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Sennheiser CX 350BT und CX 150BT im Test – Minimalistische In-Ears mit akzeptablem Klang

Zunächst muss man sich natürlich die Frage stellen, wie viel Geld man wirklich für In-Ears ausgeben möchte, ob man eher Marken-affin ist, oder auch gern mal herumexperimentiert. Für einen Straßenpreis von 99 Euro für den CX 350BT und ca. 68 Euro für den CX 150BT steigt man zwar nicht allzu hoch ein, muss sich aber auch mit den Basics zufrieden geben. Wobei sich die Frage stellt: wie viel Schnickschnack braucht der Mensch eigentlich neben einem guten Klang?

Beide Modelle setzen auf ein Nackenband, sind sehr ähnlich aufgebaut, kommen in Schwarz und Weiß und unterscheiden sich am Ende nur durch das Vorhandensein oder Fehlen von AptX, den Sprachassistenten und der App, die man, wenn ich ehrlich sein soll, mangels Tiefgang gar nicht vermisst. Wer sich selbst mit einem Ei-Fon gesegnet hat, kann AptX eh nicht nutzen.  Der Rest ist aufregend unaufgeregt, simpel und irgendwie auch brauchbar. Zumindest was den Klang, das Ladeverhalten und die Laufzeit betrifft. Doch immer schön der Reihe nach…

Lieferumfang

Egal, ob es die CX 350BT oder die CX 150BT sind, der physikalische Lieferumfang ist identisch. Neben den eigentlichen In-Ears gibt es noch drei weitere Ohrstöpselpaare von Maus bis Elefant, die man einzeln für ca. 6 Euro auch nachbestellen könnte, wobei die zwei kleineren Größen fast gleich ausfallen und mittendrin größentechnisch Fastenzeit herrscht, warum auch immer. Das Ladekabel setzt löblicherweise auf USB-C, ist aber fies kurz geraten. Wer die Kopfhörer an einem nicht mitgelieferten Netzteil aufladen möchte, der hat hier echt ein Problem, denn die Kopfhörer kleben dann quasi am Netzteil und wenn die Steckdose in Fußbodennähe ist, wird es schnell albern und schmutzig.

 

Das Fehlen des Netzteils im Lieferumfang sehe ich aus Umweltaspekten übrigens eher positiv, denn wer ehrlich zu sich selbst ist, der kennt auch seinen Überbestand an solchen Steckdosenstromern. Machen wir es doch besser wie die drei Musketiere und nutzen eines für alle. Passt schon, bis auf die Kabellänge.

Optik, Haptik und Funktionalität

Zwei kleine Endrohre mit den recht kleinen Treibern und den Silikon-Stöpseln für die Ohrimplantation bilden das jeweilige Ende des Nackenbandes, in dem zwei Inline-Komponenten hängen. Das Ganze ist optisch etwas asymmetrisch, jedoch was das Gewicht betrifft recht ordentlich ausbalanciert. Der Akku-Teil und die kleine Steuereinheit fallen dabei klassenüblich groß und leicht aus. Sennheiser schreibt beim Gewicht etwas von 12 Gramm, also ca. dem Fünftel dessen, was ein Erwachsener täglich an Zucker maximal zu sich nehmen sollte, ohne dass sich ein fieser Diabetes herauskristallisiert.

Die Teile gibt es in zwei aufregenden Farben, also Weiß und Schwarz, wenn man dem Schwarz den Status einer Farbe zugestehen mag. Sonst wäre es Alles oder Nichts. Die Kunststoffteile sind ok, die Spaltmaße sind es auch. Die Stöpsel können, wie schon erwähnt, bei der Größenabstufung noch eine gewisse Überarbeitung gebrauchen, denn für meine Lauscher hat nicht eine Größe wirklich optimal gepasst. Der Sprung von winzig zu Kanalrohrstopfen war einfach zu groß, schade. Aber meine Frau ist zumindest schnell fündig geworden. Schrieb ich vorhin Maus?

Die Bedienung ist einfach und simpel, wobei sich beide Modelle nur beim Funktionsumfang unterscheiden. Die CX 350BT besitzen einen Knopf mehr (links im Bild oben, neben der Status-LED), mit dem man dann auch die Sprachassistenten quälen könnte. Aber braucht man das?  Die kleine Kontrolleinheit ist eh schon recht fummelig und die Sicherheit beim Treffen der richtigen Knöpfe tendiert im taktilen Blindflug gegen null. Hier muss man durch und länger üben, bis man den Bogen wirklich raus hat. Welche Taste dann was macht (wenn man sie denn findet), steht unten in der angehängten Schnellanleitung.

Und sonst? Die kleinen 28-Ohm-Treiber harmonieren ganz gut mit der integrierten Soundlösung und spielen zudem sogar recht laut. Doch zum Klang komme ich dann ja später noch.  Was den Abstand zwischen Kontrolleinheit und Stöpsel betrifft, hätte dieser etwas größer ausfallen können. Asiatische Köpfe und Frauen werden sicher glücklich sein, aber größere Denkgehäuse mit Hutgröße 62 aufwärts werden sich ständig am Hals kratzen und die Tasten am Anfang mit Bravour und Penetranz verfehlen.

Dafür tut das Mikrofon an der Rückseite genau das was es soll. Die Klangqualität bei Freisprechen ist ok, auch wenn man sich selbst leider nicht hört. Geräuschunterdrückung gibt es nicht und in einem Raum mit ordentlich Hintergrundgeräuschen wird diese Lösung auch nicht an der Spitze der akustischen Nahrungskette stehen. Aber für den Durchschnitt reicht es.

Und wie lange hält das Teil jetzt durch? Die CX 150BT liefen bei mir reichlich 9 Stunden. Man hätte die angegeben 10 Stunden sicher auch geschafft, wenn man deutlich leiser gehört hätte. Allerdings geht diese gute Zahl etwas in die Knie, wenn man bei den CX 350BT AptX nutzt. Hier sind es dann noch reichlich 8 Stunden, was aber auch noch reicht. Und wenn der Akku dann doch mal leer ist: dafür hat man ja die stressfreie Type-C-Buchse!

Mehr muss man über diese In-Ears jetzt erst einmal nicht schreiben, was Optik und Haptik betrifft. Maximal das etwas arg dünne Kabel bereitet mir in Bezug auf die Langzeithaltbarkeit ein leichtes Bauchgrummeln. Zumal ich die Zugentlastung in den einzelnen Komponenten nicht beurteilen kann, weil ja alles verklebt ist. Bevor ich Euch jetzt mit den Daten zuschieße: auf der nächsten Seite geht es weiter, denn ausgiebiger angehört habe ich mir ja beide.

Technische Daten der CX 350BT

Technische Daten der CX 150BT

Quickstarter-Guide

CX_350BT_QG_587103_1119_A01_INT

 

Sennheiser CX 350BT schwarz (508382)

Sennheiser CX 150 BT schwarz (508380)

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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