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Mafia Definite Edition angespielt – (fast) besser als das Original. Der ultimative Spielbefehl!

Mafia war für 18 Jahren mein Favorit für lange Abende (und manchmal Nächte). Da sollte es eine Neuauflage im direkten Vergleich durchaus schwer haben. Doch für Mafia Definitive Edition würde am eigentlichen Gameplay (Gott sei Dank) nicht viel geändert. Vieles, das neu dazugekommen ist, lässt sich abwählen oder dem alten Feeling wieder einigermaßen anpassen. Der Look wurde hingegen ordentlich aufpoliert, jedoch ohne das Gesamtbild negativ zu beeinflussen, im Gegenteil. Alle wirkt nunmehr noch authentischer und echter. Spiel gekauft (nicht geschnorrt), angezockt, kleben geblieben… Daumen hoch!

Die überwiegend neu gestalteten Zwischensequenzen wirken fast wie im Film, der Soundtrack wurde auch akustisch gehörig aufpoliert und die Welt komplett neu modelliert. Anstatt einiger hochauflösender Modelle und fetter Texturen als billigen „Remaster“ zu verkaufen, ist faktisch alles wirklich neu erschaffen worden. Die Atmosphäre ist die gleiche, der Look auch. Zusammen mit dem gleichen Feeling ergibt sich somit eine solide, sehr ähnliche Basis, die einen das Spiel noch einmal mit ständig wachsender Begeisterung spielen lässt. Vieles fühlt sich dabei wie in einem neuen Spiel an, so dass man nur selten das Gefühl hat, einfach alles nur noch einmal mehr durchzuspielen.

Es lässt sich fast alles anpassen, auch die Schlagfertigkeit bzw. Hartnäckigkeit der KI.  Simulation der Fun, beides lässt sich (auch fließend in einer Mission) umstellen. Straftaten? Entscheide einfach selbst, wie großzügig oder kleinlich die blauen Verfolger sind, vor allem im Straßenverkehr. Gut, die Fahrphysik der eher antiken Vehikel ist dem damaligen Stand der Technik kaum voraus, aber man kann sogar auf Wunsch manuell schalten und eine Art Simulationsmodus wählen (was lustig, aber nicht sonderlich sinnvoll ist). Mafia Definite Edition ist eher eine behutsame Evolution des Originals, aber eben dankenswerterweise keine auf Zwang getrimmte Revolution. Das hätte mit Sicherheit nur schiefgehen können.

Hangar 13 nutzt die aus aus Mafia III Definite Edition bekannte DirectX-11-Engine, was kein Nachteil ist. Kinderkrankheiten hat man beseitigt und so ergibt sich eine sehr performante Umsetzung, die selbst in höheren Auflösungen noch mit normaler Hardware zu bewältigen sein sollte.  Ein kleiner Gegentest mit einer älteren Sapphire RX 590 Nitro zeigte zudem, dass man im Mittel in Full-HD noch konstante 60 FPS erreicht, wenn man die Grafikbespaßung am Maximum lässt.

Wer Mafia schon von früher kennt, der sollte sich den alten Spielspaß gern noch einmal gönnen, wer dafür noch zu jung ist oder das Spiel (warum auch immer) ausgelassen hat: das Teil ist echt gut umgesetzt, es läuft fast fehlerfrei und macht wie früher schon unbändig Spaß. Selten hat mich ein „Neuaufguss“ so fasziniert, denn hier wurde fast alles verbessert, nichts mit Gewalt umgedeutet, sondern es wurde dem Original der gehörige Respekt gezollt. Botox und Faltenstraffung kann also auch gelingen. Deshalb: Spielbefehl!

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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