AMD kündigte bereits vor einigen Wochen offiziell die Ryzen 3000XT ‘Matisse Refresh’-Produktreihe an. Diese Produktreihe besteht aus insgesamt drei Prozessoren, die noch auf der 7 nm Zen 2-Architektur basieren, aber ein leicht verbessertes Design (oder einfach nur besseres Binning) aufweisen, das höhere Boost-Takten als die Ryzen 3000X-Serie ermöglicht. Obwohl die Verfügbarkeit für den 7. Juli geplant ist, werden die Benutzer wohl abwarten müssen, ob sich der Kauf der neuen Prozessoren lohnt. Da dürften dann sicher auch die Reviews weiterhelfen.
Die Matisse Refresh-CPUs von AMD, zu denen die Ryzen 9 3900XT, Ryzen 7 3800XT, Ryzen 5 3600XT gehören, wurden mittlerweile bereits gebenchmarkt und dieses Mal bekommen wir, Dank eines Leaks, sowohl die Single-Core- als auch die Multi-Core-Leistungsergebnisse der Refresh-Modelle samt Taktraten in Geekbench zu sehen.
— APISAK (@TUM_APISAK) June 24, 2020
Wir haben mittlerweile ja schon einige geleakte Performance-Benchmarks gesehen, aber die neuesten Single-Core- und Multi-Core-Tests wurden von TUM_APISAK in der Geekbench-Datenbank entdeckt. Da gibt es Benchmarks für jede CPU auf derselben Plattform, so dass die Leistung einigermaßen konsistent und gut vergleichbar sein sollte. Der Testaufbau besteht laut Geekbench aus einem Gigabyte X570 AORUS Master zusammen mit 64 GB DDR4-3200-Speicher. Doch auch die dabei erreichten Taktraten sind interessant, denn letztendlich ist dies auch der Grund für die Leistungssteigerung:
Wenn man die Benchmarks zusammenfasst, kommen alle drei Teile nahe an die Marke von 1400 Punkten im Single-Core-CPU-Benchmark heran. Der Ryzen 5 3600XT fällt hier aber leicht zurück, as aber auf eine schlechtere Chipqualität zurückzuführen sein könnte, denn die im Vergleich zu beiden anderen CPUs niedrigere TDP dürfte bei nur einem Thread eigentlich keine Rolle spielen. Bei der Mehrkern-CPU-Leistung erreicht der Ryzen 5 3600XT bis zu 7914 Punkte, während der Ryzen 5 3600X im Durchschnitt etwa 7500-7600 Punkte erreicht, was eine Leistungssteigerung von 5% gegenüber einer 100-MHz-Steigerung bedeutet. Der Ryzen 5 3600XT geht somit gegen den Intel Core i5-10600K mit 6 Kernen und 12 Threads an den Start. Der Chip wird 35 MB des gesamten Caches bei 95 Watt packen.
Der Ryzen 5 3600XT wird eine Basisfrequenz von 3,8 GHz und eine Boost-Frequenz von 4,5 GHz bieten, was eine deutliche Verbesserung gegenüber dem serienmäßigen Ryzen 5 3600X darstellt. Er wird nur geringfügig niedriger getaktet sein als der Intel Core i5-10600K und gleichzeitig eine enorm bessere IPC- und Multi-Threading-Leistung out of the box bieten, was AMD sicher die Möglichkeit gibt, die bessere Position im Mainstream-Markt zurückzugewinnen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie der Markt auf die Preise dieser speziellen CPUs reagiert, vor allem wenn man bedenkt, dass die aktuellen Nicht-XT-Modelle eine nahezu identische Leistung zu wesentlich niedrigeren Preisen bieten.
Der Ryzen 7 3800XT erreicht 9795 Punkte, was einem Anstieg von etwa 25% gegenüber dem Ryzen 5 3600XT und einem Leistungsanstieg von 8% gegenüber dem Ryzen 7 3800XT entspricht, der im Durchschnitt etwa 9000 Punkte beträgt. Auf die gleiche Weise erreicht der Ryzen 9 3900XT 12970 Punkte, was bis zu 32% mehr als der Ryzen 7 3800XT und etwa 65% mehr als der Ryzen 5 3600XT mit doppelt so vielen Kernen und Threads ist. Der Ryzen 9 3900XT ist etwa 5% schneller als der Ryzen 9 3900X, der im gleichen Benchmark etwa 12300 bis 12500 Punkte erzielt. Der Ryzen 7 3800XT wird damit die schnellste 8-Kern-Lösung von AMD werden, um den Intel Core i7-10700K direkt in Angriff zu nehmen. Dieser Chip wird 8 Kerne und 16 Threads bieten, jedoch mit erhöhten Boost-Takten. Der Basistakt bleibt bei 3,8 GHz, aber die Boost-Takte werden für mehr Leistung auf 4,7 GHz erhöht. Die CPU wird bis zu 36 MB Gesamt-Cache damt 105W TDP bieten.
Der AMD Ryzen 9 3900XT ist hier die schnellste CPU mit 12 Kernen und 24 Threads. Es ist auch nicht überraschend, dass AMD keine Ryzen 9 3950XT-Variante herausbringt, denn es gibt aufgrund des eh schon aufwendigen Binnings bei diesem Chip wenig bis gar keinen Raum mehr für Verbesserungen. Der AMD Ryzen 9 3900XT wird zusätzlich 70 MB kompletten Cache mit einer TDP von 105 W enthalten.
Am Ende wird es wohl wie immer der Preis entscheiden, ob der Kunde nun eher die XT-Varianten bevorzugt oder doch lieber eine günstigere Nicht-XT CPU wählt. Aber zumindest auf dem Papier kann AMD nun Intel mit dem Refresh wohl ordentlich ärgern. Wie stark genau, müssen dann die echten Reviews zeigen
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