Finden und Nachbohren!), ist auch die Software von Gigabyte, ASRock und Asus nicht sicher. Hier passiert am Ende das Gleiche und die CPU begibt sich mit etwas Pech und Unwissenheit beim Klicken in die ewigen Jagdgründe.
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