Mit dem ROG Strix Fusion 300 bietet Asus dem Kunden ein Headset der 130-Euro-Klasse. Doch ist das Headset den stolzen Einstiegpreis wirklich wert? Wir haben genau hingehört und es auch gemessen, denn neugierig waren wir schon. Doch am Ende war es eigentlich wie (fast) immer, denn Licht und Schatten liegen ziemlich dicht beieinander.
Ein USB-Anschluss muss kein Nachteil sein, wenn man so ein Headset an aktuelle Konsolen anschließen möchte. Auch mit mobilen Endgeräten kann man dank des 3,5-mm-Klinkenanschlusses noch verbunden bleiben. Wie das geht? Das Headset kann beides!
Und so findet sich im Lieferumfang nicht nur das nackte Headset als solches, sondern man bekommt jeweils ein USB2.0-Anschlusskabel und ein 3,5-mm-Klinkenkabel gleich mitgeliefert. Beim dreipoligen Multifunktionsanschluss sind Stereo-Headset und Mikrophon in einem Stecker integriert.
Für den Anschluss am PC sollte man also den USB-Anschluss nutzen oder einen Y-Splitter auf getrenntes HD-Audio besitzen. Letzteres ist noch nicht einmal uncool, denn dann kann man auch den Equalizer der separaten Soundlösung nutzen. Die eingebaute Lösung hat diese Option leider nicht zu bieten.
Neben den standardmäßigen Ohrpolstern aus PU-Lederimitat, gibt es noch ein textiles Pendant zum Wechseln, welches akustisch sogar die bessere Wahl darstellt. Doch dazu gleich mehr.
Optik, Haptik und Tragekomfort
Eines muss man Asus lassen: das Teil wirkt optisch und haptisch erst einmal alles andere als billig, sondern richtig hochwertig. Zumindest im Rahmen dessen, was Spritzguss so alles zu leisten vermag. Der Mix aus Anthrazit und Schwarz kann gefallen, wobei alle Oberflächen keine Fingerprint-Sensoren darstellen. Das ist die gute Nachricht.
Die Form ist trotz der ganzen “Gaming-Attribute” noch recht augenfällig und folgt brav der eigenen Corporate Identity. Es sieht sich alles wertig an und auch beim Anfassen findet der Auspackende erst einmal keine Kritikpunkte. Die optische LED-Lichtkeule ist auf Rot beschränkt, RGB findet (was oh Wunder) nicht statt. Diese farbliche Monokultur verbirgt sich hinter transparenten Acryleinsätzen in der Ohrmuschel und lässt sich per Software auch gern zur Nacht mutieren.
[foogallery id=”90174″]Das Kopfband aus den beiden Glasfiber-Halbschalen beinhaltet die beiden rastenden Bügel aus einem biegsamen Federstahl im Inneren und ein textilbespanntes Druckpolster für die Schädeldecke an der Unterseite. Wer zudem nicht mehr weiß, wo Rechts oder Links ist, bekommt an dieser Position noch einmal eine dezente, kleine Erinnerungshilfe. Das Polster ist nur an den Seiten fixiert und reicht im Alltag völlig aus.
Der Gelenkmechanismus ist gut, richtig gut. Mal abgesehen von der Längenverstellung über das ausziehbare Kopfband an beiden Seiten sitzt darunter ein 90°-Gelenk für die Vertikale. Die exakte Anpassung an die horizontale Achse findet man an der Halterung für die in die Ohrmuscheln nur eingehängte Druckkammer mit den Treibern. Damit handelt es sich um eine echte Drei-Achsen-Lösung, die eigentlich jedem Kopf ein passendes Angebot zur Güte bieten sollte.
Die beiden 50mm-Treiber befinden sich in einer geschlossenen und leider fest verklebten Druckkammer, so dass wir leider keine zerstörungsfreie Demontage vornehmen konnten. Bis auf zwei experimentell auch mal zu öffnende Löcher fürs Sounding sehen wir keine weiteren Auffälligkeiten. Aus welchem Material die Membranabdeckung besteht, ist eher zweitranging, auch wenn es die PR hier beim Metall vielleicht anders sehen mag.
Die etwas zu weichen Ohrpolster der Originalausstattung bestehen aus einem Bezug aus PU-Lederimitat. Leider ist der Schaumgummi etwas indisponiert schwammig und nicht sonderlich straff. Die Langzeittauglichkeit ist hier genauso mit einem Fragezeichen zu versehen, wie die akustische Stabilität bei verschiedenen Anpressdrücken. Kann klingen, muss aber nicht. Doch dazu später ebenfalls mehr.
Die textile Mitlieferoption ist deutlich straffer und zudem auch nicht ganz so schweißtreibend. Hier konkurrieren jetzt Oma Giselas gemütlicher Plüschsessel mit einem etwas labberigen Klubsessel aus der Flughafen-Lounge von Air China.
Funktionalität
Wie bereits eingangs erwähnt, kann man das Headset per USB anschließen. Dann agiert das Headset als aktive Soundkarte einschließlich LED-Rotlicht. Oder aber man schwört auf analogen Input, dann halt als 3,5-mm-Multifunktionsklinke.
Beide textilummantelten Kabel werden mitgeliefert, sind aber straffer als es einem lieb sein mag. Wer da einen weicheren Ersatz in seiner Kabelkiste findet, ist allemal fein raus.
Der einzige Schalter ist für den 7.1 Surround reserviert und zeigt die Aktivität über eine rote Funktions-LED an. Einen expliziten Mute-Schalter fürs Mikro gibt es nicht, hier muss man das Mikrofon komplett einklappen, damit Stille herrscht
Die Software zur Steuerung der LED könnte spartanischer nicht ausfallen. Die Farbgebung ist eh nicht möglich und auch sonst bleibt einem nur die Option zwischen An, nicht ganz so hell und Aus. Pulsierend hat bei uns nicht wirklich funktioniert und der Rest ist ausgegraut.
Bevor wir nun zum eigentlichen Test kommen, schnell noch einmal die technischen Daten des Strix-Headsets:
Kopfhörer |
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Treiber | 50mm, Neodym |
Impedanz | 32 Ohm |
Kennempfindlichkeit | Keine Angaben |
Frequenzbereich | 20 ~ 20000 Hz (Herstellerangabe) |
Besonderheiten | Over-Ear-Prinzip, Rote LED (USB-Betrieb) |
Mikrofon |
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Kapsel | keine Angaben |
Ausführung | Elektretmikrofon |
Charakteristik | Unidirektional |
Frequenzumfang | 50 ~ 10000 Hz (Herstellerangabe) |
Empfindlichkeit | 39 dB ± 3 dB |
Abnehmbar | Nein, flexibler Arm, einklappbar mit Mute-Funktion |
Sonstiges |
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Anschlussart | USB 2.0, 3.5 mm Klinke, je 2m Kabel |
Soundkarte | Integriert |
Lautstärkeregler | Keiner |
Kompatibilität | PC, PS4, XBox One, Mobilgeräte (Smartphone, Tablet usw.) |
Gewicht | 360 Gramm |
Abmessungen | Keine Angaben |
Preis |
ab ca. 120 Euro Straßenpreis |
Sound-Check, Messungen und Fazit
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