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Intels Ohnmacht und mögliche Wiedergeburt – Rocket Lake und Alder Lake-S gegen AMDs Ryzen 4000 und 5000

Aktuell watet Intel ein wenig durchs Tal der Tränen, denn man kann machen was man möchte, an einem besseren Node kommt man im Hinblick auf AMDs momentanen Lauf einfach nicht mehr vorbei. Und genau hier beginnt die Crux. Ein neuer Eintrag von Intels Rocket Lake Desktop-CPU aus dem Geekbench 5 zeigt einen 8-Kerner (16-Threads), der als CPU der 11. Generation gilt. Neuer Kern und eine neue Grafikarchitektur hin oder her, das Ganz wird zur Farce, wenn man sich vor Augen führt, dass es erneut ein fast schon hilflos wirkender Methusalem-Backport von 10 nm auf 14 nm ist.

Im 14-nm-Korsett gefangen: Rocket Lake

Diese Intel Rocket Lake Desktop-CPU, die in der Geekbench 5-Datenbank (über TUM_APISAK) entdeckt wurde, sieht dem vorherigen Eintrag, den man bereits vor einem Monat in 3DMark zu sehen bekam, von der Performance durchaus ähnlich. Es gibt noch keinen offiziellen Namen für diesen speziellen Chip, aber zumindest sieht man im Leak die Spezifikationen, die als solche durchaus interessant sind. Für den Anfang bietet diese Rocket Lake-CPU 8 Kerne und 16 Threads, basiert auf einer brandneuen Kernarchitektur nach Skylake und es gab bereits Berichte, dass es sich um eine Art Hybrid zwischen den Sunny Cove- (Ice Lake) und Willow Cove- (Tiger Lake) Kernen handeln könnte.

 

Was die Taktraten betrifft, so weist die CPU einen Basistakt von 3,2 GHz und eine maximale Boost-Frequenz von 4,3 GHz auf, was für ein so frühes Sample durchaus realistisch ist. Was den Cache betrifft, so verfügt die CPU über 512 KB Cache pro Kern und 16 MB L3-Cache. Dies weist auf ein Cache-Design ähnlich wie bei Sunny Cove hin, da die Willow Cove-Kerne bereits einen stark verbesserten L2-Cache mit 1,25 MB pro Kern aufweisen. Die Performance ist bisher eher mittelmäßig, was allerdings auch auf die (noch) niedrigen Taktraten zurückzuführen sein dürfte.

Diese CPU wird auch mit einer Xe-GPU ausgestattet sein. So sehen wir hier bereits den Gen-12-Grafikchip, der die Xe-Grafikarchitektur nutzt. Der Xe-Grafikprozessor auf der Rocket Lake-CPU verfügt laut Datenauszug über insgesamt 32 Ausführungseinheiten, die mit 1150 MHz getaktet werden. Weitere interessante Merkmale der Plattform ist die Nutzung von bis zu 16 GB DDR4-Speicher. Das wars dann allerdings auch schon. Dass man damit den Ryzen 4000 Paroli bieten oder gar ernsthaft angreifen kann, scheint jetzt schon nahezu ausgeschlossen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt: Alder Lake-S

Im Prinzip scheint es fast schon abgemacht, dass die Alder Lake-S-Desktop-CPUs der nächsten Generation bereits auf den LGA 1700-Sockel setzen werden. Damit ist der Sockel 1200 nach bereits 2 Generationen schon wieder obsolet. Denn ein Nutzer der 10. Generation wird wohl kaum ein Side-Grade auf die 11. Generation durchführen, dazu sind prognostizierten Performance-Unterschiede der 14-nm-CPUs wohl einfach zu klein. Aber um technisch mithalten zu können, muss Intel auf einen sinnvolleren Sockel setzen, der zur 12. Generation auch technisch wieder passt. Womit man den Sockel 1200 schon wieder beerdigt, bevor er überhaupt einmal in die Pubertät gekommen wäre.

Dieser Sockel soll ein ganz anderes Layout (45 x 37,5 mm) verwenden, sich also vom altbekannten quadratischen Design komplett verabschieden. Leaks nennen die Unterstützung von bis zu DDR5-4800 als nativem Speicher auf höherwertigen 6-Layer- sowie DDR5-4000 auf den preiswerteren 4-Layer-Motherboards hin. Dies würde einen riesigen Sprung über die aktuellen nativen Geschwindigkeiten von DDR4-2933 MHz bedeuten.

Die kommenden Alder Lake-S-Prozessoren werden offiziell als 12. Generation geführt und sollen bereits DDR5 unterstützen. Diese Desktop-CPUs der Nach-Skylake-Ära von Intel weichen allerdings technisch von allem ab, was Intel bisher auf den Markt gebracht hat. Rocket Lake und Alder Lake unterscheiden sich architektonisch voneinander, sind aber im Vergleich zur aktuellen Generation bereits komplett neue Ansätze. Wobei Rocket Lake durch seinen unzeitgemäßen 14-nm-Backport leider extrem gehandicapt ist.

Alder Lake wird, so hofft Intel, das Node-Dilemma mit 10 nm++ durchbrechen können, bereits auf die Golden Cove-Kerne setzen und es wird zudem sehr interessant zu sehen sein, wie man diese Kerne dann nutzt. Alder Lake soll, diversen Gerüchten zufolge, nämlich eine Art Hybrid aus großen, komplexen Kernen und kleineren, einfacheren Kernen sein. So sollen dann sowohl die großen Golden-Cove- als auch die eher simplen Gracemont-Kerne (Atom) auf einem einzigen Chip integriert werden . Das wiederum verbindet man gleichzeitig mit einer noch einmal verbesserte Xe-Grafik-Engine der nächsten Generation.

Ob das dann jedoch für Ryzen 5000 reichen wird, muss man natürlich abwarten. Allerdings sehen die Voraussetzungen für Alder Lake-S deutlich besser aus als die für Rocket Lake.

Source: Twitter (@momomo_us, @TUM_APISAK)

 

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About the author

Igor Wallossek

Chefredakteur und Namensgeber von igor'sLAB als inhaltlichem Nachfolger von Tom's Hardware Deutschland, deren Lizenz im Juni 2019 zurückgegeben wurde, um den qualitativen Ansprüchen der Webinhalte und Herausforderungen der neuen Medien wie z.B. YouTube mit einem eigenen Kanal besser gerecht werden zu können.

Computer-Nerd seit 1983, Audio-Freak seit 1979 und seit über 50 Jahren so ziemlich offen für alles, was einen Stecker oder einen Akku hat.

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