Man findet den bereits 2020 gelaunchten Realtek ALC4080/4082 als Soundlösung mittlerweile auf sehr vielen neuen Intel-Boards der Mittel- und Oberklasse und bekommt aufgrund einer bestimmten Besonderheit, die auch der Einsparung an Intels SKUs geschuldet ist, gleich neue Probleme mit dazu. Die bereits per Firmware- bzw. Software-Update behobenen Probleme am SPDIF (optischer Ausgang) sind da aber nicht der einzige Grund zur Klage der Nutzer. Das eigentliche Problem, und da war der Patch seitens Realtek sicher nur eine erste Kosmetik, sitzt deutlich tiefer.
Doch was unterscheidet so einen ALC4080 eigentlich von den Vorgängern? Es ist zwar noch die übliche Ein-Chip-Lösung, nutzt aber nun einen USB 2.0-Controller für den Hochleistungs-Audio-Codec statt des bi-lingualen Interfaces bei den ALC1220/1200. Für die USB-Audiofunktion unterstützt er ein Standard-USB-Audiogerät mit HID-Klasse, das für PC-Motherboards und Mehrkanal-Audiosysteme/-geräte in allen wichtigen kommerziellen Betriebssystemen entwickelt wurde. Er bietet zehn DAC-Kanäle, die gleichzeitig eine 7.1-Kanal-Wiedergabe unterstützen, sowie zwei Kanäle mit unabhängigem Stereoausgang (Mehrfach-Streaming) über den Stereoausgang an der Vorderseite. Er verfügt außerdem über einen Direct-Stream-Digital (DSD)-Decoder. Klanglich ist es definitiv kein Fortschritt, sondern nur eine Anpassung bei der Anbindung des Chips. Schnittstellen-Kino, statt Evolution beim Klang.
Das Problem liegt wohl auf dem Motherboard
Kommen wir nun zur eigentlichen Problematik, nämlich den Aussetzern, sporadischen Lautstärkewechseln und sogar einem (eher seltenen) unmotivierten “Knallen”, wenn man den Lautstärkeregler über 50% gestellt hat. Hier habe ich meine Herstellerkontakte genutzt und mal direkt bei den Produzenten und deren Entwicklungsabteilungen nachgefragt. Glaubt man den ersten Erkenntnissen der überall involvierten FAE (Field Application Engineer), so liegt das Problem sogar außerhalb des Audio-Chips und zwar bei der MCU (Micro Controller Unit), die für die RGB-Effekte der einzelnen Komponenten verantwortlich ist.
So konnte in ersten Testreihen z.B. festgestellt werden, dass bei Motherboards, die eine komplette Abschaltung der RGB-Funktionalität im BIOS bieten, das Problem ohne RGB nicht mehr auftrat. Das Gleiche galt für Boards, wo man RGB per Switch komplett deaktivieren kann. Ein weiterer Workaround, so heißt es beim Hersteller, soll das Synchronisieren aller Effekte per Software sein, also z.B. RAM, Motherboard und die aRGB Header. Nutzen hier alle Ausgänge die gleichen Effekte, dann soll das Problem seltener bis gar nicht mehr auftreten. Hier arbeiten nun auch die Motherboardhersteller zusammen mit dem Hersteller der betreffenden MCU für die RGB-Steuerung an einer möglichen Lösung.
Und wir bleiben natürlich dran und werden weiter berichten…
Quelle: eigene
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