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Neues von Intels mobiler Lunar Lake CPU – Gerüchte bestätigen sich (Bild und Schema)

Die Gerüchteküche ist ja bereits seit Monaten aktiv, allerdings sind mir unlängst ein paar Folien zugespielt worden, die Vieles davon bestätigen. So sollen die Lunar Lake Prozessoren bis zu 8 Kerne aufweisen, die maximal 4 leistungsstarke Lion Cove+ P-Kerne mit 4 auf Effizienz ausgerichteten Skymont E-Kernen kombinieren. Diese Konfiguration bestätigt einmal mehr Intels fortgesetzten Schwerpunkt auf das Gleichgewicht zwischen Leistung und Effizienz, mit dem Ziel, eine Prozessorarchitektur zu entwickeln, die eine Vielzahl von Computing-Anforderungen bewältigen kann, während die Energieeffizienz erhalten bleibt.

Die integrierte GPU (iGPU) innerhalb der Lunar Lake Prozessoren basiert, auch das ist bestätigt, auf dem Intel Arc Battlemage und präsentiert maximal 64 Xe2 Execution Units (EUs) und 8 Xe2 Kerne. Diese Einrichtung deutet auf einen signifikanten Sprung in der Grafikleistung hin, der neue Benchmarks für integrierte Grafiklösungen setzen könnte. Ein bemerkenswerter Sprung im Design von Lunar Lake ist dessen Verwendung von TSMCs N3B-Fertigungstechnologie für sein Compute-Tile, was eine signifikante Veränderung in Intels Ansatz markiert, indem ausgelagerte Technologie für seine High-End-Chips genutzt wird.

Source: Intel

 

Die Architektur bietet zudem diverse Verbesserungen der Instruktionen pro Zyklus (IPC) für den CPU-Kern. Dazu kommt die Integration von neuen Speichertechnologien durch die Einführung der Unterstützung für LPDDR5-Speicher. Im Vergleich zu seinem Vorgänger LPDDR4 bietet LPDDR5-Speicher höhere Datenraten und verbesserte Energieeffizienz. Diese Eigenschaften sind essenziell für die nächste Generation von Computing-Geräten, die auf Lunar Lake setzen, einschließlich ultraportabler Laptops, Tablets und anderer mobiler Geräte, bei denen der Energieverbrauch und die Batterielaufzeit kritische Überlegungen sind.

Die Lunar Lake MX Chips sind auch in Zusammenarbeit mit Microsoft entwickelt worden, was einen starken Schwerpunkt auf die Optimierung der Software-Hardware-Interaktion legt, insbesondere für die zu erwartenden Änderungen im Windows-Betriebssystem. Diese Zusammenarbeit deutet darauf hin, dass Benutzer eine stärker optimierte Implementierung der CPU-Features erwarten können, insbesondere in Umgebungen, die die neuesten Microsoft-Betriebssysteme nutzen.

Source: Intel

In Bezug auf Grafik zeigen frühe Benchmarks der Lunar Lake iGPU, die die Battlemage „Xe2“-Architektur nutzt, vielversprechende Ergebnisse. Sie ist deutlich schneller als ihre Vorgänger und verdoppelt in einigen internen Tests fast die Leistung. Leider kann man den Unterlagen weder konkrete Benchmarks noch verifizierte Ergebnisse Dritter entnehmen. Diese Verbesserung könnte allerdings durchaus ein Wendepunkt für integrierte Grafiken sein und ausreichend Leistung für anspruchsvollere grafische Aufgaben und Spiele bieten, selbst in dünnen und leichten Notebook-Formfaktoren. Hier wird man aber die echten Tests abwarten müssen, um nicht in die gleiche, falsche Euphorie zu verfallen, die schon bei Arc bitter enttäuscht wurde. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, gleich nach den Treibern.

Mit den dokumentierten Fortschritten in der Kernarchitektur, der besseren Fertigungstechnologie und der Software-Hardware-Optimierung (Das WIntel-Imperium lässt grüßen!) könnte Lunar Lake die Erwartungen an Computing-Leistung und Energieeffizienz durchaus für einen Moment neu definieren. Die Betonung der integrierten Grafikleistung unterstreicht insbesondere Intels Engagement, robuste Computing-Lösungen zu bieten, die eine breite Palette von Anwendungen abdecken, von Produktivität bis hin zu Spielen. Da wartet die Technikgemeinde gespannt auf weitere Details und offizielle Ankündigungen von Intel, die sich aus ein paar lose herumfliegenden Folien leider nicht entnehmen lassen. Eigentlich schade…

Source: Eigene

 

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Falcon

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Wird Zeit das sowas kommt. (y)

Schauen wir mal wie gut die Umsetzung am Ende wirklich ist.

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DigitalBlizzard

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Es geht ja zumindest vom gedanklichen Ansatz her endlich mal in die richtige Richtung, wenn am Ende Leistung und vor allem Effizienz auch wirklich, zumindest im Ansatz, das liefern was man verspricht, dann lässt sich daraus für die Desktop Prozessoren ja wieder eine Art Hoffnungsschimmer ableiten, das nicht nur die energetische Brechstange Intels Desktopleistung am Leben hält. Für den Mobilbereich und dann eben auch für die ganzen embedded Minis etc. sieht die Theorie schon mal vielversprechend aus, gedanklich ziehe ich trotzdem schonmal 20% von dem ab, was versprochen wird, denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

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Rooter

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Lunar Lake ist technologisch der interessanteste Chip von Intel demnächst, weil alles Neu ist. Bei Arrow Lake wird das Soc tile recycelt, auch die Grafik stammt noch von der alten Alchemist Architektur. Die NPU ist alt und viel langsamer usw.

Der on package LPDRR5x von Lunar Lake ermöglicht nicht nur ein Platzersparnis auf dem Board, durch die kürzeren Signalwege könnten sich Vorteile bei der Latenz ergeben. Zudem hat Intel mehr Kontrolle, weil sie Chip und RAM zusammen anbieten müssen, offenbar wird ja immer LPDDR5x-8533 verbaut. Bei freier Wahl für OEMs, wird oft gar nicht der schnellstmögliche RAM verbaut.

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cunhell

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Das ging es ab der 12000er Serie auch schon. Umgesetzt wurde aber eher das Gegenteil. Die CPUs haben immer mehr verbraten trotz der E-Cores.
Gut gemeint ist halt nicht immer gut gemacht. Das Ergebnnis muss halt auch stimmen.

Cunhell

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Anakyra

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Also Sätze wie "Diese Konfiguration bestätigt einmal mehr Intels fortgesetzten Schwerpunkt auf das Gleichgewicht zwischen Leistung und Effizienz" klingen wie aus einem Intel-Werbeprospekt und sind angesichts der aktuellen Desktop-CPUs ein schlechter Witz.

4+4 Kerne ist heutzutage ja auch eher Low-End, mit der neuen iGPU wäre das für die SteamDeck-Klasse interessant, aber abseits davon?

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Igor Wallossek

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Es geht vor allem auch um extra-dünne Teile. Ich nutze ein aktuelles LG Gram, 16 Zoll mit weniger als einem Kilo Hardware. Das Teil hält unterwegs mindestens 18 Stunden durch, ich mache den gar nicht aus. Etwas mehr Grafikwumms wäre noch praktisch, aber es geht auch so. Da hat AMD nichts unter einem Kilo und bei der Performance.

Die wenigsten nutzen Notebooks zum Daddeln, falsche Zielgruppe :D

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DigitalBlizzard

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Kann ich sowas von verstehen, habe bisher ein Lenovo X1 Carbon genutzt, das 14" Drecksdisplay ging mir mächtig auf den Pinsel, neues sollte 16" Oled Touch werden, wurde es dann auch, aber das GRAM Pro 16 2in1 mit dem 155H hatte ich ins Auge gefasst, war aber nirgendwo verfügbar, Das Lenovo Yoga 9 Pro war schnell wieder raus, weil das irgendwie YOGA mit der fetten Lady von nebenan gewesen wäre, 2,5KG, 1 Kg schwerer als das Gram, blieb mir noch das Dell XPS 16 9640 Platinum mit dem 185H und einer 4070, 2,2 Kg aber das Display ist nicht umklappbar, also ist es das MSI Summit 16 AI Studio A1V geworden mit dem 155H und einer 4060, immer noch 2,1 kg , hält aber zumindest gute 10 Stunden durch und ist dank 28V 5A Schnellladung sehr schnell wieder voll geladen .
Aber im Prinzip immer noch zu schwer, ich will mindestens 600g abspecken, also am Notebook, bei mir gehts eher in Richtung 12kg.

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eastcoast_pete

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Interessant, und gut, daß es auch bei x86 munter weitergeht! Zu den Fertigungsknoten gibt's allerdings anderslautende Meldungen. Laut Hardware Times soll die Compute Kachel (Tile) von Lunar Lake bei Intel selbst in "Intel 18" gefertigt werden, während die Compute Kachel von Arrow Lake in der Tat bei TSMC in deren TSMC 3b Knoten gefertigt werden soll. Arrow Lake soll ja zuerst kommen (später in 2024), aber schon etwas pikant, daß Intel hier auch die Compute Kachel außer Haus fertigen lässt.
Wie aber im Artikel hier von @Igor Wallossek beschrieben, sollen die P Kerne weder von Arrow Lake noch von Lunar Lake Multithreading haben. Das erscheint also bestätigt (Intel gibt sich ja eher bedeckt), und eine klare Abkehr von Intels bisheriger Design Philosophie für größere Kerne, zumindest für CPUs/SoCs die nicht für Server bestimmt sind. Hier die Quelle für die Fertigung: https://www.hardwaretimes.com/intel-lunar-lake-cpu/.
Die wiederum dieses Leak angeben:

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eastcoast_pete

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Also: a. Ist die Zen2 Custom APU im Steam Deck schon recht flott, und eigentlich fast genug für den mobilen Gebrauch. Es gibt genug Leute die das gezeigt haben, Sachen wie Office und Browsen gehen damit flüssig.
b. Die Lunar Lake SoCs werden mit Sicherheit da noch deutlich mehr "Oomph" als das Steamdeck SoC bringen, und für unterwegs in einem gut tragbaren Formfaktor (1 kg oder weniger) ist das mehr als ausreichend.

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eastcoast_pete

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Ich habe mich vor ein paar Tagen auch gegen die Anschaffung eines "gaming Laptops" entschieden (Danke übrigens für Deine Posts zu dem Thema, haben mit geholfen bei der Entscheidung!) , obwohl ich schon sehr gerne eine mobile 4070 dGPU dabei gehabt hätte. Das sehr deutliche Mehrgewicht und trotzdem kürzere Akkulaufzeit ist halt unschön wenn man damit viel unterwegs ist. Denn unter 2 - 2.5 kg insgesamt geht's bei "gaming Laptops" kaum, und dann muß man schon fast zwingend auch das ziemlich schwere Netzteil auch immer mitschleifen. Zusammen kommt man da schnell auf > 3 kg. Und das zu schleppen wird schnell alt.

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eastcoast_pete

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Also die Rocket Lakes konnten allerdings auch viel Strom fressen, wenn man sie richtig getreten hat. Bei Alder und Raptor Lake kann man das PL ja auch deutlich niedriger setzen, und gibt dann halt die letzten paar Prozent Leistung auf, verbraucht dafür aber nur die Hälfte.

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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