Eigentlich wollte ich ja nun nach fast 2 Wochen endloser Benchmarks und dem ersten Roundup der neuen Workstation Grafikkarten noch schnell die neue Radeon Pro W7000 Reihe als Einzelartikel abhandeln und vor den nächsten Karten damit dann vorläufig einen kleinen Schlusstrich ziehen. Also die neuen vier Karten mit schönen, eigenen Produktbildern (habe ich fertig) und allen weiteren Tests (Heating up, Leistungsaufnahme mit Spikes und Netzteilempfehlung, Infrarotbilder der Erwärmung, Lüfter und Temperaturen, Teardown samt Platinenanalyse uvm.). Diese Tests habe ich leider erst zu rund 50% fertig und es war, als ich das schrieb, Dienstag, der 15.08.2023 so gegen 16.38 Uhr und das alles noch bis zum nächsten Morgen zu schaffen wäre mit Sicherheit glatte Selbstüberschätzung.
Aber mal schnell noch irgendetwas anderes dazwischenzufummeln geht auch gerade nicht wirklich. Schön, Lüfter hätten wir noch, aber auch das wird nichts auf die Schnelle, da das Front-End natürlich immer genau dann spackt, wenn der entwickelnde Kollege seinen wohlverdienten Urlaub genießt. Murphy lebt! Also gibt es heute mal nichts oder besser gesagt, nur diese Wasserstandmeldung hier und mein iPhone im Batterievergleich zu einem fast identischen Gegenstück. Also nichts mit echter Hardware und ich feiere genervt die durch das malträtierte iPhone nur halb gestopfte Lücke. Aber einfach irgendwelchen Mist publishen, nur damit das Soll erfüllt ist, ist auch öde. Apropos Urlaub und Päuschen…
Wir haben doch alle schon von einmal von dieser mysteriösen Sache namens „Work-Life-Balance“ gehört, oder? Also jene legendäre Balance zwischen Arbeit und Freizeit, die man erreichen kann, wenn man… ja, was eigentlich? Zunächst musste ich feststellen, dass niemand so wirklich weiß, was Work-Life-Balance genau bedeutet. Einige denken, es handele sich um die perfekte Aufteilung zwischen Arbeit und Freizeit, während andere glauben, es sei die Kunst, während eines Benchmarks heimlich Yoga zu machen und mit zehn Leuten gleichzeitig zu telefonieren, während man mit der verbliebenen freien Hand eine private Mail schreibt. Es soll Menschen geben, die behaupten, sie hätten ihre Work-Life-Balance gefunden. Oftmals handelt es sich aber dabei um die gleichen Leute, die grüne Smoothies trinken und bei Vollmond zum Grafikkarten-Gott meditieren. Den Rest erledigen dann eh die Kollegen. Oder man ist Beamter. Aber das ist dann schon so entspannend wie Bürgergeld, nur eben in deutlich mehr.
Ihr wisst gar nicht, wie viele Leute mir schon Tipps geben wollten, wie ich diese imaginäre Balance erreichen könnte. „Setz dir Grenzen“, höre da ganz oft. Oder sowas wie „Nimm dir Zeit für dich“. Als ob ich nicht schon genug zu tun hätten. Jetzt soll ich auch noch Kalender führen, um meine Freizeit zu planen? Großartig… Seien wir doch mal ehrlich: Die meiste Zeit fühlt sich diese komische Work-Life-Balance in ihrer Theorie an wie ein schwindelerregender Tanz auf einem Hochseil. Also ein ständiger Balanceakt, bei dem man hofft, nicht in den Abgrund der totalen Erschöpfung zu stürzen. Deshalb gibt es diese Wortschöpfung auch nur im hippen Denglisch, passend zum lauwarmen und ungesüßten Mate-Tee. Hasch-Keks gefällig?
Vielleicht sollten wir alle diese sogenannte Work-Life-Balance nicht als perfektes Gleichgewicht, sondern als ständig wechselnde Prioritäten betrachten. Da bin ich aber noch auf der mehr oder weniger hilflosen Suche. In der Zwischenzeit werde ich wohl weiterhin versuchen herauszufinden, wie man gleichzeitig arbeitet, kommuniziert und einen grünen Smoothie trinkt. Wer weiß, vielleicht finde ich ja eines Tages dieses sagenumwobene Gleichgewicht. Bis dahin bleibt mir nur zu sagen: Work-Life-Balance? Noch nie davon gehört! Ich gehe wieder nach oben ins Labor arbeiten. Immer schön, wenn man wenigstens eine Konstante im Leben hat, oder nicht?
Morgen darf dann erst einmal Alex ran und Euch was Schönes präsentieren und erst am Freitag gibt es dann das geplante AMD-Quartett zu bestaunen. Ich hatte ja über den ganzen Messungen fast vergessen, dass man nicht nur messen, sondern alles auch noch schreiben muss. Und dann kommt ja heute, wenn es die Spedition gut mit mir meint, noch mein neues Equipment fürs Labor. Ich platze schon vor Neugier, das muss ich leider gestehen. Die Woche bleibt also spannend, das ist zumindest sicher. Und ich bin dann mal wieder weg, sonst wird das mit AMDs Arbeitsknechten am Ende nie fertig.
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